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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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Weg durch die Finger verlor und im leichten Wind flatterte. Hevea wollte lieber nicht wissen, was Murus in diesem Moment für ein Gefühlschaos durchlitt, wie die Gedanken und vielleicht auch Schuldgefühle in ihm tobten. Ohne Erklärung sprang Murus plötzlich auf und flog davon. Hevea folgte ihm nicht. Sie wusste, dass er zurückkommen würde.
    Als der dunkelrote Punkt wieder am Himmel erschien, konnte Hevea schon ein leichtes blaues Leuchten erkennen. Als blauen Blütenregen ließ Murus aus geringer Höhe die Hyacynthusblüten auf den toten Körper regnen. Er blieb noch eine Weile darüber in der Luft stehen. Dann landete er und ging hinüber zu Hevea. »Noch geben wir nicht auf. Es müssen noch Feen am Leben sein und auch die Uhlanoren müssen sich irgendwo aufhalten. Chamor und Araton setzen auf uns und vielleicht tut das Abraxmata ja auch.«
    Die beiden flogen sehr dicht über die angrenzenden schwarzen Felder, immer auf der Suche nach einem möglichen Lebenszeichen von irgendjemandem.
    »Wo wohnen die Uhlanoren? In Höhlen? In Bäumen? Unter der Erde?«, fragte Hevea und versuchte, einen Anhaltspunkt zu finden.
    »Ich weiß es nicht«, gab Murus zu. »Aber wenn ich es raten sollte, dann würde ich sagen, sie schlafen nur in ihren Blumenfeldern unter freiem Himmel.«
    Es war fast dunkel, als Murus sich einbildete, einen silbernen Pfeil in der Ferne blitzen gesehen zu haben. Für einen Moment wich der graue Schleier von seinem Gesicht, als ob aus der Dunkelheit kurz die Sonne über sein Gesicht huschen würde. Toska!, dachte er sofort, auch wenn er mit ziemlicher Sicherheit annehmen konnte, dass Toska nicht hier war, sondern in Zerelinor. Aber vielleicht war ja Zerelinor momentan in Kismet.
    Die beiden wurden schneller, Hevea angetrieben durch Murus. Als sie an der zuvor erhellten Stelle angekommen waren, regte sich nichts, alles war beängstigend still. Murus erkannte den Hügel mit den roten Wasukablüten hinter sich und angenehme Erinnerungen wurden in ihm wach.
    »Hallo? Ist irgendjemand da?«, schrie Hevea.
    Murus war zuerst erschrocken, denn sie konnte nicht wissen, wer dadurch vielleicht auf sie aufmerksam wurde, aber dann tat er es ihr gleich. »Ich bin es – Murus«, schallte seine Stimme in den Abendhimmel.
    Erst geschah eine ganze Zeit lang nichts, aber dann konnten sie eine sehr leise, zaghafte Stimme hören. »Murus?«
    »Ja!«, antwortete Murus sofort und neben ihnen tauchte eine der Feen von Kismet wie aus dem Nichts auf.
    Es war nicht Toska, aber diese Fee kannte Murus trotzdem sehr genau, auch wenn ihr Gesicht und ihre Hände von einem Rußfilm überzogen waren und sie zudem blutverschmiert war.
    »Wer hat euch das angetan?«, flüsterte Murus.
    »Landorvanen! Sie sind auch nach Kismet eingedrungen«, hauchte Hedara.
    »Ich weiß«, flüsterte Murus zurück.
    »Tosjea …«
    Murus ließ Hedara nicht weitersprechen und gab ihr durch seine Mimik zu verstehen, dass er bereits Bescheid wusste.
    »Wir haben ein paar wichtige Fragen. Abraxmata ist verschwunden«, begann Hevea vorsichtig ihr Anliegen einzuflechten.
    »Ich weiß«, sagte Hedara leise. »Er wurde verraten und in den Wäldern tobt der Krieg. Es ist zu spät.« Ihr letzter Satz wurde von einem weinerlichen Krächzen erstickt.
    »Es ist nie zu spät. Hilfst du uns?«, sagte Murus und versuchte möglichst gefasst zu klingen.
    Hedara nickte.
    »Wer hat ihn verraten?«, fragte Hevea sofort sehr direkt und erntete dafür einen missbilligenden Blick von Murus.
    »Ich weiß es nicht. Wenn wir das wüssten, dann wäre uns allen geholfen«, kam Hedaras Antwort.
    »Es gibt eine sehr alte Sprache, die nur noch sehr wenige kennen. Kannst du uns sagen, wer sie kennt?«, fragte Murus.
    »Wenn ihr die alte Sprache des Reiches der Fünf Wälder meint …
    Die ist schon sehr lange vergessen. Ich kenne nur drei Personen, die sie noch sprechen. Es sind alles ehrenwerte Mitglieder des Rates der Zwölf: Ranavalo, Askan und Zygan.«
    Bei Zygans Namen ging ein Zucken durch Murus’ Körper. Murus zögerte einen Augenblick, dann zeigte er Hedara die Nachricht.
    »Ich kenne nur die Handschrift von Ranavalo, und er war es mit Sicherheit nicht. Niemals würde er einen solchen geschmacklosen Schwachsinn schreiben, ohne direkt mit Abraxmata zu reden. Was die anderen beiden anbelangt, glaube ich auch nicht, dass es einer von beiden gewesen sein kann.«
    »Danke, du hast uns sehr geholfen«, verabschiedete sich Hevea.
    Murus drehte sich noch einmal um. »Wo sind die

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