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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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fester Stimme: »Im Dorf ist gerade Markt. Dort könnt Ihr nach etwas Essbaren fragen. Ich muss selbst sehen, wie ich meinen Sohn und mich durchbringe.« Sie zögerte, als wüsste sie nicht, ob sie es wagen konnte, an dem fremden Mann vorbeizugehen. Doch Ionason setzte sich bereits wieder in Bewegung und murmelte: »Danke für die Auskunft! Einen schönen Tag noch.«
    Als er an ihr vorbeischritt, nickte er ihr zum Abschied freundlich zu und die Frau zog erstaunt die Brauen hoch. Zwar ließ der Bartwuchs ihn etwas verwegen aussehen, aber Ionasons Gesichtszüge waren edel und der Blick seiner gütigen Augen hatte etwas Gewinnendes.
    »Ihr seht aus, als bräuchtet Ihr Hilfe. Seid Ihr Opfer eines Überfalls geworden?«, entfuhr es der Frau plötzlich.
    Ionason hielt inne und zuckte unschlüssig mit den Schultern. »Ich kann mich nicht erinnern. Ich bin in einer Erdhöhle erwacht, wo man mich eingesperrt hatte. Aber ich konnte die Tür aufbrechen. Seitdem bin ich auf der Suche nach etwas zu essen und… nach mir selbst«, beendete er zögernd den Satz.
    Die Frau schaute ihn jetzt mit sichtlichem Interesse an und ließ den Korb zu Boden sinken. »Wer ist der Mann, Mami?«, fragte der Junge, der sich hinter ihrem Rock versteckt hielt. »Pscht«, sagte sie leise und wandte sich erneut Ionason zu.
    »Ihr seht mir nicht so aus, als ob Ihr Böses im Sinn hättet. Mein Name ist Miranda. Und das ist Jonkas, mein Sohn.« Ionason ließ den Blick über die Frau und ihren Jungen huschen und auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das ihn noch attraktiver aussehen ließ. Er hatte es geschafft! Er hatte einen Kontakt zu echten Menschen hergestellt.
    Er lächelte noch breiter und starrte die beiden glücklich an. Doch anscheinend wartete die Frau auf irgendetwas, denn sie räusperte sich und sah an seinen Kleidern runter. Ionason folgte ihrem Blick und sein Lächeln erstarb. »Ich sehe wohl etwas erbärmlich aus«, bemerkte er trocken.
    Die Frau lächelte erleichtert. »Ja, Ihr seht wahrhaftig nicht sehr vertrauenserregend aus. Aber wenn Ihr mir Euren Namen verratet, werde ich Euch in das Haus meines Vaters bringen. Dort bekommt Ihr eine warme Mahlzeit und vielleicht auch Kleidung zum Wechseln. Wenn Ihr meinem Vater auf dem Feld zur Hand geht, wird er Euch gewiss dabei behilflich sein, Eure Familie wieder zu finden.«
    Ionason schaute sie erstaunt an. Es wunderte ihn, dass der erste Mensch, den er traf, sofort so hilfsbereit war, obwohl er nichts als Gegenleistung anzubieten hatte. Er senkte beschämt den Kopf. »Das ist mehr, als ich erwarten konnte«, stammelte er wahrheitsgemäß und richtete seine Aufmerksamkeit nach innen. In seinem Hinterkopf stoben Erinnerungsfetzen aus Begrüßungsszenen zwischen Menschen hervor und er griff sich die erstbeste, nahm Mirandas Hand in die Seine und führte sie mit einer galanten Bewegung und leichten Verbeugung zu seinen Lippen. »Es freut mich, Euch kennen zu lernen, Miranda. Mir wurde einst der Name Ionason gegeben.«
    Er richtete sich wieder auf und schaute in ihre verdatterten Augen. Sofort überkam ihn ein Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben und er trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Sie löste sich allmählich aus ihrer Erstarrung und lächelte leicht, wobei sich ihre Wangen röteten. »Ionason, ja. Dann bitte ich Euch, mir einfach zu folgen.« Sie beugte sich runter, um den Korb wieder auf ihren Kopf zu heben.
    »Er ist zu schwer für Euch. Lasst mich ihn tragen!«
    Er sagte es, ohne überlegen zu müssen. Die Frau nickte langsam. »Danke, das ist sehr freundlich!«
    Ionason spürte das Gewicht kaum, als er mit dem Korb unter dem Arm ihrem wiegenden Gang folgte. Doch ein Hochgefühl stieg in ihm auf. Es war gar nicht so schwer, ein Mensch zu sein, wenn man andere Menschen um sich hatte, die einem dabei halfen. Er musste nur etwas vorsichtiger sein, was ihre Sitten und Bräuche anging. Denn darin war er noch ein wenig ungeschult. In der Unteren Welt hatte es viele Regeln und Gesetze gegeben, die ihm jetzt im Kopf herumspukten. Doch an die kurze Zeit, als er in vadoitischer Gestalt in der Welt der Menschen gelebt hatte, konnte er sich kaum erinnern. Aber auch da hatte es eine Frau gegeben, die ihm geholfen hatte. Wie war nur ihr Name?
    Nach etwa zwanzig Minuten erreichten sie den Dorfrand und schlängelten sich durch einige enge Gassen, in denen dicht an dicht gedrängt Häuser und Stallungen standen. Ionason ließ den Blick aufmerksam durch die Gassen gleiten, doch es

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