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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
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kommen – zu mir – und um Hilfe betteln. Die Typen mit Aids , die mit dem falschen Kerl gefickt haben. Die Kranken, die auf ein Wundermittel hoffen, das es niemals geben wird. Und Leute wie Sie, die so viel Scheiße bauen, dass sie sich nur durch Geld davon befreien können.
    Und was tue ich? Ich biete ihnen für das alles eine Lösung! Sie unterschreiben einen Fetzen Papier, und vorbei sind die Sorgen! Ich gebe ihnen eine zweite Chance: die Chance auf einen schönen, unbeschwerten Lebensabend. Bis ich beschließe, wer sterben muss.«
    »Bis
Sie
beschließen, wer sterben muss?«, schrie Josh.
    »Jawohl, ich. Und Sie glauben gar nicht, wie viele zu unterschreiben gewillt sind.«
    »Sie widern mich an«, sagte Josh.
    »Warum? Sterben müssen wir alle. Das ist unvermeidlich. Sobald Sie Ihre Versicherung an mich überschrieben haben, gehört Ihr Leben nicht mehr Ihnen. Und ich entscheide, wann es zu Ende ist.«
    »Quatsch! Weil die Leute nicht so schnell gestorben sind, wie sie es erwartet hatten,
darum
fingen Sie an, sie zu eliminieren. Für eine ausgeglichene Geschäftsbilanz!«
    »Geben Sie’s doch zu, Josh, die anderen Menschen sind Ihnen völlig egal. Ihnen geht’s nur um sich selbst! Es widerstrebt Ihnen, dass Ihr Lebensstil Sie einholt.«
    »Meine Frau und mein Kind sind durch
Sie
gestorben.«
    »Nein, durch Sie, Mr. Michaels. Wegen Ihrer Probleme kamen sie ums Leben.«
    Josh stieß den Sessel weg und schickte sich an, über Tyrell herzufallen.
    Da riss ein Schuss eine Ecke der Schreibunterlage und ein dickes Stück Holz des Tisches weg.
    Josh erstarrte.
    Tyrell lächelte.
    »Josh, du hättest mitspielen sollen«, sagte Bob.

[home]
32
    D exter Tyrells Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde breiter. Es war ein Siegergrinsen. Seine kalten Augen funkelten vor Vergnügen. Josh konnte es sehen, jeder konnte es sehen: Er hatte gegen Tyrell verloren. Resigniert schüttelte er den Kopf und drehte sich zu seinem angeblichen Freund um. Bob hielt Josh Kelsos Halbautomatik-Pistole auf ihn gerichtet. Die Waffe in seiner Hand zitterte.
    Nicht Bob, das kann nicht Bob sein.
Josh fasste es einfach nicht, dass sein bester Freund ihn verraten und verkauft hatte. Seit wann steckte Bob da mit drin? Seit John Kelso in Kalifornien aufgetaucht war? Oder wusste er, dass Josh mit der Übertragung seiner Lebensversicherung sein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte? Kein Wunder, dass Joshs Anschuldigungen Tyrell nichts auszumachen schienen; er konnte sicher sein, dass die Karten zu seinen Gunsten gemischt waren. Noch vor ein paar Wochen hätte Josh seinen Freund für diesen Verrat gehasst; jetzt war kein Hass mehr übrig. Josh machte sich auf die Kugel gefasst, die ihn hinrichten würde.
    »Bob«, sagte er.
    Bob schluckte schwer. »Sei still, Josh. Ich bin nicht besonders gut im Schießen und möchte nicht den Falschen treffen.«
    Josh stellte sich darauf ein, dass ihm die nächste Kugel das Gehirn durchbohren würde. Er hatte keine Angst vor dem Tod; er konnte es gar nicht erwarten, dass diese Kugel seinem Leben ein Ende machte. Er hatte alles verloren, woran er hing. Seine Frau und sein Kind waren beide lebendig in ihrem Haus verbrannt; sein einziger Freund war ermordet worden. Josh blieb nichts als sein Leben.
    Der Verräter richtete die Waffe auf ihn. Es wäre ein passendes Ende; Josh hatte alles aus redlichen Motiven getan; doch jede seiner Entscheidungen hatte das Unheil noch verschlimmert.
    Tyrell lachte. »Oh, mein lieber Mr. Michaels, Sie sind kein Menschenkenner. Ich wette, das haben Sie nicht kommen sehen. Sie setzen immer auf die Falschen.«
    Josh ignorierte ihn. »Tu’s einfach, Bob. Wenn du’s schon tust.«
    »Josh, du verstehst nicht«, sagte Bob in flehendem Ton.
    »Mir ist egal, warum du’s gemacht hast. Ich hoffe bloß, man hat dich gut bezahlt«, antwortete Josh niedergeschmettert.
    »Keine Sorge, mein Lieber, für Bob ist gesorgt. Er weiß, wann ein gutes Angebot auf dem Tisch liegt. Ich glaube, das ist eines Ihrer Probleme. Sie erkennen Ihre Chancen nicht. Wären Sie schön in Ihrem Wagen ertrunken, denken Sie nur, wie viel Tod und Zerstörung Sie Freunden und Familie erspart hätten. Viele Menschen wären jetzt noch am Leben, wenn Sie die Sache mal durchdacht hätten.«
    »Geben Sie den Befehl, Tyrell. Ganz einfach. Ich will diesen Mist nicht hören.«
    »Lieber Gott, nein! Sie glauben doch nicht, dass wir Sie hier umbringen, in meinem Büro? Ich bin doch kein Idiot! Wir schaffen Sie anderswohin«,

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