Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
Vom Netzwerk:
flammenden Lichtquelle, einem Krug, einer Schale mit rötlicher Suppe und einigen Maisfladen, sowie roten Früchten beladen war. Er beobachtete, wie sie vorsichtig das Tablett ausbalancierte, als sie über die auf dem Boden verteilten Kissen stieg. Als sie sich neben ihm auf den Boden kniete, warf sie ihm einen raschen Blick zu. »Ich habe hier etwas zu essen für dich und kann dir helfen, aber wenn du lieber allein sein möchtest…«
    Er sah sie lächelnd an. »Ich wäre mehr als dankbar, wenn du bliebest und mir helfen würdest.«
    Thuri erwiderte seinen warmen Blick nicht ohne Überraschung. »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie ungläubig.
    Er nickte ernsthaft. »Alles, außer, dass ich einen Bärenhunger habe. Deshalb verspeise ich jetzt erst die Suppe mit den Maisfladen, dann die Früchte und das Tablett und anschließend dich…«
    Thuri spürte die bekannte wohlige Wärme in sich aufsteigen und senkte den Blick. »Das werden wir ja sehen!« gab sie schmunzelnd zurück, während sie ihm half, sich erneut aufzurichten. »In deinem Zustand wäre es mir lieber, wenn du das Tablett ganz ließest, sonst…«
    »Einverstanden!«, gab er lächelnd zurück, nahm ihre Hand in die Seine und biss ihr ganz sachte in den kleinen Finger.

Umkehr

    Sylan und Vankoti hatten viel länger als geplant mit der freundlichen Bauernfamilie gefrühstückt, bevor sie sich wieder auf den beschwerlichen Weg nach Gentola machten. Vankoti war froh darüber, endlich wieder unkompliziert mit Menschen reden und lachen zu können und Sylan hatte ihm still und beinahe andächtig zugehört, bis der kleinste Junge der Familie schließlich gefragt hatte, ob Sylan nun stumm sei? Daraufhin hatte Sylan ihre Zurückhaltung aufgeben und sich ebenfalls eifrig in die Gespräche eingebracht und anschließend geholfen, den Tisch abzuräumen und die Küche zu fegen. So war es später Vormittag, als die beiden Gäste glücklich und mit viel Proviant beladen aufbrachen und der Sonne entgegen wanderten, die ihnen freundlich ins Gesicht schien.
    »Ich frage mich, ob es richtig war, einfach abzuhauen?« , fragte Sylan nach einer Weile und starrte gedankenverloren auf die Hügelkette, die sich am Horizont abzeichnete.
    »Wenn du auf die Sache mit der Flucht aus dem Tempelbezirk anspielst…« Vankoti grinste vielsagend, »hat es sich für mich auf jeden Fall gelohnt.« Er umschloss ihre Hand und drückte sie und Sylan erwiderte seine Geste. »Für mich auch«, sagte sie ernst.
    »Aber du hast dennoch recht«, setzte Vankoti das Gespräch fort und blieb plötzlich stehen. Er löste seinen Blick von den Hügeln von Wallorst und verweilte mehrere Augenblicke still und nachdenklich. Sie hatten die Simbarinebene hinter sich gelassen und sahen nun auf eine Heidelandschaft hinunter, auf der einige Kühe weideten.
    »Ich habe es dir noch nicht erzählt…«, begann er leise und eine Spur Besorgnis lag in seiner Stimme, »aber ich habe seit gestern Abend eine unbestimmte Vorahnung. Irgendetwas braut sich in Lichterstadt zusammen. Seit wir von dort aufgebrochen sind, scheint diese Vorahnung stärker zu werden. Ich kann es nicht genau erklären, aber ich spüre es.« Er hielt inne und sah Sylan eindringlich an. »Ja, ich spüre es und weiß doch nicht, ob meine Ängste unbegründet sind oder ob meinem Gefühl eine düstere Gewissheit zugrunde liegt, die sich bald offenbaren wird.«
    Sylan erwiderte den Blick ihres Freundes voller Besorgnis. Dann wies sie auf einen liegenden Eichenstamm am Wegesrand. »Erzähl mir mehr davon. Wir können ohnehin eine Pause gebrauchen.« Sie setzte sich und packte ihre Wegzehrung aus. »Was für eine Vorahnung meinst du? Hat es mit Abiona zu tun?«
    Vankoti setzte sich zu ihr und schüttelte den Kopf. »Nein, ich denke nicht. Ich mache mir zwar Sorgen um ihn, aber im Moment ist es eher Hanrik, der in meinem Kopf herumgeistert… Er fleht um Hilfe, Sylan. Seine stechenden Augen sind auf mich gerichtet und scheinen etwas sagen zu wollen, doch ich kann die Bedeutung nicht entschlüsseln!«
    Vankoti erhob sich, schüttelte erneut den Kopf und Sylan hörte seine Stimme in ihrem Geist. Verstehst du das, Sylan? Was könnte es bedeuten? Habe ich Hanrik, als ich ihn niederstreckte, doch so sehr verletzt, dass er nun an den Folgen leidet?
    Sylan antwortete nicht sofort. Sie hatte den Spiegel ausgepackt und betrachtete ihn geistesabwesend. Dann sagte sie leise: »Ich habe heute Nacht von Abiona geträumt. Er lag in seinem Bett. Ich besuchte

Weitere Kostenlose Bücher