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Abschied von Chautauqua

Titel: Abschied von Chautauqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stewart O'Nan
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wie geronnenes Blut am Deckel klebte. Sie musste dafür sorgen, dass Kenneth den Müll zur Straße brachte, bevor er aufbrach.
      Im Wohnzimmer klingelte das Telefon - Mrs. Klinginsmith und Emily schloss die Tür, um ranzugehen. Wie erwartet hatte sich Arlene nicht vom Fleck gerührt.
      «Ich geh ran!», rief Emily.
      «Danke!»
      Der Anrufbeantworter - daran hatte sie nicht gedacht. Er war praktisch neu. Sie musste heute Abend den Stecker rausziehen und sich aufzeichnen, wo die Anschlüsse waren.
      «Hallo», meldete sie sich.
      «Emily, hey», sagte ein Mann, froh, sie zu erreichen. «Wie läuft's denn so bei euch?»
      «Hi Jeff», antwortete sie und wünschte, sie hätte es klingeln lassen. «Gut, gut. Und wie geht's dir?»
     
     
* 9
     
    Meg bemühte sich, vorsichtig mit dem Messer umzugehen, aber dann glitt die Tomate in ihrem eigenen Saft aus, und Meg musste innehalten, sich sammeln und nochmal von vorn anfangen. Die Klinge war nicht richtig scharf, sie drückte die Haut nur ein, statt sie zu durchschneiden, und Meg musste an den letzten Scheiben herumsäbeln, bog die Tomate zusammen und drückte das Innere zu Brei. Dieser Arsch. Sie konnte kaum glauben, dass er ihr das antat.
      Wahrscheinlich ging es um etwas völlig anderes, irgendwas Blödsinniges. Aber er wusste, dass sie nicht mit ihm reden wollte, das wusste er. Das hätte sie gestern nicht klarer sagen können.
      Sie legte die Scheiben mit ein paar Salatblättern vom vorigen Abend auf einem Pappteller zurecht und spülte sich die Hände ab. Die Zwiebel konnte jemand anders schneiden; sie hatte keine Lust, vor den anderen zu weinen. Falls das Brot nicht reichte, gab es noch Brötchen. Sie holte Mayo, Ketchup, Senf und Mixed Pickles aus dem Kühlschrank und kramte in der Besteckschublade.
      Sie dachte, dass die beiden es schon die ganze Zeit geplant hatten. Es war bestimmt Staceys Idee. Er würde alles für sie tun und den Rest der Welt wie den letzten Dreck behandeln. Der Idiot glaubte, er wäre verliebt.
      Sie hatte sich geschworen, nicht dran zu denken, es beiseite zu schieben, bis sie nach Hause kamen. Wenigstens hatte er es nicht ihrer Mutter erzählt (hoffentlich; Meg hatte schon zu viel von sich preisgegeben, war dem Urteil ihrer Mutter ausgeliefert) .
      Der Zeitpunkt des Ganzen verletzte sie mehr als alles andere, als hätten sie nur darauf gewartet, dass die Scheidung rechtsgültig war, damit Meg nicht mehr im Weg stand - als hätte sie die beiden daran gehindert zusammenzukommen. Und es ihr dann noch mitten in ihrem Familienurlaub am Telefon zu erzählen und sie einzuladen, als wären sie alte Freunde.
      Sie legte den Aufschnitt und den in Wachspapier verpackten Käse zurecht und stellte den Rest Makkaronisalat dazu. Justin kam rein, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, und bevor er flüchten konnte, bat sie ihn, die Milch einzugießen. Sie hatte die Gläser schon aufgereiht.
      «Das ist gut», sagte sie. «Nimm dein Glas mit und lass den Rest stehen.»
      «Kann ich mit Dad sprechen, wenn du ihn anrufst?», fragte er.
      Sie drückte die Pappteller in die geflochtenen Tellerhalter, ohne innezuhalten. Am liebsten hätte sie gelogen und gesagt, sie hätte schon angerufen und eine Nachricht hinterlassen.
      «Soll ich ihm irgendwas von dir sagen?»
      «Ich will bloß mit ihm sprechen.»
      «Mal sehen», sagte sie. «Wir haben heute Nachmittag bestimmt viel zu tun. Wenn du noch einen Tag warten kannst, morgen fahren wir nach Hause.»
      Das schien ihn nicht zufrieden zu stellen, aber er widersprach nicht.
      «Kannst du den anderen sagen, dass das Mittagessen fertig ist?»
      «Okay», murmelte er kaum hörbar und ging trübselig davon. Es ist ungerecht, dachte sie. Wie soll er es verstehen, wenn ich es nicht kann?
      Und das war erst der Anfang.
     
     
* 10
     
    «Wolltest du mit deinem Vater sprechen?», fragte ihre Mutter, während Justin telefonierte.
      «Eigentlich nicht», erwiderte Sarah, weil sie und Ella gerade eine Partie Romme spielten.
      «Komm schon. Bloß, um Hallo zu sagen.»
      An ihrem Ton erkannte Sarah, dass sie nicht drumherum kommen würde, also gab sie nach und unterbrach das Spiel, stellte sich neben das Sofa und wartete, bis Justin fertig war. Er erzählte ihm gerade von Panama Rocks, und es klang besser, als es gewesen war. Danach ging es um die Middle School, die Tigers und irgendeine Autoausstellung.
      «Okay», sagte Justin, «ich hab dich

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