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Abgezockt

Abgezockt

Titel: Abgezockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Wood
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zeigen.«
    Bell hob überrascht eine Augenbraue. »Ach wirklich?«
    »Geht es Ihnen in erster Linie ums Geld?«
    »Nein. Es geht darum, ihn zu bestrafen.«
    »Nun, das eröffnet uns mehrere Möglichkeiten.«
    »Uns?«
    »Ja. Uns.«
    »Ich glaube, wir sollten das anderswo besprechen. Ein Tisch in einem Restaurant ist nicht der richtige Platz«, meinte Bell.
    »Von mir aus.«
    »Also, was haben
Sie
je Schlimmes getan?«, fragte Bell.

[home]
15
    W ährend seines Frühstücks blätterte Josh in dem vorläufigen Polizeibericht, der heute Morgen durch den Briefschlitz geworfen worden war. Darin wurde festgestellt, dass der Cessna das Öl ausgegangen sei und die Bolzen von Höhen- und Seitenruder sich gelöst hätten. Als Grund für den Ölverlust wurde genannt, dass die Kühlerschläuche zu locker saßen. Man vermutete, die fehlenden Schrauben seien während des Fluges abgesprungen. Nach Meinung der Verkehrsbehörde hätten diese simplen mechanischen Defekte während der Wartung, die dem tödlichen Flug vorausging, auffallen müssen, und auch der Pilot hätte während des Checks vor dem Start genauer hinsehen sollen. Man gab die Schuld dafür dem Mechaniker und auch dem nachlässigen Piloten. Die Erkenntnisse seien nur vorläufiger Natur und keineswegs endgültig. Josh las den Kurzbericht noch einmal durch und er weigerte sich, ihn anzuerkennen. Er glaubte einfach nicht, dass Jack Murphy bei der Inspektion der Maschine geschlampt hatte. Jack war zu perfektionistisch und zu erfahren, um nicht jede Schraube bis zum vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Unzufrieden mit dem Bericht, fuhr Josh zum Flugplatz.
    Er parkte an derselben Stelle wie vor Marks Tod und ging hinüber zu Jack Murphys Werkstatt. Der orangefarbene Windsack am Ende des Rollfelds hing schlaff herab. Josh fand das passend, nachdem der Flugplatz einen der Seinigen verloren hatte. Das war das erste Mal in der fünfundzwanzigjährigen Geschichte des Davis Airfield.
    Er betrat Murphys Werkstatthalle. Sie wirkte wie ein Elefantenfriedhof. Eine Cessna 172 in den Farben der Flugschule lag hinter dem Eingang. Triebwerk, Triebwerksabdeckung und Bugrad waren komplett abmontiert worden. Stahlröhren ragten wie blank polierte Knochen aus dem feuerfesten Schott, und ein buntes Kabelgewirr hing herab wie Blutgefäße. Das Flugzeug ruhte, nicht sehr elegant, auf seiner Heckpartie, außerstande, aufrecht zu stehen, wenn das Triebwerk nicht an Ort und Stelle war. Eine propellerlose Pipe Archer PA -32 stand auf ihren Rädern und sah traurig die ausgeschlachtete Cessna vor ihr an. Unter einer Plane lag ein unförmiges Etwas wie ein Leichnam in der Gerichtsmedizin, aber wahrscheinlich handelte es sich nur um eines von Jacks unvollendeten Projekten.
    Alles war merkwürdig still. Üblicherweise hallte Jacks Werkstatt von den Geräuschen wider, mit denen er und sein Personal die Maschinen nach besten Kräften warteten. Josh rief Jacks Namen. Der Geruch von altem Motorenöl und Schmierfett drang ihm in die Nase. Aus dem kleinen schäbigen Büro ganz hinten war ein Geräusch zu hören. Jack Murphy erschien an der Tür.
    Josh durchquerte die Flugzeugwerkstatt. Seine Schritte hallten auf dem Betonboden wider.
    »Hallo, Josh. Dachte mir schon, dass Sie zu Besuch kommen.« Murphy klang niedergeschmettert. »Ich nehme an, es ist wegen der Sache mit Mark.«
    Josh hob beruhigend seine Hände. »Keine Sorge, ich bin nicht da, um Ihnen Vorwürfe zu machen. Ich komme nur zu einer Unterhaltung.«
    »Dann haben Sie den Bericht von der Flugbehörde erhalten?«
    »Ja. Wollen wir ins Büro gehen?«
    Murphy sah nicht gut aus. Der Verlust eines Flugzeugs und des Piloten hatten ihn offenbar schwer getroffen. Er wirkte so kraft- und saftlos wie eine ausgepresste Zitrone. Für Josh war er seit Sonntag um zehn Jahre gealtert.
    Die beiden Männer betraten das kleine Büro, in dem ein erhebliches Durcheinander herrschte. Murphy zwängte sich an Karteikästen vorbei, die fast aus den Fugen platzten, hinter den hölzernen Schreibtisch. Josh nahm einen Zeitschriftenstapel von einem der zwei schäbigen Bürostühle, ehe er sich setzte. Die Stühle erinnerten ihn an das Wartezimmer eines Zahnarztes vor zwanzig Jahren. Kalender von Flugzeugzulieferern, mit Notizen vollgekritzelte Wandplaner und Zeitschriftenartikel über Flugzeugthemen bedeckten die Wand hinter dem Mechaniker. Der Klub und die privaten Flugzeugbesitzer sahen Murphy sein Tohuwabohu nach, weil er fachlich erster Klasse war.
    »Lust auf einen

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