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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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eine gute Idee. Wir warten noch ein wenig mit dem Verkünden der guten Nachricht“, erwiderte George und William zwang sich, das ungläubige Kopfschütteln zu unterdrücken.
         Erst diese rührende Begrüßung und dieses vollkommene Fehlen der anfänglichen Distanziertheit und nun verzichtete sein Vater auch noch darauf, die Freude über Williams Rückkehr mit aller Welt zu teilen. Nicht dass er mit einem Nein gerechnet hätte, doch eine so bereitwillige Zustimmung hatte er auch nicht erwartet.
         George fragte sich derweil, ob sein Sohn ihm den wahren Grund für seine Bitte genannt hatte. Das Gefühl, dass da noch mehr hinter steckte, wollte ihn nicht loslassen und doch beließ er es dabei. Vielleicht brauchte William noch ein wenig Zeit und es lag ihm fern, ihn zu drängen. Vielleicht täuschte sein Eindruck ihn aber auch und es war so, wie William es sagte, doch dessen Reaktion, als ein lautes Klopfen an der Tür ertönte, verstärkte das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmte.
         George erblickte plötzlich Panik in den Augen seines Sohnes, der mit einem Satz auf den Beinen war. Jeder seiner Muskeln spannte sich an, während sein Herz raste und seine Gedanken sich überschlugen, als er nach einem Ausweg suchte. Es kann doch nicht sein! Sie können mich doch nicht schon aufgespürt haben! Nicht so schnell!
         Das Klopfen wurde wiederholt und riss William aus seiner Erstarrung. Mit großen Schritten durchlief er den Salon in Richtung Fenster, während sein Vater sein Entsetzen mit einem Stirnrunzeln beobachtete. Doch William nahm das gar nicht wahr. Alles, woran er dachte, war, nicht entdeckt zu werden! Nicht gefasst zu werden! Zu entkommen! Ohne zu zögern, legte er die Hand an den Fenstergriff, doch noch eh er es aufreißen konnte, vernahm er eine vertraute Stimme hinter sich, die seinen Namen rief.
         „William! Du bist tatsächlich hier!“, rief Jamie vom Eingang des Salons aus. „Aber wo willst du denn hin? Willst du uns etwa schon wieder verlassen?“, lachte er und William blieb wie angewurzelt stehen.
         Übelkeit stieg in ihm auf, nun wo die Anspannung von ihm abfiel und er drehte sich etwas bleich um die Nase zu seinem Freund um, noch immer unfähig den Fenstergriff loszulassen. Der verblüffte Blick seines Vaters rüttelte ihn aus seiner Betäubung und er suchte schnell nach einer Erklärung für sein Verhalten.
         „Mir ist lediglich ein wenig schwindelig geworden und ich wollte etwas frische Luft“, sagte er schnell und bemerkte erleichtert, dass die Überraschung aus Georges Gesicht schwand.
         „Er ist noch müde von seiner Reise, da war Whisky auf leeren Magen wohl doch etwas zu viel“, erklärte George. Dann machte er ein paar Schritte auf William zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich nach Jamie geschickt habe aber ich wusste nicht, dass du niemanden sehen möchtest.“
         William schnalzte mit der Zunge.  
         „Aber Vater, du weißt selbst, dass Jamie damit nicht gemeint war“, entgegnete William, kam wieder ganz zu sich und schritt auf seinen Freund zu.
         „Es ist so schön dich zu sehen!“, rief er und drückte Jamie herzlich an sich, der seine Umarmung mit seinem gesunden Arm erwiderte. Der andere, den er aufgrund einer Verletzung, die er vor über vier Jahren im Krieg gegen Spanien erlitten hatte, nicht mehr benutzen konnte, hing bewegungslos an seiner Seite.
         Die beiden Freunde verharrten eine Weile in ihrer freundschaftlichen Umarmung, als sie sich schließlich aus ihr lösten, entstand für ein paar Augenblicke eine angespannte Stille. Nicht nur George, sondern auch Jamie war Williams eigenartiges Verhalten nicht entgangen, und auch wenn George den Eindruck erweckt hatte, Williams Erklärung Glauben geschenkt zu haben, hatte sie in Wahrheit nicht sehr glaubwürdig auf ihn gewirkt. Vielmehr fragten sich die beiden Männer nun, was William tatsächlich zu seiner plötzlichen Flucht veranlasst hatte.        Amy rettete William vor unangenehmen Fragen, die er noch nicht bereit war, zu beantworten und die die beiden Männer beiseiteschoben, als sie laut Jamies Namen rufend in den Salon gestürmt kam.
         „Da ist ja meine kleine Prinzessin!“ Jamie ging in die Hocke und fing das Mädchen, das sich Hals über Kopf in seine Arme stürzte, auf.
         Er hatte ihr in den letzten Jahren den Bruder ersetzt und sie liebte ihn wie

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