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About a Boy

About a Boy

Titel: About a Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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seiner Lebensaufgabe aus; dass er alle paar Stunden den Hörer neben das Telefon legen würde, um zu essen, zu schlafen und aufs Klo zu gehen, und Fiona ihm den Rest der Zeit immer wieder erst eine Sache und dann das genaue Gegenteil davon sagen würde. »Legen Sie einfach auf! Knallen Sie den Hörer hin. Ich bin ganz bestimmt nicht beleidigt!«
    »Ich glaube, darüber müssen wir uns in Ruhe unterhalten, fin
    den Sie nicht auch?«
    »Was? Worüber müssen wir uns in Ruhe unterhalten?« »Über die ganze Sache.«
    »Es gibt keine ganze Sache. Es gibt nicht mal eine halbe Sache!«
    »Haben Sie morgen Abend Zeit für einen Drink? Vielleicht wäre es besser, wenn wir das bei einem Treffen besprechen. So scheinen wir nicht weiterzukommen.«

    Es war sinnlos, sich mit ihr zu streiten. Genauso sinnlos war es, nicht mit ihr zu streiten. Sie verabredeten sich zu einem Drink, und es war bezeichnend für den Grad von Wills Frustration und Verwirrung, dass er imstande war, die Einigung auf eine Zeit und einen Ort als gewaltigen Triumph zu betrachten.
    Will war nie mit Fiona alleine gewesen; bisher war immer Marcus dabei, der ihnen sagte, wann und worüber sie reden sollten - abgesehen von dem Tag mit den Turnschuhen, an dem er das Gespräch bestimmt hatte, obwohl er gar nichts sagte. Aber als Will die Drinks geholt hatte - sie waren in einem ruhigen Pub in der Nähe der Liverpool Road, wo sie sicher sein konnten, einen Platz zu bekommen und reden zu können, ohne mit einer Jukebox, einer Grungeband oder einem alternativen Komiker konkurrieren zu müssen -, Fiona gegenüber Platz genommen hatte und sich ein weiteres Mal, ohne es eigentlich zu wollen, vergewissert hatte, dass er sie nicht im Mindesten attraktiv fand, wurde ihm etwas anderes klar: Seit mehr als zwanzig Jahren trank er in Pubs, und kein einziges Mal war er mit einer Frau im Pub gewesen, an der er keinerlei sexuelles Interesse hatte. Er dachte noch einmal nach. Konnte das stimmen? Na schön, er hatte sich nach der Trennung weiter mit Jessica getroffen, der Ex, die ihm ständig vorhielt, er wisse gar nicht, was er im Leben verpasse. Aber da hatte es einmal ein sexuelles Interesse gegeben, und er wusste, falls Jessica jemals Bedarf an einer diskreten außerehelichen Beziehung anmelden sollte, würde er sich mit Sicherheit um die Stelle bewerben, seinen Namen vormerken lassen.
    Nein, es war für ihn definitiv das erste Mal, und er hatte keine Vorstellung davon, welche Regeln in solchen Situationen galten. Offensichtlich war es weder angebracht noch sensibel, ihre Hand zu ergreifen und ihr tief in die Augen zu sehen oder das Gespräch unauffällig auf Sex zu bringen, um der Veranstaltung eine etwas frivolere Wendung zu geben. Wenn er keine Lust verspürte, mit Fiona zu schlafen, dann bestand natürlich nicht die Notwendigkeit, so zu tun, als sei alles, was sie sagte, hochinteressant. Aber es geschah etwas Seltsames: Es interessierte ihn, größtenteils. Er hing zwar nicht an ihren Lippen, denn auch wenn Fiona sich in vielem auskannte, wovon er nichts verstand, war er fast sicher, dass das meiste davon ziemlich öde war. Aber er konzentrierte sich auf das Gespräch. Er hörte ihr zu, er dachte über das nach, was sie sagte, er antwortete. Er konnte sich nicht erinnern, wann so etwas das letzte Mal passiert war, warum also passierte es jetzt? War es die übliche Ironie des Schicksals - kaum findet man jemanden unattraktiv, schon muss er unglaublich faszinierend sein - oder ging hier etwas vor, über das er nachdenken sollte?
    Sie war heute anders. Sie hatte nicht die Absicht, ihm zu sagen, was für ein unmöglicher Mensch er war, und sie wollte ihn nicht beschuldigen, ihren Sohn zu missbrauchen; es war fast so, als habe sie sich damit abgefunden, dass er ihr vorläufig erhalten bleiben würde. Die Konsequenzen für ihn selbst schmeckten Will nicht. »Es tut mir Leid wegen gestern«, sagte sie. »Ist schon gut.«
    Will zündete sich eine Zigarette an, und Fiona verzog das Gesicht und wedelte mit der Hand nach dem Rauch. Will hass te es, wenn Leute so etwas an Orten taten, an denen sie kein Recht dazu hatten. Er würde sich nicht dafür entschuldigen, in einem Pub zu rauchen; ja, er würde sogar im Alleingang so dicke Schwaden erzeugen, dass sie sich gegenseitig nicht mehr sehen konnten.
    »Ich war sehr aufgebracht, als ich gestern anrief. Als Marcus
sagte, ihm fehle eine männliche Bezugsperson, war das für
mich ein Schlag ins Gesicht.«
»Das kann ich mir

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