Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
Vom Netzwerk:
streuen. Ich möchte fast sagen, dass wir selbst anfingen, diese Furcht zu teilen.
    Das wird nicht reichen.
    Gentlemen … wir müssen unseren Feind das Fürchten lehren. Wir müssen ihm die Arbeiter verwehren, die die Farmen ihrer Verbündeten bestellen, die seine Garnisonen bauen und sein Schießpulver tragen. Wir müssen ihm die armen Seelen verwehren, die wie Nutztiere gezüchtet werden, nur um von der Finsternis verschlungen zu werden. Wir müssen die Dämonen jetzt durch Aushungern in die Niederlage zwingen, indem wir jeden Sklaven in den Südstaaten zu einem freien Bürger erklären.«
    Am Konferenztisch brach Jubel aus. Sogar Salmon Chase (der sich noch immer weigerte, zu glauben, dass es Vampire wirklich gab) erkannte die geniale Strategie, die darin bestand, die Triebfeder des Südens anzugreifen. Seward erklärte sich zwar wie die anderen einverstanden, brachte jedoch einen bescheidenen Rat vor:
    [Er] schlug vor, dass eine derartige Proklamation besser unmittelbar nach einem Teilsieg gemacht werden sollte, damit sie nicht wie ein Akt der Verzweiflung wirkte.
    »Nun«, erwiderte ich, »dann nehme ich an, brauchen wir einen Sieg.«
    III
    Am 17. September 1862 stießen die Armeen der Union und der Konföderation am Antietam Creek nahe der Stadt Sharpsburg in Maryland aufeinander. Die konföderierten Streitkräfte standen unter dem Befehl von General Robert E. Lee, den vor dem Krieg ein warmherziges Verhältnis mit dem Präsidenten verbunden hatte. Die Streitkräfte der Union wurden von General George B. McClellan befehligt, einem Demokraten, der Abraham Lincoln mit jeder Faser seines Wesens verachtete. Abe beschreibt es folgendermaßen:
    McClellan hält mich für einen Clown – untauglich, einen Mann von seiner Erziehung und seinem überlegenen Intellekt zu befehligen. Das würde mich nicht im Geringsten stören, wenn er nur mehr Schlachten gewönne! Stattdessen sitzt er in seinem Feldlager und missbraucht die Potomac-Armee als seinen persönlichen Leibwächter! Er leidet unter einem Übermaß an Vorsicht: beobachtet, wenn er angreifen sollte, tritt den Rückzug an, wenn er die Stellung halten und kämpfen sollte. Dies ist eine Sünde, die ich einem General nicht nachsehen kann.
    Die Truppen von Lee und McClellan warteten am Mittwoch, dem 17. September, im Morgengrauen ruhig ab, ohne sich bewusst zu sein, dass ihnen die blutigste Schlacht in der amerikanischen Militärgeschichte unmittelbar bevorstand. Bei Tagesanbruch eröffneten beide Seiten das Artilleriefeuer. Fast eine ganze Stunde lang flog eine Granate nach der anderen. Manche waren mit Zündern ausgestattet, die sie über ihrem Ziel explodieren ließen und brennende Granatsplitter in die Körper der Soldaten trieben, die das Pech hatten, sich in der Nähe aufzuhalten. Aus dem Tagebuch des Unionssoldaten Christoph Niederer 59 aus dem sechsten Korps der zwanzigsten New Yorker Infanterie:
    59 Quelle: Civil War Misc. Collection, The U. S. Army Military History Institute ( USA - MHI )
    Ich hatte gerade eine recht bequeme Position gefunden, als eine Bombe über mir explodierte und mich völlig taub machte. Ich spürte einen Schlag an der rechten Schulter, und meine Jacke war voll mit weißem Zeug. Unwillkürlich fühlte ich, ob mein Arm noch dran war, und Gott sei Dank, er war noch ganz. Gleichzeitig spürte ich etwas Feuchtes in meinem Gesicht; ich wischte es weg. Blut. Erst jetzt sah ich, dass dem Mann neben mir, Kessler hieß er, die obere Hälfte des Kopfes fehlte. Fast sein ganzes Gehirn war dem Mann neben ihm, Merkel, ins Gesicht gespritzt, so dass dieser kaum noch etwas sehen konnte. Da dasselbe jeden Augenblick jedem von uns passieren konnte, kümmerten wir uns kaum darum.
    Als die Kanonen verstummten, erhielten die Truppen der Union den Befehl, die Bajonette aufzupflanzen und über ein Maisfeld die Konföderierten in ihren Gräben anzugreifen. Aber Artilleriegeschütze erwarteten sie zwischen den hohen Stängeln, und als sie sich näherten, feuerten die Kanonen der Rebellen ganze Salven von Kartätschen 60 ab, die den Angreifern die Köpfe abrissen und Körperteile über das Feld schleuderten. Aus einem Brief von Leutnant Sebastian Duncan junior 61 vom zwölften Korps der dreizehnten New Jersey Infanterie:
    60 Kartätschen sind Artilleriegeschosse, ähnlich einer Schrotpatrone. Kleine Bleikugeln werden dabei in ein Projektil zusammengefügt. Wenn man sie abfeuert, werden die Kugeln gestreut, um größeren Schaden anzurichten. Kartätschen wurden

Weitere Kostenlose Bücher