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Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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Obelisk aus weißem Marmor noch das Capitol sollten noch zu seinen Lebzeiten vollendet werden.
    Eine der größten Enttäuschungen aber waren die Unmengen von Sklaven in Washington. Sie arbeiteten in Mrs. Spriggs Pension, in der Abe mit seiner Familie wohnte. Sie wurden auf den Straßen versteigert, wenn er zur Arbeit ging. Sie wurden in Käfigen auf dem Baustellengelände der National Mall gehalten, über die eines Tages auch das riesige Abbild von Abe wachen würde.
    Beim Blick aus dem Fenster des Capitols sieht man eine Art Stall, in dem Scharen von Negern zusammengepfercht, vorübergehend untergebracht und schließlich in Scharen zu den Sklavenmärkten im Süden verbracht werden wie die Pferde. Menschen – aneinandergekettet und verkauft! Und das ausgerechnet hier, im Schatten einer Institution, die sich auf das Gelöbnis gründet, »dass alle Menschen gleich erschaffen wurden«! Die sich auf Rufe gründet wie »Freiheit oder Tod!« Das ist mehr, als jeder Ehrenmann ertragen kann.
    Einer der wenigen Höhepunkte seiner Karriere im Kongress war die Einbringung einer Gesetzesvorlage, mit der die Sklaverei im Staate Columbia verboten werden sollte. Er achtete darauf, sie so zu formulieren, dass »es weder zu streng für die Sklavenhalter noch zu lax für die Sklavereigegner« war. Aber ein Neuling, so brillant er auch sein mochte, konnte im Kongress nicht viel ausrichten. Das Gesetz kam niemals zur Abstimmung.
    Trotz seiner gesetzgeberischen Misserfolge hinterließ Abraham Lincoln im Kongress einen ziemlichen Eindruck – und das nicht nur aufgrund seiner überragenden Körpergröße. Von Zeitgenossen wurde er als »ungelenk und schlaksig« beschrieben, mit Hosen, die »kaum sechs Zoll über seinen Knöcheln« endeten. Obwohl er noch keine vierzig war, fingen viele Demokraten (und einige seiner Parteifreunde) an, ihn den »Alten Abe« zu nennen, aufgrund seiner »derben, zottigen Erscheinung« und seiner »traurigen Augen«.
    Dies erzählte ich Mary eines Abends, während sie unsere Buben badete, und gab zu, dass es mich ärgerte. »Abe«, erwiderte sie, ohne aufzublicken und ohne zu zögern, »im Kongress mag es Männer geben, die zweimal so gut aussehen wie du, aber keinen, der auch nur über die Hälfte deines praktischen Verstandes verfügt«.
    Ich bin wirklich ein glücklicher Mann.
    Aber unschmeichelhafte Spitznamen waren sein geringstes Problem, wie er nur wenige Tage nach Amtsantritt in seinem Tagebuch festhielt:
    Man kann nicht von einem Ende des Sitzungssaals zum anderen gehen, ohne dass einem das Gerede über Vampire zu Ohren kommt! Noch nie habe ich das Thema so oft und von so vielen Leuten diskutiert gehört! Die ganzen langen Jahre über hatte ich geglaubt, ich sei in ein dunkles, streng gehütetes Geheimnis eingeweiht – ein Geheimnis, das ich sogar vor Frau, Kindern und der ganzen Sippschaft verborgen hielt. Doch hier, in den Hallen der Macht, ist es ein Geheimnis, über das ein jeder Bescheid zu wissen scheint. Es grassieren Gerüchte über »diese verdammten Südstaatler« und ihre »schwarzäugigen« Freunde. Beim Essen werden Witze erzählt. Sogar [Senator Henry] Clay beteiligt sich daran! »Warum trägt Jeff Davis seinen Kragen so hoch? Um die Bisswunden an seinem Hals zu verbergen.« Aber es muss eine Wahrheit in ihren Scherzen liegen, denn ich kenne keinen Kongressabgeordneten aus dem Süden, der sich nicht den Interessen der Vampire verpflichtet fühlt, mit ihrer Sache sympathisiert oder ihre Vergeltung fürchtet. Was meine eigene Erfahrung mit Vampiren angeht, werde ich darüber schweigen. Es handelt sich um einen Abschnitt meines Lebens, auf den ich nicht zurückkommen möchte – weder in der Praxis noch im Gespräch.
    _
    Abe wurde vom Geräusch zersplitternden Glases aus dem Schlaf gerissen.
    Zwei Männer waren durch das Fenster unseres Zimmers im zweiten Stock eingebrochen. Ich hatte keine Pistole unter dem Kopfkissen. Keine Axt neben dem Bett. Bevor ich überhaupt Zeit hatte, aufzuspringen, schlug mir einer von ihnen so heftig ins Gesicht, dass mein Schädel das Kopfende unseres Bettes zersplitterte.
    Vampire
    Ich war noch ganz benommen, als einer der Teufel Mary packte und ihr den Mund zuhielt, um ihre Schreie zu ersticken. Der andere riss Bob aus seinem Bettchen, und schon machten sich die Kreaturen auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren, davon – durchs Fenster nach draußen und hinunter auf die Straße. Ich zwang mich aufzustehen und nahm die Verfolgung auf, indem ich ohne

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