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Abraham Lincoln - Vampirjäger

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Titel: Abraham Lincoln - Vampirjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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von Verfolgung. Von Angst. Und wo konnte man solche Freiheit noch finden?«
    »In Amerika.«
    Abb. 7-c – Edgar Allen Poe posiert mit Abraham Lincoln in Mathew Bradys Fotostudio in Washington, D. C. (4. Februar 1849).
    »In Amerika, Lincoln! Amerika war das Paradies, in dem Vampire leben konnten, ohne den erbitterten Konkurrenzkampf um Blut. Ein Ort, wo Familien üblicherweise fünf, acht oder ein Dutzend Kinder hatten. Die Vampire liebten die Gesetzlosigkeit, die dort herrschte. Die Weite. Sie liebten die abgelegenen Siedlungen und die Häfen, die vor Neuankömmlingen nur so strotzten. Aber mehr als alles andere, Lincoln, liebten sie die Sklaven. Denn in Amerika, anders als in jedem anderen zivilisierten Land – in Amerika konnten sie sich an menschlichem Blut gütlich tun, ohne Repressalien fürchten zu müssen! Als die Engländer an unseren Ufern landeten, mit der Absicht, uns wieder unter die Kontrolle der Alten Welt zu bringen, nahmen die Vampire den Kampf auf. Sie waren in Lexington und Concord mit von der Partie. Sie waren in Ticonderoga und Moore’s Creek vor Ort. Einige kehrten in ihre Heimat Frankreich zurück, wo sie König Ludwig überzeugten, uns seine Flotte an die Seite zu stellen. Sie sind so von Grund auf Amerikaner wie du und ich, Lincoln. Wahre Patrioten – denn Amerikas Überleben garantiert auch ihr Überleben.«
    »Ich habe gehört, wie man im Capitol über sie diskutiert«, flüsterte Abe betroffen. »Sogar dort kann man ihren Einfluss spüren.«
    »Ihr Einfluss ist allgegenwärtig, Lincoln! Und er wird sich noch verstärken, wie über die Jahrhunderte in Europa. Aber wie lange kann all das Bestand haben? Wie viele Vampire können noch an unseren Ufern landen, ehe der Durchschnittsbürger Notiz von ihnen nimmt? Und was dann? Glaubst du, die rechtschaffenen Leute aus Boston oder New York würden akzeptieren, mit Vampiren als Nachbarn zu leben? Glaubst du, alle Vampire haben dieselbe umgängliche Art wie dein Henry oder mein Reynolds? Stell dir nur vor, Lincoln. Stell dir vor, was in Europa passiert wäre, hätte es kein Amerika gegeben, in das die Vampire hätten fliehen können. Wie lange hätten die Löwen es geduldet, von Schafen gejagt zu werden? Wie lange hätte es gedauert, bis sie sich wieder wie Löwen benommen hätten?«
    Das Bild, das in seinem Kopf Gestalt annahm, gefiel Abe ganz und gar nicht.
    »Ich sage dir, ein großes Unglück steht uns bevor.«
    _
    Zumindest für Poe entpuppte sich diese Aussage als unheilvolle Prophezeiung.
    Am 3. Oktober 1849, weniger als acht Monate nach seinem Wiedersehen mit Abe, wurde Poe in den Straßen von Baltimore aufgegriffen, wo er halbtot, verwirrt und in fremder Kleidung umherirrte. Er wurde eilig ins Washington College Hospital gebracht, wo die Ärzte sich mühten, seine fortschreitende Krankheit zu diagnostizieren.
    Patient leidet unter hohem Fieber und Wahnvorstellungen. Ruft nach einem »Reynolds«, wenn bei Bewusstsein. Typhusähnliche Symptome, doch rasches Fortschreiten der Krankheit deutet auf andere zugrundeliegende Ursache hin. Hoffnungsloser Fall.
    Am Sonntag, den 7. Oktober um fünf Uhr morgens, schreckte Poe plötzlich mit einem Ruck hoch. Er stieß die Worte »Herr hilf meiner armen Seele« aus und starb.
    IV
    Am 5. März 1849 endete Abes kurze, wenig denkwürdige Kongresskarriere. Er hatte sich entschieden, nicht für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.
    In den Kongress gewählt zu werden … hat mir weniger Freude gemacht, als ich erwartet hatte. Ich habe meine liebe Frau und unsere beiden Schlingel in diesen zwei Jahren schrecklich vernachlässigt, und Washington hat nichts zu bieten, das mich von einer Rückkehr nach Illinois abhielte.
    Er kehrte nach Springfield zurück und stürzte sich Hals über Kopf in die Arbeit in seiner Anwaltskanzlei. Er nahm einen Lehrling namens William H. Herndon (der später, nach Lincolns Ermordung, eine umfassende, kontroverse Biografie über ihn verfassen sollte). Abe achtete tunlichst darauf, die Wahrheit über seine dunkle Vergangenheit als Vampirjäger vor seinem jungen Partner zu verbergen.
    Er verfasste Empfehlungsschreiben für Freunde, die eine Stelle suchten. Er bestritt Fälle in ganz Illinois. Er tollte mit seinen Söhnen herum und unternahm lange Spaziergänge mit seiner Frau.
    Kurz gesagt: Er lebte.
    Kein Gerede mehr von Fängen,
    noch von Leben ohn’ Versiegen.
    Sehn mich nur nach simplen Dingen,
    sehn mich nur nach Frieden.
    Es sollte ihm nicht vergönnt sein.
    _
    Eddy Lincoln

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