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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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waren nur wenige Menschen unterwegs und diese beachteten ihn kaum. An einem etwas abseits gelegenen, größeren Haus blieb Miranda stehen und bat Ionason, ihr den Korb zu geben. Er tat es schweigend und nahm dabei wahr, dass sie ihn nicht ansah.
    »Habe ich Euch mit meinen Worten verletzt?«, fragte er vorsichtig, als sie den Korb entgegennahm.
    »Was?« Sie schaute ihn irritiert an und errötete wieder. »Nein, nein. Wirklich nicht. Ihr seid ausgesprochen höflich.«
    Ionason sah sie eindringlich an, doch sie wich seinem Blick aus. »Aber meine Gegenwart ist Euch unangenehm«, schlussfolgerte er aus seinen Beobachtungen.
    Jetzt lachte die Frau auf und schüttelte den Kopf, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Ihr seid schon sonderbar, Ionason«, sagte sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen. »Bleibt hier, ich werde nur meinem Vater Bescheid geben.«
    Sie beugte sich hinunter zu dem Jungen, der Ionason inzwischen neugierig anstarrte und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Im Nu war dieser durch eine Seitentür in den Hof verschwunden. Sie selbst holte einen Schlüssel hervor und schloss die große Eingangstür auf.
    »Bis später«, sagte sie mit einem Zwinkern in ihren Augen und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Ionason sah sich unschlüssig um und spürte Unbehagen in sich aufsteigen. Schon jetzt fanden ihn die Menschen sonderbar und er wusste nicht einmal, warum? Wie sollte es werden, wenn er bekennen musste, dass er nicht einmal die einfachsten Rituale und Verhaltensweisen kannte und beherrschte. Er musste noch vorsichtiger sein.
    Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als ein älterer, aber rüstiger Mann im Eingang erschien und erstaunt die Augen zusammenkniff, als er Ionason sah. Seine Tochter Miranda erschien hinter ihm und hakte sich bei ihm unter.
    »Dies ist Ionason, Vater«, flüsterte sie ein wenig verlegen und nickte Ionason zu. Ihr Vater tätschelte ihren Arm, ging auf den großen, gut aussehenden Mann zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Freut mich, Ionason. Nennt mich ruhig Ruben. Meine Tochter sagt, sie hätten Euch eingesperrt und nun hat Euer Gedächtnis Löcher?« Er lachte rau und klopfte Ionason auf die harte Schulter. »Nun gut, das lässt sich vielleicht mit einem guten Schluck Brandy und einer Brotzeit beheben. Wenn Ihr bereit seid, mir heute auf dem Feld zu helfen, bin ich sogar bereit, einem Fremden die Tür zu öffnen.« Er senkte die Stimme verschwörerisch und trat näher an ihn heran. »Ihr müsst wissen, mein Knecht liegt mit diesem fatalen Fieber danieder und mein Rücken wird auch nicht mehr jünger.« Er lachte wieder harsch und sah Ionason durchdringend an. »Ihr seid doch nicht etwa stumm? Das wäre schade, denn das Geschichtenerzählen vertreibt einem die Zeit auf dem Feld ein wenig.«
    Ionason, der Mühe hatte, die vielen Informationen und unterschwelligen Andeutungen, die sich ihm durch die Erzählung des Mannes boten, zu verstehen, mühte sich, eine passende Antwort zu geben. »Ich helfe Euch gerne und bin begierig zu lernen«, sagte er schließlich enthusiastisch und setzte eine, wie er hoffte, freundliche Miene auf.
    Ruben grinste übers ganze Gesicht und wandte sich Miranda zu. »Du hast Recht, er ist wirklich höflich.« Er nickte versonnen. »Nun gut, Miranda soll dir zeigen, wo du dich umziehen und waschen kannst. Ich erwarte dich gleich in der Küche. Meine Frau freut sich immer über Gäste!« Er grinste wieder und hob zum Abschied die Hand. Kurz darauf war er im Haus verschwunden
    Miranda starrte ihm hinterher und wandte sich dann wieder Ionason zu. Er sah, wie ihr Herz klopfte und ihre Brust sich schnell hob und senkte. »Wenn Ihr mir jetzt bitte folgen würdet.«
    Ionason zögerte. »Euer Herz schlägt laut und fest, viel lauter und stärker als mein eigenes, seht!«
    Er nahm ihre Hand und legte sie auf sein eigenes Herz, das ruhig und gleichmäßig klopfte. Ihre Hand verharrte einen Moment lang an seiner Brust und Ionason spürte gleichzeitig eine Hitze von Miranda aufsteigen, die ihn berührte. Plötzlich hatte er das Gefühl, sie in die Arme schließen zu müssen und er legte versuchshalber seine freie Hand um ihre Schultern. Doch sie machte sich sehr abrupt von ihm los und trat einige Schritte zurück. Mit zitternder Stimme und einem Gesichtsausdruck, den er nicht deuten konnte, sagte sie drohend: »Ihr geht eindeutig zu weit Ionason! Wir haben Euch als anständige Leute unsere Gastfreundschaft angeboten, aber wenn Ihr Euch derart unflätig benehmt, sehe

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