Abschied fuer immer
freute. Sie ergriff Alonsos Hände und drückte sie. „Es wird alles gut.“
„Aber Sie gehen trotzdem weg. Sind nur noch wegen ihm da.“ Er zog seine Hände aus ihren, hob den Ball auf und versenkte ihn im Korb.
„Ich werde dich auch vermissen, Junge“, gestand Delaney. „Aber du kannst mich anrufen, wann immer du willst. Dann reden wir. Das habe ich dir gesagt.“
Er warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. „Ja.“ Er klemmte sich den Ball unter den Arm. „Ich gehe hinein.“
Sie seufzte. Als sie ihm nach einer Weile folgte, hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen und antwortete nicht auf ihr Klopfen.
Sie lehnte Annies Einladung zum Lunch ab und fuhr mit ihrem Golfkarren in den Ort. Aus Prinzip hielt sie bei Maisy’s Place und erkundigte sich nach einem freien Zimmer oder Cottage.
Es gab keines.
Nicht sicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, verließ sie das Gasthaus und fuhr den Hügel hinauf. Dann verbrachte sie eine halbe Stunde in Sophies Laden und kam mit Lebensmitteln, Unterhemden und einem neuen Strandkleid heraus.
Sams Pickup stand vor seinem Büro, als sie vorbeifuhr. Das Bedürfnis, ihn zu sehen, traf sie mit unerwarteter Wucht. Sie nahm den Fuß vom Pedal, und das kleine Gefährt rollte aus.
Und was sollte sie ihm sagen, wenn sie hineinging?
Plötzlich ging die Tür auf, und Henrietta Vega trat ins Freie.
Als sie Delaney in ihrem Golfkarren sitzen sah, winkte sie und humpelte hinüber.
„Bring ihn zur Vernunft“, sagte sie ohne Vorrede.
„Inwiefern?“ fragte Delaney vorsichtig.
„Er ignoriert seine Familie“, fauchte Sams Großmutter. „Und das dulde ich nicht.
Jetzt, da wir alle wieder hier sind, dulde ich es einfach nicht“, wiederholte sie und unterstrich jedes Wort, indem sie mit ihrem Stock aufs Pflaster klopfte.
Delaney zögerte. „Mrs. Vega…“ Hastig verbesserte sie sich, als ein strenger Blick sie traf. „Etta, ich finde, das müssen Sie…“ Noch ein Blick. „Das musst du selbst mit Sam klären.“
„Glaubst du, das habe ich nicht versucht?“ Ettas Augen blitzten. „Es gibt keinen störrischeren Mann als meinen Enkel. Wenn er etwas will, gibt er nicht auf, bis er es hat. Und wenn er etwas nicht will, ist er genauso hartnäckig. Das solltest du besser als jeder andere wissen.“
Delaneys Wangen erwärmten sich. „Was soll Sam denn tun?“ fragte sie rasch, um von sich abzulenken.
„Am nächsten Sonntag zum Essen kommen. Sag ihm, dass du es willst. Er wird dich mitnehmen.“
„Aber ich… Etta, Sam und ich sind nicht… Na ja.“
„Was?“ Seine Großmutter wedelte mit dem Stock. „Heraus damit, Mädchen. Kann Herumdrucksen nicht ab. Neulich hast du auf mich einen entschlosseneren Eindruck gemacht.“
„Etta.“ Sam war aus seinem Büro gekommen und würdigte Delaney keines Blickes. Das war nicht neu. Seit er sie und Alonso zu Logan und Annie gebracht hatte, um über die Wiedergutmachung des Schadens zu reden, hatte er sie nicht mehr richtig angesehen. „Lass gut sein.“
Ettas eben noch energische Stimme klang plötzlich brüchig. „Samson, ich bin eine alte Frau. Du weißt nicht, wie viele Sonntage mir noch bleiben.“
Delaney biss sich auf die Zunge und unterdrückte ein Lächeln.
„Hör auf damit“, erwiderte Sam. „Du wirst Sonntagsessen servieren, bis der Satan höchstpersönlich Schneeschuhe trägt.“ Aber in seiner Stimme schwang eine Zärtlichkeit mit, die Delaney ans Herz ging.
Ettas Stirnrunzeln vertiefte sich. „Ach, du bist so widerborstig wie dein Vater“, fauchte sie. „Nimm dich in Acht, Samson, sonst kannst du dich selbst um deine Wäsche kümmern, wie ein erwachsener Mann es tun sollte.“ Sie sah Delaney an.
„Fahr mich nach Hause.“
„Ich fahre dich, Etta“, sagte Sam.
Sie hob den Stock und schob ihn damit zurück. „Deine Frau kann mich fahren.“
Ohne eine Antwort von Sam oder Delaney abzuwarten, stieg sie ein. „Also, willst du hier sitzen, bis du braun wirst, oder kannst du das Ding auch fahren?“
„Etta.“ Sams Stimme klang warnend.
„Mit dir rede ich nicht, Samson. Bis du mich unter meinem Dach besuchst.“
„Wie du willst“, knurrte er. „Drück mit dem Stock nicht auf Delaneys Gaspedal“, fügte er hinzu und verschwand wieder in seinem Büro.
„Störrischer Esel“, brummte Etta.
„Liegt vielleicht in der Familie“, meinte Delaney und setzte ihr Gefährt in Bewegung. Vorsichtshalber behielt sie Ettas Stock im Auge.
Etta stieß einen missbilligenden Laut
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