Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

wichtiger ist als die eigene; und die wenigsten Frauen sind Liliths, die sagen: »Hey! Schön, dass er Lust hat, klasse, mal sehen, was ich alles für ihn tun kann – aber ich werde mich auch um meine Lust kümmern und ihm sagen, wie er mir Gutes tun kann. Oder es einfach tun!«
    Orgasmen sind uns wichtig – genauso wie die Liebe, die Lust, das Vorher, Nachher, die Stimmung, das Vorspiel. Ein Höhepunkt ist nicht der einzige Hit am Sex – aber wir hätten ihn gern öfter; am liebsten so oft wie Männer!
    Denn möglich ist das absolut – warum also sich selber einreden, darauf verzichten zu können, ohne dass man leidet? Sicher, ein Mensch kann sein ganzes Leben zufrieden, wenn nicht sogar glücklich verbringen, auch wenn er oder sie niemals einen Orgasmus erlebt. Doch stellen Sie sich vor, Sie könnten massenhaft Desserts essen, ohne je zuzunehmen. Das wäre doch auch schön. Und so sind auch die Orgasmen: Es schadet wirklich nichts, so viele wie möglich davon zu haben …
     
Es kann bei 20 Prozent aller Frauen regelmäßig bis überraschend zu einer rhythmischen Entleerung der Skene-Drüse kommen, die der männlichen Ejakulation ähnelt – schwallartig, spritzend, überfließend. Manche nennen es auch den »nassen Orgasmus«. Es ist kein Urin. Die Flüssigkeit, die in dem (Skene-)Schwamm unter der Harnröhre gebildet wird, ähnelt der wasserartigen Substanz der Prostata und kann eine Menge Handtücher verschleißen. Sie riecht neutral.
    Wenn bei unserem Orgasmus Schwierigkeiten auftreten, gibt es nie einen »Schuldigen« – es sind stets beide. Es ist sowohl das Unvermögen mancher Männer, auf unsere Gelüste und Triebhaftigkeiten einzugehen, als auch unser Unvermögen, dem Mann entweder unsere Bedürfnisse zu zeigen oder uns selbstverantwortlich darum zu kümmern und unseren Orgasmus beim Sex zu begünstigen – ob mit »unseren« Positionen, »unseren« Vorspielarten, »unserem« Rhythmus oder Tempo oder indem wir darauf bestehen, dass die Stimmung stimmt. Oder indem wir uns fragen, warum uns der Kontrollverlust so schwerfällt.
    Denn dass eine Frau kommen kann, beweist ja der Erfolg der Masturbation. Da haben Sie aber auch alles im Griff – Sie können Drehbücher im Kopf abspulen, in denen alles perfekt ist: Beleuchtung, Worte, Sie selbst, Sie haben totale Kontrolle über das Drumherum; und Sie wissen genau, wie Sie sich berühren müssen. Was läuft bei vielen Frauen falsch, wenn ein Mann hinzukommt?
    Zusammengefasst gibt es drei Hindernisse auf dem Weg zum Gipfel:
     
die innere Verkrampfung, die Angst vor dem Kontrollverlust in seiner Gegenwart;
die äußere Verkrampfung, weil er es auch nicht weiß oder nicht wissen will und mit seinen Techniken unkorrigiert falsch liegt;
die Scheu oder das Unwissen darüber, ihm zu sagen, wie Sie es sonst noch gern hätten.
    Vor allem die mentale Scheu, sich gehenzulassen, wie auch unbewusste Anspannung im Bauchbereich hindern uns Frauen daran, dass wir uns fallenlassen. Denn wer fällt, will nicht hart aufschlagen. Mit einem Mann, dem wir vielleicht Lust, aber kein Vertrauen entgegenbringen, wird der Orgasmus schwerer. Ich könnte mir vorstellen, dass deswegen der Satz: »Sex mit Liebe ist besser« so zu verstehen ist: Wen wir lieben, dem vertrauen wir; und wenn wir vertrauen und uns sicher fühlen, dann sind der Hypothalamus und das Großhirn eher bereit, die Selbstkontrolle fahrenzulassen. Das nur so als These. Es gibt aber genauso gut viele Frauen, die weder das Gefühl von Liebe noch Sicherheit benötigen, um ihren Kopf so weit auszuschalten, dass sie sich bis zum Orgasmus loslassen können. Sie machen sich keine Sorgen darum, wie sie aussehen oder sich anhören, wenn sie kommen, sie schämen sich weder ihrer lustvollen Reaktion noch ihrer Bewegungen bei der Jagd nach der Ekstase. Vielleicht ließe sich von diesen selbstzufriedenen Frauen lernen: Wer mit seiner Sexualität einverstanden ist (dazu gehören auch: wie gucke ich dabei, wie rieche ich, wie stöhne ich, wie besessen juckele ich auf ihm rum, wie egal ist mir, was er sich dabei denkt, während er mich kommen sieht), der kann sich selbst auch leichter »vergessen«.
    Ich möchte Ihnen noch rasch eine Geschichte aufschreiben, die ich auch den Männern in Sex für Könner erzählt habe. Ich finde sie nämlich wunderbar:
     
In anderen Kulturen, zum Beispiel auf einigen Cookinseln (Polynesien), im Himalaja oder der Südsee, gibt es keine weiblichen Orgasmusschwierigkeiten. Frauen kommen so oft