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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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meinen Vater und meine Angst, die eigene Wahrheit zu leben. Er kennt meine Lieblingsfarben, weiß, wann und wie ich am besten male und ob es mir wirklich gut geht oder nicht. Es ist zum Verrücktwerden! – Und doch ist es so… so stimmig.
    Ich habe so was noch nie erlebt. Zumindest nicht mit einem Menschen. Es ist, als hätte ich einen Seelenverwandten getroffen, der mir zeigt, was in mir steckt. Seit ich ihn kenne, ist das Leben so viel größer geworden. Und gleichzeitig ist da dieser verdammte Haken an der ganzen Sache!«
    Shekowah schwieg und nippte an seinem Whiskey. In seinem Kopf vermengten sich Eldanas Gedanken und Erinnerungen mit Falfarevs leidenschaftlicher Rede. Er blickte auf: »Hast du das Tagebuch von Eldana gelesen?«, fragte er gerade heraus.
    Falfarev brauchte eine Weile, um den Gedankensprung nachzuvollziehen. Dann sagte er barsch: »Natürlich habe ich das! Du kennst mich doch! Aber was nützt mir das? Ein dramatischeres LiebesEnde könnte es ja kaum geben! Und ich beneide sie nicht um ihr Schicksal.
    Doch so, wie sich die Sachen hier entwickeln, wird es immer schwieriger, eine Position zu beziehen. Aus Freund wird Feind, aus Feind wird Freund. Ich werde noch wahnsinnig von diesem ganzen hin und her!«
    »Aber du vertraust ihm?«
    Falfarev warf seinem Freund einen Blick zu, der alles sagte. Dann goss er sich erneut Whiskey ein.
    »Sei vorsichtig mit dem Zeug!«, mahnte Shekowah. Doch Falfarev schüttelte nur den Kopf. »Es ist noch nicht einmal Alkohol drin! Torfun weiß, dass ich den nicht vertrage und extrahiert ihn heraus, ohne dass sich etwas an dem sagenhaften Geschmack ändert! Ich kann mich nicht einmal BESAUFEN!« Er ließ sich auf die Bank neben Shekowah fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen.
    Shekowah legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Als Lichtarbeiter solltest du das auch tunlichst sein lassen, Fal. So löst du keine Probleme. Ich dachte, das hatten wir schon.«
    »Ja, Moralapostel«, ließ der Künstler genervt vernehmen. Doch Shekowah schüttelte den Kopf und stand auf. »Fal, ich kann dir nicht helfen. Auch Torfun kann es letztlich nicht, nur du selbst kannst es. Vertraue dir und den ewigen Kräften des Wandels. Wenn du ehrlich und frei bleibst, kann dich die Trauer nicht bezwingen! Doch wenn du dich in irgendwelche Abhängigkeiten begibst, büßt du das mit deiner Freiheit ein. Und du sagtest mir einmal, dass die Freiheit dein höchstes Gut sei!«
    »Ja, das war sie mal«, entgegnete Falfarev lustlos und zuckte mit den Schultern. »Was ist schon Freiheit, wenn man sie nicht ausleben darf.« Er stand nun ebenfalls auf, und begann den Tisch abzuräumen. Shekowah trat ans Fenster. Er lauschte dem Wind, der an der blauen Scheibe rüttelte und dachte wieder an Eldana.
    »Ich bin auch nicht frei«, sagte er unvermittelt und schwieg bedeutungsschwer.
    Falfarev hörte auf zu kramen und ließ erstaunt die Flasche sinken. Shekowah räusperte sich und fuhr leise fort. »Naja, ich meine mit diesem Tagebuch. Ich kann es nicht vorbehaltlos lesen. Ich werte unablässig und kann so vieles nicht glauben. Es klingt nicht nach Eldana, so wie es geschrieben ist.«
    Falfarev ließ sich auf den großen Schaukelstuhl fallen, der vor dem wärmenden Kamin stand. »Woher willst du wissen, wie Eldana schreibt?«, fragte er interessiert und starrte in die tänzelnden Flammen, die das geheime Tor zur Unterwelt verbargen.
    Shekowah schüttelte den Kopf. »Nur so ein Gefühl. Ich hab mal einen Brief von ihr bekommen.«
    »Du hast mal einen Brief von ihr bekommen?«, wiederholte Falfarev gedehnt und grinste zum ersten Mal an diesem Abend wieder amüsiert. »So, so, interessant. Und du besitzt diesen Brief immer noch, beziehungsweise du weißt, wie sie ihn formuliert hat?«
    Shekowah schwieg. Dann wandte er sich vom Fenster ab, rückte sich einen Stuhl neben Falfarev zurecht und griff nun seinerseits zur Flasche.
    »Mach dir nicht die Mühe. Der lockert die Zunge nicht«, bemerkte Falfarev trocken, »aber falls du mich auf andere Gedanken bringen wolltest, hat es funktioniert. Vorausgesetzt du beendest deine Geschichte nicht abrupt.«
    Shekowah trank einige schnelle Schlucke und hustete. »Scharf das Zeug, auch ohne Alkohol«, keuchte er.
    Falfarev schüttelte den Kopf. »Lenk nicht vom Thema ab. Also, was war mit diesem Brief?«
    »Nichts, es ging damals um die Sache mit Vankoti. Ich habe ihr versprochen, mit niemandem darüber zu reden. – Es ist nur so, ich weiß, wie sie schreibt, wenn die

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