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About a Boy

About a Boy

Titel: About a Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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gemeinsam hatten, dass sie über manche Dinge ähnlich dachten. Auch wenn das nicht stimmte.
    »Wir sind Vegetarier«, sagte Marcus. »Aber wir essen Fisch.«
    »Ihr seid also keine echten Vegetarier.«
    »Wir essen nicht sehr oft Fisch. Manchmal Fish and Chips. Zu
Hause gibt es nie Fisch, stimmt’s?«
»Nicht oft, nein.«
»Niemals.«
»Oh, jetzt blamier mich nicht so.«
    Er wusste nicht, wieso er sie blamierte, wenn er sagte, dass es bei ihnen nie Fisch gab - fanden Männer es attraktiv, wenn Frauen Fisch zubereiteten? Warum? -, aber das war das Letzte, was er wollte.
    »Na schön«, sagte er. »Nicht niemals. Manchmal.« »Soll ich in ein paar Minuten wiederkommen?«, sagte der Kellner. Marcus hatte vergessen, dass er noch da war. »Ummmm … « »Nimm den Schwertfisch«, sagte Marcus.
    »Ich nehme die Penne Pesto«, sagte seine Mutter. »Mit einem gemischten Salat.«
    Will bestellte ein Bier, und seine Mutter bestellte ein Glas Weißwein. Wieder sagte niemand etwas.

    Marcus hatte keine Freundin und auch nie eine gehabt, nicht mal annähernd, außer man zählte Holly Garrett mit, was er nicht tat. Aber eins wusste er: Wenn ein Mädchen einen Jungen kennen lernte und sie beide keinen Freund und keine Freundin hatten, und sie beide gut aussahen, und sie sich einigermaßen leiden konnten, dann konnten sie auch gleich miteinander gehen. Was sprach dagegen? Will hatte keine Freundin, außer man zählte Suzie mit, was er nicht tat, und seine Mutter hatte keinen Freund, also … ? Es wäre für sie alle das Beste. Je mehr er darüber nachdachte, desto offensichtlicher erschien ihm das.

    Nicht, dass er einen Ersatzvater gebraucht hätte. Darüber hatte er mit seiner Mutter gesprochen, vor Ewigkeiten. Sie hatten eine Fernsehsendung über die Familie gesehen, und eine fette, blöde Toryfrau hatte gesagt, jeder müsse einen Vater und eine Mutter haben, und seine Mutter war wütend und später depressiv geworden. Damals, vor der Sache mit dem Krankenhaus, hatte er die Toryfrau für dumm gehalten und das auch seiner Mutter gesagt, aber damals war ihm noch nicht klar gewesen, dass zwei eine gefährliche Zahl war. Jetzt, wo er es wusste, war er nicht sicher, ob das seine Meinung über die Toryfrau änderte; ihm war es egal, ob die Familie, die er sich wünschte, nur aus Männern, nur aus Frauen oder nur aus Kindern bestand. Er wollte einfach mehr Leute. »Sitzt nicht nur so da«, sagte er plötzlich. Will und seine Mutter sahen ihn an.
    »Ihr habt es gehört. Sitzt nicht nur da. Unterhaltet euch.« »Ich bin sicher, das kommt noch«, sagte Will.
    »Bis euch beiden was einfällt, ist das Essen vorbei«, murrte Marcus.
    »Worüber sollen wir denn reden?« fragte Will. »Irgendwas. Politik. Filme. Morde. Mir egal.«
    »Ich bin nicht sicher, ob Konversation so funktioniert«, sagte seine Mutter.
    »Wie sie funktioniert, solltet ihr mittlerweile wissen. Ihr seid
alt genug.«
»Marcus!«
Aber Will lachte. »Er hat recht. Wir beide zusammen haben …
ich weiß nicht, wie alt Sie sind, Fiona, aber wir beide zusam
men haben mindestens sechzig Jahre Konversationserfahrung
und müssten eigentlich in der Lage sein, ein Gespräch anzu
fangen.«
»Dann los.«
»Also.«
»Nach Ihnen.«
    Sie lachten beide, aber keiner von ihnen sagte etwas.
»Will«, sagte Marcus.
»Ja, Marcus«, sagte Will.
»Was hältst du von John Major?«
»Nicht viel.«
»Was ist mit dir, Mum?«
»Du weißt, was ich von ihm halte.«
»Sag es Will.«
»Nicht viel.«
So wurde das nichts. »Warum?«
»Oh, Marcus, lass uns in Ruhe. Du machst es nur schwerer,
nicht einfacher. Du machst uns verlegen. Wir fangen gleich
schon an zu reden.«
»Wann?«
»Hör auf.«
»Warst du schon mal verheiratet, Will?«
»Marcus, gleich werde ich ziemlich sauer.«
»Ist schon gut, Fiona. Nein, war ich nicht. Du denn?«
»Nein, natürlich nicht. Ich bin nicht alt genug.«
»Oh.«
»Jetzt frag Mum.«
»Fiona, waren Sie schon mal verheiratet?«
»Nein.«
    Einen Moment lang war Marcus verwirrt; als er noch ein richtiges Kind gewesen war, ein kleines Kind, hatte er immer geglaubt, man müsse verheiratet sein, um Mutter oder Vater zu werden, so wie man zum Autofahren einen Führerschein brauchte. Er wusste jetzt, dass das nicht stimmte, und er wusste auch, dass seine Eltern nie verheiratet gewesen waren, aber irgendwie waren Ideen, mit denen man aufgewachsen war, schwer abzuschütteln. »Wolltest du heiraten, Mum?«
    »Nicht unbedingt. Es war mir nicht wichtig.« »Warum machen es andere Leute

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