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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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war so gewaltig, dass die Pforte in tausend Splitter zerbarst, die in die verschiedenen Welten und Zeiten versprengt wurden. Das Tor war zerstört und wir waren getrennt von jenen, die wir liebten.«
    »Aber jetzt existiert das Tor wieder. Ihr seid die Wächter und wir durchschritten es auf dem Weg hierher!« Thuris Augen blickten sie fragend an.
    »Im Laufe der Jahrhunderte wurden viele Splitter gefunden und zusammengetragen, einige davon von euch Menschen. Ihr habt Wissende Augen daraus geformt…« Robin und Thuri zogen erstaunt die Augenbrauen hoch und Robin setzte zu einer Frage an, doch Monatom fuhr fort: »und einige von unseren gefallenen Geschwistern, die fortan im Finstertal lebten. Sie erkannten die Macht der Splitter und nutzten sie, um auf die Erde zu blicken. Sie nannten die Splitter Spiegel. Sie sahen den vollendeten Planeten der Menschen, doch erkannten sie nicht, dass sie ihn einst erdacht hatten. Ihr Neid und ihre Trauer wuchsen und sie suchten sich einen Ort zum Verweilen. Dort experimentierten sie mit den Bruchstücken der Pforte und stellten fest, dass sie die Macht hatten, ihr eigenes Sein aufzuspalten. Das gab ihnen ein Gefühl von Schaffenskraft.
    Doch es war nur ein schwacher Abglanz ihres eigentlichen Könnens. Jeder Aufspaltung folgte ein Vergessen. Schließlich vergaßen sie ihre Namen und ihre wahre Heimat und gestalteten sich ihr eigenes Reich.«
    Jack schluckte und dachte an die vielen Vadoiten, die missbraucht wurden, um das Unterreich wie ein Abbild der Erde aussehen zu lassen.
    »Also missbrauchen und benutzten sie sich selbst in ihrem Wunsch zu erschaffen und gestalten?«
    Monatom nickte stumm und setzte dann ihre Geschichte fort. »Auch Vanderwal ging auf die Suche nach den Splittern des Spiegels und setzte sie zusammen. Und sie behütete sie eifersüchtig, ständig in Angst, wir könnten ihr die Splitter entreißen und unseren Geschwistern die Wiederkehr ermöglichen.
    Wir taten, was wir konnten. Wir stahlen drei Splitter. Mit Hilfe des Mondlichts und des Sternenglanzes gelang es uns, eine eigene Pforte zu erschaffen. Sie reichte nicht bis in das Finsterreich hinab, doch konnten wir ein Tor zu eurer Welt entstehen lassen, damit sich die Prophezeiung erfüllt.«
    Sie stand auf, trat an eine nahe Quelle heran und schöpfte klares Wasser in eine hölzerne Schüssel. Damit kehrte sie zu ihnen zurück und stellte die Schüssel in die Mitte.
    »Dadurch, dass wir drei Splitter der großen Pforte zusammengefügt haben und ein Tor in eure Welt geöffnet haben, ist die Hoffnung auf eine Wiederkehr der Schöpfer in uns erwacht. Seht!«
    Sie hauchte über die Wasseroberfläche, die sich sanft kräuselte. Dann erschien über der Wasseroberfläche ein Nebelfetzen, der sich langsam verformte und dann Gestalt annahm. Jack schaute fasziniert zu, wie sich unterschiedliche Farben in dem Nebel brachen. Dann erschien ein blasses Abbild von jenem Schöpfer im Spiegel, der Espanvador hieß, im Unterreich aber den Namen Iona Son trug.
    »Wir können dieses Bild seit einigen Tagen empfangen. Wir sehen es als Zeichen, dass Espanvador aus dem Schattenreich entkommen ist und sich wieder an uns erinnert. Sein Abbild wird täglich klarer. Er war es, der den ersten Spiegel ganz bewusst in eure Welt gebracht hat. Durch die Verbindung mit eurer Welt ist irgendetwas geschehen, was ihn an seine Heimat erinnert. Doch er ist noch nicht bereit zu gehen. Irgendetwas bindet ihn jetzt an eure Welt.«
    »Und du meinst, wenn diese Verbindung nicht mehr existiert oder abbricht, kann er ganz einfach als Schöpfer zurückkehren in diese Welt?«
    Robins Stimme klang wachsam und seine braunen Augen funkelten plötzlich sehr hell.
    Monatom wiegte den Kopf hin und her und ließ das Bild entschwinden. »Ich sprach von Hoffnung und der Weisheit des Herzens. Wissen tun wir es nicht. Es mag sein, dass Ionason seine Sonje so sehr zerstört hat, dass eine Rückkehr unmöglich ist und sie alle bald weiter im Nebel der Vergessenheit wandeln.
    Und doch, ihr seid gekommen und so gibt es Hoffnung. Ihr, unsere Kinder aus der jungen Welt. Doch was werdet ihr antworten, wenn man euch fragt, ob ihr uns Alten helfen werdet aus freiem Entschluss und aus Liebe, wie es unser Gebot vorsieht?«
    Robin sah sie mit einem Ausdruck inneren Erstaunens an. »Wer seid ihr? Und was ist dies für ein Ort. Wenn ihr doch Schöpfer seid und wir eure Kinder sind, müsstet ihr...« Er stockte und seine Kiefer malmten, als wollten die forschen Worte nicht über

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