Absender unbekannt
seinen Wunsch um zwei Uhr nachmittags im Black Emerald. In der Tür hing ein Schild: „Geschlossen“, doch wir klopften, und Devin öffnete uns. Hinter uns wurde wieder verriegelt.
Gerry Glynn war hinter der Theke, er saß auf dem Kühlschrank und sah nicht sehr glücklich aus. Oscar hockte vor einem Teller an der Theke, und Devin nahm neben ihm Platz und biss in den blutigsten Cheeseburger, den ich je gesehen hatte.
Ich setzte mich neben Devin, Angie machte es sich neben Oscar bequem und stibitzte eine von seinen Pommes.
Ich warf einen Blick auf Devins Cheeseburger. „Die Kuh haben sie doch höchstens kurz gegen die Heizung gelehnt!“
Er knurrte und stopfte sich noch einen Bissen in den Mund. „Devin, du weißt doch, dass rohes Fleisch schlecht fürs Herz ist, vom Darm ganz zu schweigen?“
Er wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. „Bist du jetzt zu so ‘nem schleimigen Gesundheitsfreak mutiert, als ich gerade mal nicht aufgepasst habe, Kenzie?“
„Nein. Aber draußen habe ich einen Wache schieben sehen.“ „Er griff sich an die Hüfte. „„„Hier. Nimm meine Knarre und erschieß den Wichser! Vielleicht kannst du ja nebenbei noch einen von diesen Pantomimen umpusten, wo du gerade dabei bist. Ich sorg schon dafür, dass es nicht ins Protokoll kommt.“
Hinter mir räusperte sich jemand, ich blickte in den Spiegel hinter der Theke. In der dunklen Sitzecke rechts hinter mir saß ein Mann. Er trug einen dunklen Anzug mit dunkler Krawatte, dazu ein feines, weißes Hemd und einen dazu passenden Schal. Das dunkle Haar hatte die Farbe von poliertem Mahagoni.
Er hockte so steif in der Ecke, als sei seine Wirbelsäule durch einen Stock ersetzt worden.
Devin wies mit dem Daumen über die Schulter. „Patrick Kenzie, Angela Gennaro: Das ist FBI-Spezialagent Barton Bolton.“ Angie und ich drehten uns auf unseren Barhockern um und grüssten mit einem: „HÜ“
Spezialagent Bolton sagte nichts. Er musterte uns beide von Kopf bis Fuß, als müsse er entscheiden, zu welcher Art von Zwangsarbeit wir zu verdonnern seien, und wandte dann seinen Blick in die Nähe von Oscar.
„Wir haben ein Problem“, begann Oscar.
„Könnte ein kleines Problem sein“, ergänzte Devin, „könnte auch ein großes sein.“
„Und was ist es?“ fragte Angie.
„Lass uns mal alle zusammen Platz nehmen!“ Oscar schob den Teller von sich.
Devin tat es ihm nach. Alle zusammen setzten wir uns in die Sitzecke zu Spezialagent Barton Bolton.
„Was ist mit Gerry?“ fragte ich und sah ihm zu, während er die Teller von der Theke räumte.
„Mr. Glynn ist schon befragt worden“, antwortete Bolton. „Ach.“
„Patrick“, sagte Devin, „deine Visitenkarte wurde in Kara Riders Hand gefunden.“
„Ich hab dir schon erzählt, wie sie dahin gekommen ist.“ „Das war auch kein Problem, so lange wir davon ausgingen, dass Micky Doog oder einer von ihren gammeligen
Freunden sie umgebracht hatte, weil sie ihm keinen blasen wollte oder was auch immer.“
„Und jetzt geht ihr nicht mehr davon aus?“ wollte Angie wissen. „Leider nicht.“ Devin zündete sich eine Zigarette an.
„Ihr habt aufgegeben“, stellte ich fest.
„Ohne Erfolg.“ Er zuckte mit den Achseln.
Agent Bolton zog ein Foto aus seiner Aktentasche und reichte es mir. Auf ihm war ein junger Mann zu sehen, Mitte Dreißig, gebaut wie ein griechischer Gott. Er trug lediglich Shorts und lächelte in die Kamera. Sein Oberkörper bestand aus prächtigen Muskeln, sein Bizeps war so groß wie ein Baseball.
„Kennen Sie diesen Mann?“
„Nein“, erwiderte ich und reichte Angie das Foto.
Sie sah es kurz an. „Nein.“
„Sind Sie sicher?“
„An den Körper könnte ich mich erinnern. Glauben Sie mir!“ antwortete sie.
„Wer ist das?“
„Peter Stimovich“, erklärte Oscar. „Um ganz genau zu sein: der verstorbene Peter Stimovich. Er wurde letzte Nacht ermordet.“ „Hatte der auch meine Visitenkarte in der Hand?“
„Soweit wir wissen, nicht.“
„Warum bin ich dann hier?“
Devin sah zu Gerry hinter der Theke hinüber. „Worüber hast du mit Gerry gesprochen, als du vor ein paar Tagen vorbeikamst?“ „Frag doch Gerry!“
„Haben wir.“
„Warte mal“, warf ich ein. „Woher weißt du, dass ich vor ein paar Tagen hier war?“
„Sie sind beobachtet worden“, mischte sich Bolton ein.
„Wie bitte?“
Devin zuckte mit den Achseln. „Die Sache ist eine Nummer zu groß für dich, Patrick. Ein paar Nummern zu groß.“
„Seit wann?“ fragte ich.
„Seit wann
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