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About a Boy

About a Boy

Titel: About a Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Hornby
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nicht hätte fragen sollen, auch wenn, oder vielleicht gerade weil es das Erste war, woran er dachte: »Hilfst du mir trotzdem bei Ellie?« »Was ist oben passiert?«
    »Der spinnt total. Er hat gesagt, er würde mich umbringen, wenn du mit ihr ausgehst. Und das habe ich ihm geglaubt. Hättest du auch. Der ist echt unheimlich. Wo fahren wir hin?«

    Es regnete jetzt, und Camden erstickte in Straßenverkehr und
Marktbesuchern. Wohin Marcus auch blickte, sah er Männer
und Frauen mit langen, nassen, strähnigen Haaren, die aussa
hen, als würden sie bei Nirvana oder einer der anderen Bands
spielen, die Ellie gut fand.
»Zurück zu Rachel.«
»Ich will nicht dahin zurück.«
»Pech für dich.«
»Sie wird mich für bescheuert halten.«
»Wird sie nicht.«
»Warum nicht?«
    »Weil sie schon damit gerechnet hatte, dass so etwas passieren könnte. Sie sagte, Ali sei manchmal ein bisschen schwierig.« Darüber musste Marcus lachen, »Ha!«, so wie man lacht, wenn
    es eigentlich nichts zu lachen gibt. »Schwierig? Der wollte
mich fesseln, in einen Schrank sperren und nur einmal am Tag
füttern.«
»Hat er das gesagt?«
»Nicht mit so vielen Worten.«
»Egal, jetzt heult er sich jedenfalls die Augen aus.«
»Ehrlich?«
»Ehrlich. Flennt wie ein Dreijähriger.«
    Das heiterte Marcus ungemein auf; jetzt war er gerne bereit, zu Rachel zurückzufahren.

    Es zeigte sich, dass Marcus’ Aktion, aus dem Haus wegzulaufen, das Beste gewesen war, was er hatte tun können. Wenn er gewusst hätte, dass alles so gut ausgehen würde, hätte er nicht so verschreckt reagiert, als Will ihn an der Bushaltestelle fand. Er hätte Will einfach wie eine weise, alte Eule zugeblinzelt und gesagt: »Wart’s ab.« Als sie zurückkamen, hatte sich alles verändert: Mittlerweile schien jeder zu wissen, warum sie da waren, anstatt so zu tun, als diene die ganze Essenseinladung nur dazu, Ali und Marcus zum Videospielen zusammenzubringen.
    »Ali möchte dir etwas sagen, Marcus«, sagte Rachel, als sie hereinkamen.
    »Es tut mir Leid, Marcus«, schniefte Ali, »ich habe das alles nicht so gemeint.«
    Marcus verstand nicht, wie man jemandem irrtümlich androhen konnte, ihn umzubringen, aber er wollte kein Aufhebens darum machen; der Anblick des hemmungslos schniefenden Ali machte ihn großmütig. »Ist schon gut, Ali«, sagte er.
    »Na schön, gebt euch die Hand drauf, Jungs«, sagte Rachel, und das taten sie dann, auch wenn es ein recht sonderbares und befangenes Händeschütteln war. Sie schwenkten die Hände dreimal viel zu weit rauf und runter, und Will und Rachel lachten, was Marcus ärgerte. Er wusste, wie man Hände schüttelt. Es war der andere Idiot, der dieses blöde Rauf und Runter veranstaltete. »Für Ali ist das sehr schwierig.«
    »Für Marcus auch. Marcus empfindet das ganz genauso, nicht wahr?«
    »Was?« Er war in Gedanken ganz woanders gewesen. Er fragte sich gerade, ob zwischen Alis Tränen und seiner Gewaltbereitschaft irgendein innerer Zusammenhang bestand: Konnte man aus seiner Heulerei schließen, er sei doch nicht brutal? Oder war er möglicherweise ein Irrer, der einem mit bloßen Händen den Kopf abriss und dabei ununterbrochen flennte? Vielleicht waren die Tränen nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, und Marcus war in noch größerer Gefahr, als er befürchtet hatte. »Na, eben … du weißt schon … diese ganze Sache.« »Ja«, sagte Marcus. »Das tue ich. Ganz genauso.« Er war sicher, dass er noch früh genug dahinter kommen würde, was er ganz genauso empfand.
    »Weil so eine Beziehung ihre eigenen Regeln hat und man jeden, der sich in sie hineindrängt, als eine Art Bedrohung empfindet.«
    »Genau. Und der letzte Kerl, mit dem ich -« Rachel brach ab. »Tut mir Leid, ich will dich nicht mit ihm vergleichen. Und ich will damit nicht sagen, dass wir, du weißt schon -« Sie gab es verzweifelt auf.
    Will lächelte. »Ist schon gut«, sagte er sanft, und Rachel schaute ihn an und erwiderte sein Lächeln.
    Plötzlich wurde Marcus klar, warum Menschen wie Rachel und Suzie - nette und attraktive Frauen, von denen man nicht erwarten würde, dass sie mit einem wie Will nur zwei Worte wechselten - ihn mögen konnten. Er guckte jetzt so, wie er Marcus nie anguckte: Er hatte so was in den Augen, einen zärtlichen Blick, von dem Marcus sofort wusste, dass er funktionieren würde. Während er dem Gespräch folgte, probierte er das mit seinen eigenen Augen - man musste sie irgendwie zusammenkneifen und dann genau auf das Gesicht des

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