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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
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er.
    Es ging jetzt nicht mehr darum, den Killer loszuwerden. Josh würde Pinnacle Investments nicht aus der Zange lassen. Jemand musste für den gewaltsamen Tod seiner Familie büßen.
    »Verlass dich darauf, Josh. Wir haben gegen diese Typen nichts in der Hand. Wenn wir noch mal zu den Bullen gehen, sind wir geliefert. Die haben wahrscheinlich genug gegen dich, um dich lebenslang hinter Gitter zu bringen. Das Blut einer Ermordeten ist an deinen Kleidern, und deine Fingerabdrücke sind auf der Waffe, mit der ein Mensch ermordet wurde. Nein, ich kann dir deine Frau und deine Tochter nicht zurückbringen, aber ich kann das Blutvergießen beenden. Mehr liegt nicht in meiner Macht.«
    Trents professionelle Stimme, die durch die Sprechanlage erklang, unterbrach sie. Josh und Bob starrten beide zu der geschlossenen Cockpittür.
    »Gentlemen, die Triebwerke sind angelassen, und in ungefähr zehn Minuten werden wir starten. Geschätzte Flugdauer: eindreiviertel Stunden. Wie gesagt, ich komme kurz zu Ihnen, sobald wir auf Flughöhe sind. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.«
    »Und was dann, Bob? Was, wenn ich mein Leben zurückgekauft habe?«
    Bob runzelte die Stirn. »Fang irgendwo neu an. Verschwinde von hier. Lass die ganze Scheiße hinter dir.«
    Josh sah aus dem Flugzeugfenster in die Dunkelheit.
    Das Heulen der Triebwerke schwoll an, und der Lear-Jet rollte los. Er fuhr bis zum Haltepunkt, wo er kurz stehen blieb und auf die Startbahn abbog. Die Maschine donnerte über den Asphalt, um dann in die Nacht aufzusteigen.
    Sobald sie ihre endgültige Flughöhe erreicht hatte, kam Martin Trent, wie versprochen, in den Passagierraum. Er zog einen Seesack aus einem Gepäckfach, holte ein Paar Jeans und ein Hemd für Josh heraus und zeigte den beiden Männern, wo die Erfrischungen standen.
    Josh ließ sich entschuldigen, um sich in die Waschkabine zu zwängen. Er zog sein T-Shirt aus und machte sich an dem kleinen Edelstahlbecken sauber. Dabei starrte er auf sein Spiegelbild. Sein Gesicht war rußverschmiert, mit einem dicken, geschwollenen Bluterguss, seine Haare waren versengt, und Prellungen, so rot wie Lippenstift, bedeckten seine Brust. Er sah aus wie frisch von einem Schlachtfeld. War es das alles wert gewesen? War sein eigenes Überleben den Tod von Freunden und Familie wert? Ja, das würde es wert sein, wenn er für sie mitlebte.
    Zum Schluss tauchte er seinen Kopf in das seifige, trübe Wasser und ließ es einen Moment einwirken, um sein Gedächtnis von den furchtbaren Bildern zu reinigen. Hoffte er zumindest. Wasser schwappte ihm auf Hose und Schuhe, und eine wässrige Blutlache bildete sich auf der Bodenmatte. Er trocknete seine Haare mit einem Handtuch und strich sie mit den Fingern in Form. Es sah nicht gut aus, aber vorzeigbar.
    Mit seinem T-Shirt in der Hand kehrte Josh zurück. Seine blutigen Fußabdrücke verloren sich in der dunkelblauen Auslegeware. Bob redete gerade am Bordtelefon. Trent war gegangen. Josh schlüpfte aus seinen Jeans und zog die Sachen des jungen Mannes an. Das Hemd passte gut, aber die Jeans waren um die Taille zu eng und an den Beinen zu kurz. Es musste reichen.
    »In Ordnung, Mr. Tyrell«, sagte Bob und legte auf.
    »Wer war das?«
    »Dexter Tyrell. Der Leiter der Abteilung für Versicherungsabkommen.«
    »Treffen wir uns mit ihm?«, fragte Josh.
    Bob nickte. »Was zu trinken gefällig?«
    »Nein, nicht wenn es von Pinnacle Investments ist.«
    Er ließ sich in einen der breiten Sessel fallen, kippte die Rücklehne nach hinten und schlief bald ein. Sein Schlaf war zwar tief, aber nicht friedlich. Bilder von Kate und Abby verfolgten ihn – ihre von den Flammen verschlungenen Körper, ihre Rufe nach ihm, während er sie brennen sah. Er versuchte zu helfen, schien aber wie angewurzelt. Die Flammen griffen auf die Kleidung, die Körper der beiden über, und sie verschmolzen mit dem Feuer. Aber nicht ihre Todesschreie. Josh wurde von einer Faust getroffen und lag plötzlich am Boden, dort festgehalten von einem mit Kugeln durchsiebten John Kelso, während Bell einen Revolver auf Josh abfeuerte. Sie schoss ihm in sämtliche Glieder und die letzte Kugel in den Kopf. Dann saß Josh auf einmal an der Instrumententafel der fluguntüchtig gemachten Cessna, neben ihm Mark Keegan. Keegan schrie und schimpfte wie wild und warf Josh Verrat vor, während dieser vergeblich mit der Technik kämpfte.
     
    Beim Aufsetzen des Jets wurde Josh aus dem Schlaf gerissen. Er atmete tief durch und rieb sich das

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