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Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Titel: Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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A. durfte nämlich sofort gewusst haben, warum er festgenommen wurde, was dadurch erkennbar war, dass er abermals nicht nach dem Grund fragte. Mein Kollege dagegen konnte natürlich nichts von dem Blitzgeständnis der Frau ahnen. Er handelte wie ein Roboter völlig automatisch und wurde auch noch fündig. An einem ledernen Schlüsseletui, das er dem Beschuldigten aus der Hosentasche zog, waren dunkle Flecken erkennbar, die sich später als Mischspur zwischen Opfer- und Eigenblut erweisen sollten: ein klarer Sachbeweis.
    Monika S. schob die gesamte Schuld auf ihren Freund. Der sei gewalttätig und deshalb habe sie zu »ihrem Rentner« zurückgewollt. Das habe ihm nicht gepasst und deshalb hätte er ihn mit einem Gewehr erschlagen. Das mit dem Besenstil sei allerdings sie gewesen. Sie habe das aber nur gemacht, weil sie Angst vor Matthias hatte. So wie der getobt habe, habe sie befürchten müssen, er würde auch sie umbringen. Zumal sie ihn ja verlassen wollte. Deshalb habe sie so getan, als würde sie mitmachen. Und weil der Emil doch eh schon »so gut wie tot« gewesen sei, habe es doch nichts mehr ausgemacht, »dass ich ihm
den Besenstil reingesteckt habe in den Hals, oder?« Und auf die Idee, die »Sachen« aus der Wohnung mitzunehmen, sei auch er gekommen. Weil er nämlich kein Geld mehr hatte. Das sei übrigens einer der Gründe gewesen, warum sie zu Emil S. zurück wollte. Matthias A. sei arbeitslos gewesen, habe aber kein Arbeitslosengeld mehr bekommen und hätte Sozialhilfe beantragen müssen. Nicht einmal einen funktionierenden Fernseher habe er mehr gehabt. Geschweige denn, dass er sie hätte ausreichend versorgen können.
    Auf die Frage, ob sie Matthias A. lieben würde oder zumindest einmal geliebt hätte, antwortete sie mit einem klaren Nein. Sie habe noch nie jemanden geliebt. Sexuell sei er zwar besser gewesen als Emil S., aber das habe ihr nicht so viel bedeutet. Wenn sie Lust hatte, habe sie ihn gelassen, ansonsten habe sie nichts dabei empfunden.
    Matthias A. legte erst ein Geständnis ab, als er die Zusage hatte, dass seine Monika ärztliche Hilfe bekomme. Er nahm alles auf sich. Sogar die Sache mit dem Besen. Selbst als ihm vorgehalten wurde, Monika habe bereits ihren Tatbeitrag eingestanden, beharrte er auf seiner Version. Monika habe »nichts gemacht«, er sei der allein Schuldige. Er war dieser Frau verfallen, war ihr hörig. Anders war sein Verhalten nicht zu deuten.
    Beide Geständnisse lagen vor, noch während im Institut für Rechtsmedizin die Obduktion andauerte. Der Kollege, der ihr beiwohnte, war genauso überrascht von der schnellen Klärung wie die Mediziner. Sie stellten fest, dass der Besenstil in den Hals gerammt worden war, als der Mann noch gelebt haben musste. Entsprechend vital unterblutete Weichteile wiesen darauf hin. Kein schöner Tod. Und wohl ziemlich schmerzhaft.

    Monika S. hatte ein bewegtes kriminelles Vorleben. Sie war vorbestraft wegen schweren Raubes, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und sexueller Nötigung. Zusammen mit zwei Komplizinnen - sie hatte auch einen Hang zu gleichgeschlechtlichem Sex - hatte sie einen jungen Studenten in einer stadtbekannten Lesbenkneipe, in die sich der junge Mann verirrt hatte, mit sogenannten K.-o.-Tropfen betäubt. Dann schleppten sie ihn auf ein Zimmer, fesselten ihn dort an ein Bett, hielten ihn drei Tage lang fest und missbrauchten ihn sexuell nach allen »Regeln der Kunst«. Abgesehen davon, dass sie ihn auch noch ausraubten und sein Konto plünderten.
    Eine nach der anderen und manchmal auch gemeinsam hatten sie ihr Opfer unvorstellbar gedemütigt. Die Details waren eine Mischung aus explosiver Erotik und widerlichen Perversitäten. Weil der junge, unerfahrene Mann aus gutem Hause teilweise Todesangst erlitten und wohl für den Rest seines Lebens einen psychischen Schaden davongetragen haben dürfte, verurteilten die Richter die drei »Grazien« zu mehrjährigen Freiheitsstrafen, wobei Monika S. mit drei Jahren noch am besten davonkam. Aber nicht, weil sie weniger Anteil am Geschehen hatte, sondern weil ihr Intelligenzquotient an der Grenze zur Debilität anzusiedeln war. Mit anderen Worten: Monika S. war zwar strohdumm, aber gefährlich raffiniert, absolut narzisstisch, gefühlskalt und gelegentlich scharf wie Nachbars Lumpi, wie man so schön sagt im Volksmund.
     
     
    In einer langwierigen Gerichtsverhandlung gelang es letztendlich doch noch, die einzelnen Tatbeiträge und den genauen Tatablauf festzustellen. Auch

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