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Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall

Titel: Abseitsfalle. Kadir Bülbüls zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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Ton.
    Sandra
blickte zweifelnd von Seda zu Kadir, dann seufzte sie. »Na schön, aber wehe,
Olli hat mich danach auf dem Kieker!«
    »Wird
er nicht. Er wird Sie höchstens küssen.«
    »Danke.
Noch schlimmer.«
    »Und
du bist sicher, dass sie nicht weggegangen ist?«, unterbrach Seda. »Auch nicht
in den Garten?«
    »Du
weißt so gut wie ich, dass man es deutlich mitbekommt, wenn die durch die Halle
stapft! Selbst wenn man es verhindern will, wird man Zeuge ihres Daseins.«
    Seda
grapschte nach der Chipkarte, und sie und Kadir rannten zum Aufzug, den
Schmalfuß bereits geholt hatte. Wie ein Verkehrspolizist stand er mit
ausgebreiteten Armen an der automatischen Schiebetür, die sich immer wieder
ruckelnd schließen wollte und gegen seinen eben erst wieder hergestellten
Rücken rummste.
    Oben
angekommen traten sie in den Flur und liefen nur wenige Schritte bis zu einer
Zimmertür, an die Seda ihr Ohr presste.
    »Immer
noch kein Laut«, flüsterte sie.
    »Na
dann.« Kadir nahm ihr die Chipkarte aus der Hand und öffnete die Tür.
Vorsichtig pirschte er sich durch den kleinen Flur, dann blieb er stehen,
überblickte die Szenerie im Zimmer und winkte den anderen beiden ihm zu folgen.
    Neben
einem prallgefüllten Koffer, der am Fußende des Bettes lag und dessen Schließen
noch offen standen, saß Gesa Wohlschlegel in ihrem Safarianzug, die Hände im
Schoß gefaltet. Ausdruckslos sah sie den Eindringlingen entgegen.
    Das
Smaragdgrün ihrer Augen, dachte Schmalfuß erschrocken, ist einem schlammigen
Algenton gewichen!
    Niemand
sprach, als seien sie alle miteinander erstaunt sich in dieser Umgebung
wiederzufinden. Endlich räusperte sich Gesa Wohlschlegel und deutete auf den
Koffer:
    »Er
geht nicht zu. Ich habe alles reingeschmissen, was eigentlich nicht meine Art
ist, denn ich bin sehr ordentlich, und deshalb geht er nicht zu. Sonst wäre ich
schon weg.«
    Kadir
trat näher und setzte sich ihr gegenüber auf das freie Bett. Er versuchte,
Gesas Blick aufzufangen, und als es ihm gelungen war, sagte er sanft:
    »Sie
wussten, dass wir kommen würden?«
    »Ich
wusste, dass er kommen würde.« Sie deutete auf Schmalfuß, der sich im
Hintergrund an die Wand gelehnt hatte und sich nicht regte.
    »Er
und die Polizei.«
    »Wieso?«
    »Er
war ja völlig außer sich, der Herr Ex-Kommissar, sprach von Jagdinstinkt, und
dass er fort müsste. Irgendetwas war ihm eingefallen, da drin im Badezimmer,
beim Händewaschen, und es hatte mit dieser Saskia Haverkorn zu tun, denn nach
der suchte er. Was da im Bad passiert ist, weiß ich nicht, es ist mir auch
egal, aber mir war auf einmal völlig klar, dass ich verrückt gewesen bin, mit
einem Polizisten anzubändeln. Als ob mir etwas daran gelegen wäre, mit der
Gefahr zu spielen!«
    Kadir
und Seda sahen Schmalfuß an, dessen Wangen sich puterrot färbten.
    »Ich suchte Frau Haverkorn im
Garten auf, sie saß dort mit ihrem Jungen in einem der Separees«, lenkte
Schmalfuß hastig ab. »Sie war erstaunt mich zu sehen, beantwortete aber
bereitwillig meine Fragen.«
    »Frau
Haverkorn, bitte versuchen Sie sich zu entsinnen! An dem Tag am Pool, als ihr
Nikolaus den Hechtsprung erlernen sollte, wiewohl, wir wissen es, ohne den
nötigen Erfolg, da waren Sie in großer Sorge, dass der Junge einen seiner
Atemaussetzer bekommen könnte.«
    »Oh
ja, ich erinnere mich genau!«, sagte Saskia Haverkorn und warf ihrem Sohn,
dessen Kopf im Takt der unhörbaren Musik mechanisch auf und nieder wippte,
einen vorwurfsvollen Blick zu. Nikolaus drückte die Kopfhörer fester auf seine
Ohren und stellte die Musik lauter.
    »Da
ist er einfach weggetaucht, bis hinunter auf den Boden des Schwimmbeckens!«
    »Und
wissen Sie noch, was sie zu ihm sagten, als er wieder an die Wasseroberfläche
trieb?«
    »Ich
hab nix gesagt, nein, hab ich nicht!« Frau Haverkorn schüttelte energisch den
Kopf, und Schmalfuß sank der Mut.
    »Ich
hab nämlich geschrien , geschrien hab ich.«
    Schmalfuß
atmete auf.
    »Schön,
also nicht gesagt sondern geschrien. Und was haben Sie geschrien?«
    Frau
Haverkorn legte die Stirn in Falten, doch plötzlich hellte sich ihre Miene
wieder auf.
    »Das
hab ich gebrüllt: ‚Ich hab dir streng verboten länger als zehn Sekunden zu
tauchen! Willst du ersticken wie die anderen beiden? Willst du mich auch töten
mit deinen gedankenlosen Aktionen?‘«
    »Frau
Haverkorn, wen meinten Sie mit den beiden anderen ?«
    »Was
ist das denn für eine Frage? Na, diese Reporterin. Und den Fußballkicker,
diesen

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