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Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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Erdrutschsieg gegen George B. McClellan (derselbe McClellan, den Abe nach der Schlacht am Antietam in seinem Feldlager zur Rede gestellt hatte). Achtzig Prozent der Unionsarmee stimmten für eine Wiederwahl ihres Oberbefehlshabers, eine erstaunliche Zahl angesichts der Tatsache, dass Abe gegen einen früheren General der Union angetreten war, und der elenden Umstände, die sie seit Jahren zu erdulden hatten. Als sie von den Wahlergebnissen erfuhren, brachen die Unionstruppen, die vor Richmond, der Hauptstadt der Konföderation, lagen, in so lautstarken Jubel aus, dass die belagerten Einwohner schon sicher waren, der Süden hätte soeben kapituliert.
    Sie hatten allen Grund, mit einer Niederlage zu rechnen. Richmond war seit Monaten eingekesselt. Atlanta (das industrielle Herz des Südens) war bereits eingenommen. Quer durch die Südstaaten entflohen emanzipierte Sklaven zu Zehntausenden und liefen zum Norden über – lähmten somit die Landwirtschaft der Südstaaten und zwangen die konföderierten Vampire dazu, sich auf die Suche nach frischem Blut zu begeben. Infolgedessen wurden die gefürchteten »Geistersoldaten«, die die Unionstruppen abgeschlachtet und terrorisiert hatten, immer seltener. Als Abe am 4. März 1865 zum zweiten Mal vereidigt wurde, war der Krieg beinahe vorbei.
    Mit Groll gegen niemanden und Barmherzigkeit für alle, mit Entschlossenheit in dem Recht, wie Gott uns das Recht zu verstehen geheißen hat, lasst uns danach streben, das Werk zu vollenden, in dem wir begriffen sind; die Wunden der Nation zu verbinden, für den zu sorgen, der die Last des Kampfes getragen hat, für seine Witwe und sein Waisenkind – und lasst uns danach streben, alles zu tun, was einen gerechten und dauerhaften Frieden für uns selbst und mit allen Nationen herbeiführen und erhalten kann.
    In die Militärparade, die seiner Ansprache folgte, reihte sich auch ein Bataillon farbiger Soldaten ein und marschierte zusammen mit den anderen an der Tribüne des Präsidenten vorüber.
    Ich war zu Tränen gerührt, als sie an mir vorbeizogen, mir salutierten, denn in jedem ihrer Gesichter sah ich ein namenloses Opfer, das nach Gerechtigkeit gerufen hatte; ein kleines Mädchen, das vor so vielen Jahren auf dem Old Cumberland Trail an mir vorbeigefahren war. In jedem ihrer Gesichter sah ich das Leid der Vergangenheit und das Versprechen der Zukunft.
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    Der General der Konföderierten Staaten, Robert E. Lee, kapitulierte mit seiner Armee am 9. April 1865 und beendete damit den Bürgerkrieg. Tags darauf erhielt Abe einen Brief in altvertrauter Schrift.
    Abb. 3e – John Wilkes Booth (sitzend) posiert für ein Porträt mit dem Präsidenten der Konföderierten, Jefferson Davis, in Richmond um 1863. Es ist das einzige bekannte Bild von Booth in seiner wahren Vampirgestalt.
    Abraham,
    ich bitte Dich, Deine feindseligen Gefühle kurzzeitig zu vergessen und diese Worte des Glückwunsches entgegenzunehmen.
    Es erfüllt mich mit Freude, Dir berichten zu können, dass unser Feind mit seinem Exodus begonnen hat – viele kehren nach Europa zurück, andere zieht es nach Südamerika und den Orient, wo sie weniger unerbittlich gejagt werden. Sie haben in die Zukunft geschaut, Abraham – und sie haben gesehen, dass Amerika jetzt und für alle Zeiten eine Nation der Lebenden sein wird. Wie Dein Namenspatron warst auch Du lange Jahre ein »Vater der vielen«. Und wie Deinem Namenspatron hat Gott auch Dir unsägliche Opfer abverlangt. Trotzdem hast Du sie alle so meisterhaft ausgestanden, wie man es sich nur erhoffen konnte. Du hast die Zukunft derer, die diese Zeit auf Erden mit Dir teilen, und derer, die erst noch leben werden, zu einer glücklicheren gemacht.
    Sie wäre stolz auf Dich.
    Dein H.
    Als kleiner Junge hatte Abe geschworen, »jeden Vampir in Amerika zu töten«. Während sich dies als unmöglich erwiesen hatte, hatte er die zweitbeste Lösung gefunden: Er hatte die Schlimmsten unter ihnen aus Amerika verjagt. Doch es gab Einen, der daran glaubte, dass der Traum einer Nation von Unsterblichen noch greifbar war – sobald Abraham Lincoln tot war.
    Sein Name war John Wilkes Booth.

DREIZEHN
    SO SOLL ES IMMER DEN TYRANNEN ERGEHEN
    Ich verlasse euch, in der Hoffnung, dass das Licht der Freiheit in eurer Brust brennt, bis es keinen Zweifel mehr daran gibt, dass alle Menschen frei und gleich geschaffen wurden.
    Abraham Lincoln in einer Rede in Chicago,
Illinois, am 10. Juli 1858
    I
    Am 12. April 1865 ging ein einzelner Mann über den Rasen

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