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Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Titel: Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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eines Stalkers zu sein. Und dennoch,
alles andere war Show. Ich bin gespannt, wie sie die Sache mit Roccos Trikot
erklären wird.«
    »Passen
Sie auf, die Frau ist schlau, die will Sie sicher aufs Glatteis führen.«
    Kadir
nahm seine Sonnenbrille ab und betrachtete das Treiben wenige hundert Meter
Luftlinie von ihm entfernt. Für einen kurzen Moment hörte er das Geräusch von
Zikaden, doch dann sprang irgendwo dort unten ein Kühlaggregat an und übertönte
das Zirpen.
    »Seda,
etwas stimmt nicht mit dieser Frau, das habe ich schon damals gemerkt. Ich muss
mir ein Bild von ihr machen, ich muss wissen, wer sie ist und was sie tut.
Könnten Sie bitte ein bisschen für mich recherchieren?«
    »Mit
dem größten Vergnügen.«
    »Und
Seda?«
    »Ja?«
    »Danke.
Ich weiß Ihren Einsatz durchaus zu schätzen. Seien Sie nur bitte vorsichtig,
bitte sagen Sie mir alles, was sie denken, fühlen und herausfinden.«
    »Aha«,
meinte Seda gedehnt. » Alles was ich denke und fühle?«
    »Nun,
vielleicht fangen wir mit herausfinden an. Könnten Sie mir bitte alle
Folgen von Beauty and the Beast – Reloaded besorgen? Ich möchte Madlen
Erdmann mal in Aktion erleben.«
    »Wird
gemacht, Boss! Und Boss?«
    »Ja?«
    »Seien
Sie bitte auch vorsichtig!«

Kapitel 12
- Notbremse -
    »De
Typ hier secht, dasserse sprechen will, undasses in Ordnung jeht. Isses so?«
    Unwillig
drehte Madlen den Kopf zur Seite und sah unter dem Arm der Visagistin nach der
Tür.
    »Madlen,
nur noch einen Augenblick, ich muss schnell noch eben den Bogen unter den
Augenbrauen…«
    »Später,
Miriam, später.« Madlen richtete sich in ihrem Schminkstuhl auf und stellte die
Lehne gerade. »Kadir, kommen Sie herein. Ist in Ordnung, Timmy, ich rufe dich,
wenn ich dich brauche.«
    Madlen
wedelte die Visagistin und ihren Bodyguard hinaus und sah Kadir erwartungsvoll
entgegen.
    Timmy?
dachte Kadir und blickte Popeye erstaunt hinterher. Passt eher zu einem
freundlichen Familienhündchen. Ich hatte schon Sorge, dass er mich packt, hoch
über seinen Kopf hievt und quer durchs Theater schleudert.
    »Bringen
Sie Neuigkeiten? Hat man Hakans Mörder endlich gefasst? Oder zumindest eine
Spur? Es ist doch nichts mit Rocco?«
    »Nein,
es ist nichts mit Rocco.«
    Kadir
trat in den Wohnwagen und stieß mit dem Kopf gegen die Decke. Unbehaglich sah
er sich in dem winzigen Raum um, dessen gesamte Breite von Madlens Schminktisch
eingenommen wurde.
    »Ich
muss mit Ihnen sprechen.«
    »Ach?
Das klingt so ernst?« Madlen hatte sich ihrem Spiegelbild zugewandt und zupfte
an ihren Wangen. »Nicht mehr ganz so ein Gespenst, eher ein Gespenst auf Kur«,
murmelte sie.
    »Worum
geht es denn?«
    Madlen
betrachtete Kadir, der mit gekrümmten Schultern neben einem Garderobenständer
kauerte, im Spiegel und lächelte. Sie raffte ihr Haar zusammen, klemmte es mit
zwei Spangen am Oberkopf fest und stand auf.
    »Kommen
Sie, gehen wir nach draußen, die Luft hier drinnen ist so stickig, und ich muss
mir dringend ein wenig die Beine vertreten.«
    Schweigend
verließen sie den Wagen und Madlen überkam ein merkwürdiges Gefühl der
Beklommenheit, als sie Kadirs undurchdringliche Miene studierte, die sich nicht
änderte, während sie entlang des Theaterrondells zu einer Aussichtsplattform
schlenderten, von der aus man einen weiten Blick über das Tal bis zum Meer
hatte. Madlen lehnte sich an das Geländer und spielte scheinbar versonnen mit
einer Strähne, die sich aus ihrem Haarknoten gelöst hatte.
    »Wir
haben mit Addi Haxler gesprochen«, sagte Kadir unvermittelt und betrachtete
Madlens Profil. Nichts regte sich in ihrem Gesicht. Kadir griff nach seinen
Zigaretten und zündete sich langsam eine an. Nach dem dritten Zug meinte er:
    »Wir
haben auch Roccos Sachen in Ihrem Zimmer gefunden.«
    Wortlos
drehte sich Madlen um und fischte die Zigarettenpackung aus Kadirs Brusttasche.
Er gab ihr Feuer, und Madlen sog den Rauch tief in ihre Lungen.
    »Addi
Haxler, so so!«, sagte sie und Kadir konnte sich nicht erinnern, jemals so viel
Verachtung in einer Stimme wahrgenommen zu haben.
    »Diese
Memme! Mein Gott, ich hätte wissen sollen, dass man sich auf solche Typen nicht
verlassen kann. Wenn man nicht alles alleine macht!«
    »Wieso
haben Sie das getan? Und bitte erzählen Sie mir nicht die Geschichte mit den
Dereköy-Amateuren, die angeblich angeheuert wurden, um Rocco krankenhausreif zu
treten.«
    »Nein.
Nein, diese Geschichte erzähle ich Ihnen nicht. Was ich Addi da aufgetischt
habe, war wirklich zu

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