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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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Blaukristalle an der Zeichnung eines Dämons. Das Bild zeigte Torfun, wie er sich in seinen dunkelroten Umhang hüllte, während seine Gestalt allmählich zu einem formlosen Rauch verblasste. Sehr akribisch herausgearbeitet waren die ernsten Gesichtszüge des Dämons und der fesselnde Blick seiner dunklen Augen.
    Falfarev war so in seine Arbeit vertieft, dass er den eintretenden König nicht bemerkte. Und Shekowah machte nicht unnötig auf sich aufmerksam, sondern beobachtete fasziniert, wie der Künstler die Falten des Umhangs mit Rötel plastisch herausarbeitete, was der Zeichnung eine ganz eigene Dynamik verlieh.
    »Guuut«, flüsterte Shekowah angetan.
    Falfarev zuckte zusammen und wandte sich überrascht und leicht verärgert zu seinem Freund um. »Ertappt, würde ich eher sagen! Was schleichst du hier herum wie ein wachhabender Vadoit? Haben wir von denen nicht schon genug!«
    Er wischte sich die Hände an der Hose ab und verstaute die fast vollendete Zeichnung in seiner Künstlermappe.
    Shekowah hob die Arme über dem Kopf und gähnte ausgiebig. »Wegen mir brauchst du deine Arbeit jedenfalls nicht zu unterbrechen«, begann er einlenkend. »Ich wollte dich nur kurz etwas fragen.«
    »Ist schon in Ordnung«, entgegnete der Künstler gleichmütig, doch Shekowah sah eine seltene Traurigkeit in seinen sonst so lebendigen Augen.
    »Was ist los, Falfarev? Gibt es Neuigkeiten?«
    Der Künstler schüttelte den Kopf und fuhr mit dem Finger über den Einband seiner abgenutzten Mappe. »Nein, das nicht. Ach, nur Kleinkram, sozusagen.«
    Er brachte ein nicht überzeugendes Grinsen zustande und verstaute seine Mappe in einer Schublade, die unter dem Tisch angebracht war. Dann wandte er sich wieder seinem Freund zu. »Komm, iss was! Ich mach uns einen schönen Whiskey auf.«
    Shekowah musterte den Künstler nachdenklich. »Falfarev, wenn du darüber reden möchtest?«
    Der Künstler sah ihn schief an und stand auf, um den Whiskey vom Kaminsims zu holen. »Ich glaube nicht, aber dank dir. Erzähl mir lieber, wie hat dir das Buch gefallen?«
    »Es geht um Torfun, nicht wahr?
    »Nein, der spielte in dem Buch doch eher eine untergeordnete Rolle.«
    »Du weißt, wovon ich rede!«
    Der Künstler stellte zwei Gläser auf und goss etwas Inhalt aus einer bauchigen Flasche ein, die ein vergilbtes Etikett trug. »Ja, der Whiskey ist von Torfun. Er hat ihn aus Loen Gratlar. Überleg dir das mal!« Er lachte unfreudig auf und schüttete sich den Inhalt hastig in die Kehle. Shekowah beobachtete es schweigend.
    »Also gut, Fal, aber sag mir nachher nicht, du hättest meinen Ratschlag gebraucht.«
    »Als ob du mir in diesem Fall einen Ratschlag geben könntest.« Es gab einen dumpfen Schlag, als Falfarev sein Glas auf den Tisch stellte und sich umwandte.
    Shekowah schüttelte stöhnend den Kopf. »Also, doch! Mensch, Falfarev. Er ist ein DÄMON!«
    Falfarev antwortete nicht. Er war an das andere Tischende getreten und räumte unachtsam einige Zeichenkreiden beiseite. Dabei würdigte er den Freund keines Blickes.
    Shekowah seufzte. »Es kann sein, dass er dich benutzen will, Fal, um..., um seine Interessen durchzusetzen!«
    Falfarev hob den Blick und seine Augen glühten vor Zorn. »Ich wusste, dass du das sagen würdest!«, schmetterte er dem Freund entgegen. »Vergiss es, ich will nicht darüber reden!« Er trat an die Schüssel und wusch sich die Hände und das Gesicht, während Shekowah ihm still dabei zusah.
    »Ich will ja nicht bezweifeln, dass er einen netten Eindruck gemacht hat…«, begann der König einlenkend und trank einen Schluck Whiskey.
    »Nett. Nett!«, zeterte Falfarev und trocknete sich das Gesicht ab. »Nett ist gar kein Ausdruck! Was weißt du schon von ihm?! Er ist brillant, intelligent, tiefgründig und sensibel! Er weiß Dinge von mir, die ich nicht einmal selbst weiß. Er denkt manchmal genau wie ich, dann wieder so gegensätzlich und dennoch in sich logisch, dass er mir ganz neue Sichtweisen auf das Leben eröffnet. Und er liebt die Kunst – meine Kunst! Ich habe so etwas noch nie erlebt, Shekowah. Noch nie! Und ich werde mir von dir nicht verbieten lassen, mich dieser Erfahrung zu stellen!«
    Shekowah seufzte verhalten und sah seinen Freund nun teilnahmsvoll an. »Seit wann observiert er dich?«
    Falfarev ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Seit über zwanzig Jahren. Er kann mir jede Begebenheit aus meiner Kindheit und Jugend schildern. Er kennt meine Nahrungsvorlieben und meine Süchte, er weiß um

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