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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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aus, widersprach jedoch nicht. „Jetzt kannst du mir erzählen, was für ein Spiel Sam und du spielt.“
    „Es ist kein Spiel“, antwortete Delaney nach einem Moment. Die Frau war immerhin seine Großmutter und verdiente eine Erklärung, auch wenn Sam nicht wollte, dass sie sich in Angelegenheiten seiner Familie einmischte. „Wir versuchen nur, ein paar Fehler zu korrigieren, die wir gemacht haben.“ Das war doch diplomatisch genug, oder?
    „Sam verzeiht keine Fehler. Vor allem sich selbst nicht.“
    Delaney wich einem gewaltigen Schlagloch aus. „Ich weiß.“ Ihr entging nicht, wie Ettas Finger sich fester um den Stock schlossen. Sie fuhr ein wenig schneller, nur für alle Fälle.
    „Liebst du ihn?“
    Ihre eigene Familie fragte nie so unverblümt. Wie auch? Über wirklich wichtige Dinge sprach man bei den Townsends nicht. Auch das hatte Delaney dazu gebracht, ihren Beruf zu ergreifen. „Ich…“
    „Deshalb hast du ihn doch geheiratet, oder? Halt an!“
    Delaney bremste so scharf, dass der Karren schleuderte. „Was ist los?“ fragte sie mit klopfendem Herzen.
    Etta sah ihr ins Gesicht. „Liebst du ihn oder nicht?“
    Die Frage sollte seine Großmutter lieber ihm stellen. Seine Antwort wäre sicher sehr aufschlussreich. „Manchmal ist Liebe nicht genug.“
    „Du bist Seelenklempnerin, oder?“
    „Ich bin Psychiaterin, ja.“
    „Dann solltest du wissen, dass Liebe manchmal alles ist, was man hat.“ Betrübt schüttelte Etta den Kopf und stieg aus. „Bring Sam am Sonntag her.“
    In der Tat, sie war Psychiaterin. Sie sollte mit Menschen und Gefühlen und Konflikten umgehen können. Warum fiel ihr keine sinnvolle Antwort auf Ettas Befehl ein?
    Delaney saß einfach nur da, die Hände um das Lenkrad gekrampft, und sah Etta nach, als sie über den Rasen zu ihrem Haus humpelte. Sie fuhr erst weiter, als die Tür sich hinter der alten Frau schloss. Selbst als sie bei Sam eintraf, war ihr noch keine passende Antwort eingefallen.
    Sie lud die Lebensmittel aus und suchte die Gerätschaften zusammen, die sie brauchte, um eins der wenigen Gerichte zuzubereiten, die sie machen konnte – gebackenes Hühnchen, grüner Salat und geröstete Apfelscheiben.
    Dann setzte sie sich an den Tresen und rief ihren Vater im Pflegeheim an. Er meldete sich nicht, also hinterließ sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
    Danach versuchte sie, ihre Mutter zu erreichen, aber auch die war nicht da. Eines der unzähligen Dienstmädchen nahm ab. Auch hier hinterließ Delaney eine Nachricht, obwohl sie wusste, dass ihre Mutter nicht zurückrufen würde. Das tat sie nie.
    Um es nicht noch länger aufzuschieben, wählte sie als Drittes Chads Privatnummer. Er nahm fast sofort ab. Sie sprachen über Patienten, und sie sprachen über das Wetter. Sie sprachen nicht darüber, dass sie unter Sams Dach wohnte. Als sie hörte, wie die Haustür geöffnet wurde, regte sich in ihr etwas.
    Etwas, das sich noch bei keinem anderen Mann geregt hatte.
    Rasch versprach sie Chad, sich noch einmal zu melden, und beendete das Gespräch.
    „Wright, nehme ich an.“ Sam betrat die Küche. Sein Blick wanderte vom Telefon zu ihr. „Wundert mich, dass er noch gar nicht gekommen ist, um dich aus meinen bösen Fängen zu befreien.“
    „Ich habe Chad angerufen, um mich nach meinen Patienten zu erkundigen“, sagte sie wahrheitsgemäß. „Ich vernachlässige sie, das weißt du.“
    Er ging zum Ofen und öffnete die Klappe. „Du kochst.“
    „Sieht so aus.“
    „Warum?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht habe ich Hunger? Oder ich wollte mal etwas in einer Küche zubereiten, die der Traum eines Chefkochs ist.“
    „Kann nicht glauben, dass du auch nur daran denkst, ihn zu heiraten. Er wird dich zu Tode langweilen.“
    „Du dagegen warst natürlich nie langweilig“, murmelte sie. „Ich werde ihn nicht heiraten.“
    Sam schob das Etui auf dem Tresen hin und her. „Jedenfalls noch nicht.“
    „Was ist das Problem zwischen dir und deinem Vater?“
    „Etta hat es dir nicht erzählt?“
    „Ich habe sie nicht gefragt.“
    „Das nenne ich eine Abwechslung. Dr. Townsend stellt keine Fragen.“
    „Dr. Vega.“ Sie warf einen Blick auf den Salatkopf und überlegte, ob er ein geeignetes Wurfgeschoss abgeben würde. „Townsend habe ich mich bei Annie und Logan Drake nur genannt, damit sie meine Bitte, Alonso aufzunehmen, unvoreingenommen prüfen konnten.“ Die Schaltuhr am Ofen summte.
    Delaney ging an Sam vorbei, um ihn auszumachen. Dann nahm sie das

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