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Abschied Von Freistatt

Titel: Abschied Von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Arm und sein besorgter Blick traf ihren. »Es macht mir angst«, gab Dayrne zu, und das war für einen Mann wie ihn kein leichtes Eingeständnis.
    Rashan erhob sich und begann ebenfalls auf und ab zu gehen. »Kann es der Schock sein? Vielleicht hättest Ihr es ihr sanfter beibringen sollen.«
    Daphne kicherte und warf dem Priester einen vorwurfsvollen Blick zu. »Chenaya?« sagte sie spöttisch.
    Dayrne runzelte die Stirn und schüttelte energisch den Kopf. »Sie hat den armen Dendur verprügelt, statt ihm ihren Namen zu nennen«, erinnerte er ihn.
    Daphnes Augenbraue zog sich in gespielter Überraschung hoch. »Armer Dendur?« murmelte sie. »Er ist fast zwei Meter groß und breiter als die Stadttore!«
    »Ihr seid nicht gerade hilfreich, Prinzessin!« brüllte Dayrne plötzlich und benutzte ihren Titel als Beleidigung, wie er es auf dem Trainingshof zu tun pflegte, um sie zu größerer Leistung anzutreiben.
    Daphne ließ sich das diesmal nicht bieten. »Was erwartest Ihr denn?« antwortete sie scharf. Sie fuchtelte mit dem Dolch vor seinem Gesicht. »Chenaya braucht einfach eine Weile, um mit allem fertig zu werden, und das ist verständlich, wenn Ihr mich fragt. Laßt sie in Ruhe. Sie wird sich schon wieder fassen.«
    Rashan faltete die Hände in seinen weit geschnittenen Ärmeln und starrte auf den Boden. »Könnte sie unter einem Bann stehen?« sagte er mehr zu sich selbst. »Oder ist es ein Fluch? Wir wissen nicht, wo sie die letzten sieben Monate gewesen ist, oder was sie getan hat.«
    »Wie ich Chenaya kenne«, meinte Daphne und wandte sich ab, »hatte sie nichts als Ärger.«
    »Habt Ihr nicht irgendwo ein eigenes Zuhause?« fragte Dayrne gereizt.
    Sie schenkte ihm das Lächeln, mit dem Erwachsene gerne ein lästiges Nachbarkind bedenken, ehe sie es zurückschicken auf die andere Seite des Zaunes. Er wußte genau, daß ihr jetzt das südlichste Anwesen neben Landende gehörte.
    Es war ihr nach der Scheidung von Kadakithis zugesprochen worden, dazu die Hälfte seines Vermögens.*
    »Dort tummeln sich Eure Gladiatoren, erinnert Ihr Euch, Ausbilder?« Sie bedachte ihn mit einem schmollenden Blick. »Eure Leute konnten nicht ewig in diesen zugigen, undichten Baracken wohnen, die Ihr sie habt bauen lassen. Sie sind Gladiatoren, keine Zimmerleute. Bei den ersten Vorboten des Frühjahrsregens hätten sie Euch die Hölle heiß gemacht.« Sie legte den Kopf schief und blinzelte ihm zu. »Ich habe Euch vermutlich das Leben gerettet.«
    »Es könnte ein Fluch sein«, murmelte Rashan in sich hinein.
    Die Tür ging auf, und ein großer blonder Mann im kurzen roten Kilt der Gladiatoren und breitem Ledergürtel trat über die Schwelle. Dort blieb er stehen, winkte Dayrne und grüßte Daphne und Rashan mit einem Nicken.
    Dayrne ging zu ihm. »Was ist los, Leyn?« fragte er ruhig.
    Leyn sprach leise. »Molin Fackelhalter ist hier«, sagte er und warf ihm einen warnenden Blick zu. »Er hat gehört, daß Chenaya zurück ist. Du weißt, was er will.«
    Dayrne nickte und runzelte die Stirn. Eines Tages würde er dem alten Ränkeschmied das Schwert in den Leib stoßen, auch wenn er Chenayas Onkel war. Ein ehrenhafter Mann konnte solche Wiesel in Menschengestalt schlichtweg nicht dulden, und hier in Freistatt gab es zu viele davon. Er wußte genau, was Fackelhalter wollte.
    »Hast du ihn im Hof warten lassen?« fragte Dayrne.
    Leyn spitzte die Lippen und nickte.
    »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Dayrne und folgte Leyn nach draußen. Er nahm sich die Zeit, die Tür zu schließen. Später konnte er Daphne und Rashan immer noch erklären, was los war. »Lord Molin geht mir langsam auf die Nerven«, sagte er, als er neben Leyn hermarschierte.
    »Ja, wie ein Geschwür am Hintern«, stimmte Leyn zu.
    Dayrne ging hinaus auf den Hof und blieb lange genug stehen, um den stahlfarbenen Himmel zu betrachten. An einem so grauen Tag konnten nur schlechte Nachrichten kommen. Es hatte in jüngster Zeit zu viele graue Tage gegeben.
    Molin war mit einer Eskorte von drei Garnisonssoldaten gekommen. Zwei standen hinter Molin, und der dritte war außerhalb des Tores bei den Pferden geblieben. Dismas, Gestus, Ouijen und Dendur standen auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes und blickten die
    Ankömmlinge finster an. Leyn schloß sich ebenfalls finsteren Blickes seinen Freunden an.
    Dayrne ging geradewegs auf Molin Fackelhalter zu, ohne die beiden nervösen Wachen auch nur eines Blickes zu würdigen. »Der Zeitpunkt ist schlecht gewählt,

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