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Abgrund der Lust

Abgrund der Lust

Titel: Abgrund der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Schone
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konnte.
    »Ich gebe lediglich gewissen Leuten Empfehlungen, Mademoiselle«, erwiderte Gabriel neutral.
    Und er stellt Leute wie uns ein , hatte Madame René gesagt.
    Erpresste Gabriel seine Kunden, damit sie für alternde Prostituierte eine Arbeit fanden?
    Eine Bewegung fesselte Victorias Aufmerksamkeit.
    Die Frau setzte sich mit dem Rücken zum Spiegel auf das Bett; braunes Haar mit grauen Strähnen streifte das Seidenlaken. Es war spürbar, dass sie auf die Berührung des jüngeren Mannes brannte.
    Victoria konnte sich in ihr Verlangen einfühlen. Flüchtig spürte sie, wie die Matratze nachgab, hörte das Quietschen der Federn. Spürte die kühle Liebkosung der Seide.
    Unmöglich .
    »Erregt es Sie, wenn Sie sie beobachten?«, fragte Victoria hastig.
    Der seidene Morgenmantel liebkoste ihre Brustwarzen mit jedem Atemzug; er fühlte sich an wie Sandpapier. Ihre Haut fühlte sich an wie eine überreife Frucht kurz vor dem Bersten.
    »Es ist Geschäft«, sagte Gabriel ausdruckslos.
    Das Geschäft mit der Lust. Victoria war in dieses Gewerbe eingetreten, als sie ihre Jungfräulichkeit versteigert hatte.
    Hätte sie den Mut gehabt, es zu tun, wenn sie damals gewusst hätte, was sie heute wusste, fragte sie sich. Hätte sie sich verkauft, wenn sie gewusst hätte, dass die geschlechtliche Vereinigung nicht nur den Körper, sondern auch die Seele berührte?
    Der Mann schraubte den weißen Tiegel auf, stellte Deckel und Tiegel auf den Mahagoninachttisch.
    Victoria bemühte sich, ruhig zu atmen. »Was ist in dem Tiegel?«
    »Gleitcreme.«
    Das Wort versetzte ihr einen Stich in der Scheide.
    Victoria merkte, dass sie feucht war.
    Und Gabriel wusste es.
    War er steif?
    »Stehen in allen Schlafzimmern Tiegel mit … Gleitcreme?«
    »Ja.«
    »Der Mann hat … sie berührt«, sagte Victoria aufgewühlt. »Die Frau braucht doch sicher keine Gleitcreme, um ihn … aufzunehmen.«
    Die silbernen Augen im Spiegel fesselten Victorias Aufmerksamkeit. »Das hängt davon ab, wo er in sie eindringt. Und womit, Mademoiselle.«
    Wo.
    Womit .
    Nach dem Wo brauchte sie nicht zu fragen. Aber …
    »Was meinen Sie mit, womit er in sie eindringt?«, fragte sie vorsichtig. Beobachtete den Mann. Beobachtete die Frau.
    »Jedes Zimmer ist mit einem Sortiment von …«, er zögerte, »… godemichés ausgestattet.«
    Victoria war fasziniert von Gabriels Zögern und dem unbekannten französischen Wort.
    »Was ist ein … godemiché? «
    Die männlichen Augen im Spiegel funkelten. »Das ist ein künstlicher Phallus aus Leder.«
    Unwillkürlich zog Victorias Scheide sich zusammen. Sie hatte vorhin gesehen, wie ein Mann einen Gegenstand, der wie ein Glied geformt war, in den Körper einer Frau einführte. Beiden hatte es offenbar Vergnügen bereitet.
    »Das Sortiment, das Sie bereitstellen, … gibt es in verschiedenen Größen?«, fragte Victoria.
    »Ja.«
    Weniger als neun Zoll? Mehr als neun Zoll?
    »Mit welchen anderen Dingen kann ein Mann in eine Frau eindringen?«
    »Warten Sie ab und schauen Sie zu, Mademoiselle.«
    Die ältere Frau legte sich zurück auf die Seidenlaken. Der jüngere Mann kniete sich zwischen ihre Beine. Victoria sah gebannt zu.
    Er … küsste sie. Da. Zwischen den Schenkeln. Am empfindlichsten Fleisch einer Frau.
    Victorias Schamlippen pochten.
    »Er braucht doch sicher keine Gleitcreme, um sie zu küssen«, sagte sie mit einem scharfen Atemzug.
    Im Laufe der Nacht hatte sie das immer wieder beobachtet; aber zuzusehen, wie ein Mann die intimsten Teile einer Frau küsste, war etwas völlig anderes, wenn Gabriel hinter ihr stand.
    »Er bereitet sie vor«, sagte Gabriel gleichgültig.
    Er war nicht unempfindlich für das, was er sah. Sein eindringlicher Blick brachte ihre Haut zum Glühen.
    »Worauf bereitet er sie vor?«, fragte Victoria nach.
    Die Frau zog die Beine an; ihre Fersen gruben sich in den Rand der Matratze. Sie griff nach dem Kopf des Mannes, um ihn dort zu halten.
    Victoria ballte die Hände zu Fäusten.
    Der jüngere Mann entzog sich der älteren Frau. Er tauchte die Finger der rechten Hand in den weißen Tiegel auf dem Nachttisch.
    Gabriel war Linkshänder. Der Gedanke kam aus dem Nichts.
    Der Mann schob die Hand mit der Gleitcreme zwischen die gespreizten Beine der Frau.
    Victoria presste ihre Schenkel zusammen.
    Die Frau warf ihren Kopf zurück, das Gesicht in Ekstase verzerrt. Vielleicht auch vor Qual verzerrt.
    »Was macht er?«, hauchte Victoria.
    »Er weitet sie.«
    Victoria spürte bis zum Hals, wie

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