Abschied fuer immer
abzeichneten. Nichts wäre leichter, als die Situation auszunutzen. Aber es wäre auch ein Fehler.
Er hielt Delaney fest, als er sich aufrichtete, bis ihre Nase nur noch Zentimeter von ihrer entfernt war. „Ich bin die Spielchen leid. Warum zum Teufel bist du hergekommen, Laney? Um mich zu quälen? Denn es ist eine Qual, dich bei mir zu haben, ohne dich zu bekommen.“
„Du bist es doch, der mich auf dieser Insel zur Gefangenen macht.“
„Davon rede ich nicht.“ Es fiel ihm immer schwerer, nicht die Stimme zu heben.
„Und solange ich dich nicht in eine meiner Zellen sperre, könntest du Turnabout jederzeit verlassen, wenn du wolltest. Das wissen wir beide. Du bist ein freier Mensch und hast alle Möglichkeiten, die du brauchst.“
„Oh, richtig. Als könnte ich mein Leben nach Lust und Laune gestalten, ja? Du beschreibst meine Mutter, Sam. Nicht mich.“
Er war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie Recht hatte. Delaney hatte Jessica Townsends Geld und Einfluss nie für sich genutzt. Und auch nicht den guten Ruf, den ihr Vater bei der Polizei von New York hatte. Ihre Eltern hätten ihr alles bieten können, es jedoch nie getan.
Sie hatte ihre Hilfe nie in Anspruch genommen. Sie hatte es ganz allein geschafft.
Sie hatte ihre Eltern ebenso wenig gebraucht, wie sie ihn gebraucht hatte. „Und wenn du es könntest, wie würdest du dein Leben gestalten?“ fragte er.
Sie senkte die Wimpern und verbarg ihre Augen vor seinem forschenden Blick.
Erst nach einem Moment sah sie ihn wieder an. „Bist du sicher, dass du die Antwort darauf wirklich hören willst?“
Stell keine Frage, wenn du nicht bereit bist, dich der Antwort zu stellen. Wie oft hatte sie genau das zu ihm gesagt?
Er hob sie von sich und stand auf. Ihr Blick wanderte über seinen Körper, und dass er dabei an ganz bestimmten Stellen verharrte, machte ihn noch wütender.
Auf sie. Auf sich selbst. Auf die Vergangenheit. Und vor allem auf die Gegenwart.
„Sieh anderswohin, Delaney. Es sei denn, du willst eine Antwort darauf.“
Ihre Wangen färbten sich rot, aber sie schaute nicht weg.
Er beugte sich über sie, beide Hände auf die Matratze gestützt. Ihr langer, anmutiger Hals bewegte sich, als sie schluckte. Er wusste, wenn er sie jetzt wieder küsste, würden sie beide den Rest der Nacht in diesem Bett verbringen.
Das zu wissen steigerte seine Erregung nur noch, aber er gab ihr nicht nach.
Stattdessen streifte er sich ihren Ehering vom kleinen Finger und hielt ihn vor ihr Gesicht. „Warum hat du den hier zurückgegeben?“
Einen Moment lang presste sie die Lippen aufeinander. „Ich fand ihn immer ungewöhnlich“, murmelte sie. „Wie ungewöhnlich er wirklich ist, wurde mir erst klar, als ich Etta nach Hause brachte. Es ist ein Familienerbstück, nicht wahr? Du bist nicht losgegangen und hast ihn gekauft. Sie trägt genauso einen.“
Er bestritt es nicht. „Warum?“ wiederholte er.
Sie seufzte leise. „Was spielt es für eine Rolle, Sam? Du hast dich unsertwegen so sehr geschämt, dass du unsere Heirat vor deiner eigenen Familie geheim gehalten hast.“
„Ich habe mich nie deinetwegen geschämt.“
„Warum hast du es ihnen dann verschwiegen? Dachtest du, unsere Ehe hätte ohnehin keine Zukunft, und hast es deshalb niemandem erzählt?“
„Ja.“
Sie erblasste. „Nun ja, ich schätze, ich habe die richtige Frage gestellt.“
„Hör auf, Delaney.“
„Warum?“ Sie schob ihn von sich und rutschte übers Bett, weg von ihm. „Du hast mich geheiratet, aber nicht damit gerechnet, dass die Ehe hält. Wozu hast du dir überhaupt die Mühe gemacht, mich zu der Reise nach Las Vegas zu überreden?
Wir waren verantwortungsbewusste Erwachsene und durchaus in der Lage, auch anders mit meiner Schwangerschaft…“
„Weil dein Dad ein Idiot war. Weil er nicht aufhören konnte, dich für etwas verantwortlich zu machen, an dem allein dein Bruder schuld war. Weil deine Mutter mehr daran interessiert war, es mit ihrem RussenmafiaGärtner zu treiben, als daran, für dich da zu sein, als du sie brauchtest. Weil…“
„Ich habe dir Leid getan.“ Erschüttert senkte sie den Blick. „Prima“, hörte er sie flüstern.
„Weil du schön und viel zu gut für den Sohn eines Kriminellen warst“, fuhr er ungerührt fort. „Und daran hat sich nicht das Geringste geändert. Nicht einmal, wenn du jetzt tatsächlich schwanger bist.“
„Wovon redest du?“
„Von Dante“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Er ist ein
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