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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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Beere ihn letztendlich töten oder verwandeln, wie Abiona einst verwandelt worden war?
    Sie seufzte lautlos auf und wollte gerade vom Fenster zurücktreten, als ihr Blick auf eine Katze fiel, die etwas abseits des Geschehens saß und die Arbeitenden mit wachen Augen musterte. Ihr Fell hatte eine sandigbeige Tönung und sah recht schön aus, bis auf einige Stellen am Rücken, die struppig und zerzaust waren. Ihre Ohren, die Pfoten und auch die Schnauze waren braunschwarz und der Kontrast zu dem hellen Fell gab ihr ein anmutiges Aussehen. Jetzt leckte sie sich die rechte Pfote und humpelte anschließend einige Schritte weiter, um ihre Aufmerksamkeit dann wieder den arbeitenden Männern zuzuwenden.
    Sylan überkam Mitleid. Die Katze schien verletzt zu sein. Sie sah hinunter auf Vankoti, der tief und fest schlief, schnappte sich ihre Jacke und stolperte die Treppe hinunter. Ein kurzer Spaziergang und etwas frische Luft würden ihr gut tun. Außerdem musste sie etwas essen. Unterwegs konnte sie dann auch nach der verletzten Katze sehen.
    Doch als Sylan auf den Vorplatz trat, war die Katze verschwunden. Das Mädchen schlenderte langsam zu der Stelle, wo sie gesessen hatte und tatsächlich waren dort einige blutige Pfotenabdrücke zu sehen, die sich in Richtung Waldrand entfernten. Sylan folgte ihnen wie selbstverständlich, auch wenn sie wusste, dass es unvernünftig war. Denn genau wie der wolfsartige Hund, konnte auch diese Katze ein Dämon sein.
    Sylan wandte sich um und sah, dass Torfun ihr einen Blick zuwarf und Falfarev etwas zurief. Fast erwartete sie, die beiden Männer würden sie wieder zurückholen. Doch nichts dergleichen geschah. So trottete sie dahin, bis sie den Bach erreichte, der zu Selanas Hütte führte.
    Die Katze trank ein Stück weit bachaufwärts und kühlte ihre wunde Pfote im eisigen Nass. Sylan näherte sich ihr vorsichtig und sprach dabei beruhigende Worte. Die Katze miaute und es klang, als würde sie antworten. Sylan streckte ihre Hand aus und streichelte sie vorsichtig. Bald schnurrte die Katze behaglich und als sie sich auf den Rücken wälzte, begutachtete das Mädchen die Verletzung. Ein Dorn steckte unglücklich in der Pfote der Katze und sie mauzte schmerzhaft auf, als Sylan ihn vorsichtig berührte.
    »Wir machen das schon«, beruhigte das Mädchen sie und blickte auf. Das Haus von Selana lag in erreichbarer Nähe und vielleicht hatte die Schamanin eine Federzange zur Hand. Kurz entschlossen nahm Sylan die Katze auf ihren Arm und machte sich auf den Weg. Die Schamanin war nicht sonderlich begeistert, als Sylan mit einer verletzten Katze ihr Haus betrat, doch schon bald stöberte sie willig in ihrem Medizinschränkchen herum.
    »Wie geht es Vankoti?«, fragte sie, während sie die Verletzung begutachtete.
    Sylan überbekam ein schlechtes Gewissen. »Er schläft immer noch«, begann sie stockend, »und ich wollte nur ein bisschen Luft schnappen, als ich diese Katze sah. Ich…«
    »Ah, ist schon gut«, unterbrach die Schamanin ihre Rechtfertigungen. »Zumindest ist das mal eine Verletzung, die ich heilen kann!«
    Die Bitterkeit in ihrer Stimme war unüberhörbar. Sylan biss sich auf die Lippen und beobachtete, wie die alte Frau den Dorn aus dem Pfötchen der Katze zog und ihn dann gegen das Licht hielt.
    »So, das war’s«, murmelte sie und plötzlich klang ihre Stimme nachdenklich. »Mmmh, es gar kein Dorn, sondern es sieht eher aus wie ein Glassplitter, möchte man meinen. Gemein, oder?«
    Sylan schluckte und beeilte sich zu nicken. »Danke. Ich werde mich mal wieder zu Vankoti aufmachen, vielleicht ist er inzwischen wach.«
    Selana säuberte die Pinzette und murmelte: »Ja, tu das. Und nimm dies für ihn mit.« Sie holte eine Pulvermischung von ihrem Regal und drückte sie Sylan in die Hand. »Du musst sie mit Wasser anmischen. Zwei Löffel genügen.«
    »Kommst du später noch mal vorbei?«
    Selana seufzte. »Ich habe viel zu tun. Aber ich werde für heute Abend eine Versammlung einberufen.« Sie musterte Sylan plötzlich ernst. »Falls Vankoti wieder wohl auf ist, sollte er teilnehmen...« Sie zögerte und fuhr dann fort: »und du auch, Sylan. Ich denke, wir sollten alle hören, was Falfarev zu sagen hat. – Außerdem«, ihre Stimme wurde eine Spur schärfer, »sind wir sehr interessiert an eurer Geschichte.«
    Sylan senkte den Kopf. Sie fühlte sich geehrt, dass die Alte sie zu einer Ratssitzung einlud. Gleichzeitig hatte sie Angst vor der Reaktion der anderen.
    »Ich weiß, es war

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