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Abgrund der Lust

Abgrund der Lust

Titel: Abgrund der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Schone
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den Mund nahm, ein Vorgeschmack auf sein Eindringen.
    Ein unsichtbarer Finger stieß in ihr Geschlecht.
    Sie kostete ihn mit raschem Zungenschlag.
    Gabriel warf den Kopf zurück wie vor Schmerz. » Dieu «.
    Victoria starrte auf die Muskelstränge an seinem Hals. Ein Puls pochte unmittelbar über der Öffnung seines weißen Hemdes und den Wirbeln drahtigen Haares.
    Seine Fingerspitze war schwielig; sie schmeckte salzig.
    Sie saugte an ihm wie an einer Süßigkeit. Und spürte das Lecken ihrer Zunge zwischen ihren Schenkeln …
    Langsam senkte Gabriel den Kopf.
    Es gab keinen Zweifel, was ihm das gequälte Dieu entlockt hatte: Es war Lust. Eine Lust so intensiv, dass sie schmerzte.
    Victoria spürte seine Lust, ihre Lust; seinen Schmerz, ihren Schmerz …
    Eben noch saugte sie an seiner Fingerspitze, im nächsten Augenblick war ihr Mund leer und sein speichelnasser Finger glättete die Innenränder ihrer rissigen Lippen.
    Er küsste sie. Silberne Augen schauen in ihre; Finger drückten ihre Mundwinkel auf.
    Warmer Atem füllte ihre Lungen, glühende Hitze folgte der Spur seines Fingers.
    Gabriel fuhr sanft mit der Zunge über Victorias rissige Lippen.
    Heiß. Nass. Seine Zunge. Seine Lippen. Ein Geschmack; ein Necken. Ein Vermengen von Atem und Speichel.
    Von Gabriel und Victoria.
    Es war Victorias erster Kuss. Sie wollte mehr: mehr Atem, mehr Zunge.
    Mehr Gabriel.
    Victoria krümmte die Finger, um seinen Kopf hineinzuschmiegen und mehr zu nehmen.
    Gabriel beobachtete, wie das Verlangen in ihren Augen wuchs … und sie wusste, dass er darauf wartete: Er wartete, dass sie ihn berührte.
    Aber sie durfte ihn nicht berühren.
    Victoria schloss die Augen und ballte die Fäuste.
    Sofort füllte seine Zunge sie aus: tiefer als sein Finger. Heißer. Nasser.
    Die zweite Penetration.
    Vage spürte sie seinen speichelnassen Finger, der über ihre Wange strich, gefolgt von weiteren Fingern. Er nahm ihr Gesicht leicht in die Hand, während seine Zunge streichelte und streichelte … die Oberseite ihrer Zunge … die Unterseite ihrer Zunge … ihren Gaumen.
    O … lieber … Gott.
    Victoria atmete kühle Luft ein.
    Sie schlug die Lider auf.
    Gabriels Zunge, seine Finger, sein Atem waren nicht mehr Teil von ihr. Er trat zurück, musterte sie, wartete, dass sie die Hand nach ihm ausstreckte.
    Victoria streckte nicht die Hand nach ihm aus.
    Aber sie wollte es. Bitte lass ihn sich nicht von mir abwenden …
    Sie brauchte ihn. Sie brauchte es, geliebt zu werden. Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte sie dieses Verlangen nicht leugnen.
    Gabriels Blick wanderte über ihre Schulter – erinnerte Victoria flüchtig an den Mann und die Frau hinter dem Spiegel – und kehrte zu ihrem Gesicht zurück. »Ich habe in meinem Leben nur einem Menschen vertraut.«
    Michael .
    Und Gabriel war verletzt worden.
    »Ich werde dich nicht anrühren, Gabriel«, sagte Victoria unsicher.
    »Gott steh dir bei, wenn du es tust, Victoria.« Etwas Endgültiges lastete in seinem Ton. » Puisque je ne puis pas .«
    Denn ich kann es nicht.

Kapitel 16
    Gabriel trat beiseite und ließ Victoria vorausgehen. Sie schaute auf dem Korridor weder rechts noch links, alle Sinne auf den Mann hinter ihr konzentriert.
    Der elektrische Kronleuchter im Arbeitszimmer blendete sie; sie stolperte.
    Gabriel fing sie nicht auf.
    Sie mussten einander vertrauen, hatte er gesagt.
    Sie musste darauf vertrauen, dass er ihr Lust schenken würde.
    Er musste darauf vertrauen, dass sie ihn nicht anrühren würde.
    Das Licht in Gabriels Schlafzimmer war kaum dunkler als das in seinem Arbeitszimmer.
    Victoria blieb am Bett stehen, die Finger am blauen Seidengürtel um ihre Taille. »Ich … bin dünner als früher.«
    Die Frauen hinter den transparenten Spiegeln hatten unterschiedliche Figuren; aber bei keiner zeichneten sich die Rippen ab.
    Gabriels Miene verhärtete sich. »Ich mache das Licht nicht aus, Victoria.«
    Ihr Herz stockte. »Ich möchte nicht, dass mein Aussehen Sie … abschreckt.«
    Schatten verdunkelten sein Gesicht. »Ich habe Sie gesehen, Mademoiselle, und ich versichere Ihnen, Ihr Aussehen hat mich nicht abgeschreckt.«
    Wie lächerlich sie sich benahm. Victoria hatte sich vor ihm ausgezogen, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Sie hatte nackt vor ihm gestanden, während Madame René ihre Maße genommen und Victoria sie gefragt hatte, wie man einen Mann verführt.
    Wie man einen Mann liebt.
    Sie straffte die Schultern. Gabriels Blick wanderte zu ihren

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