Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
sich von Anfang an Zeit. Versuchen Sie, beim ersten Solo langsam und geduldig eine zu lustintensive Reibung zu verhindern. Steigern Sie den Druck behutsamer, als Sie es sonst tun, sonst reagieren die Nerven bei einer zweiten Runde mit Überreizung. Nach dem Höhepunkt machen Sie weiter, aber da die Klitoris nach Ihrem ersten Höhepunkt hoch empfindlich ist, nähern Sie sich ihr jetzt nur indirekt und mit zartesten Berührungen. Hören Sie auf Ihren Körper, der Ihnen genau diktieren wird, wann Sie wieder mit festen, direkten Massagen oder einer anderen Lieblingstechnik weitermachen dürfen. Die Zeit zwischen Orgasmus Nummer zwei kann zwischen zwei und zwanzig Minuten liegen. Und, ja, Sie können es. Vielleicht nicht gleich. Aber eines Tages. Die anatomischen wie chemischen Voraussetzungen dafür sind vorhanden.
Anderes kann erst direkt mit dem Geliebten umgesetzt werden.
Und genau davor scheuen sich die meisten. Oder fangen damit an, aber hören mittendrin auf. (»Liebling, etwas zarter, bitte. Noch etwas zarter. Schon gut … ja … jaja, sicher machst du das gut, hmhm, genau so«, aber dabei ist es immer noch nicht so, wie sie will, aber sie hört auf, ihn darum zu bitten, aus Sorge, zu sehr rumzukommandieren, sich unmöglich aufzuführen, ihn zu verletzen … und behauptet einfach, alles wäre prima.)
Sie werden nicht drum herumkommen, Ihre Bedingungen mitzuteilen. Ob ausgesprochen oder ob durch Handführungen. Auf diese Bedingungen zu bestehen heißt nicht, die Wünsche des anderen zu missachten oder ihn zu kritisieren. Es heißt nur, dass Sie es sich und ihm erleichtern, Sex zu einem Genuss zu machen.
Wenn alle Paare sich sagen oder zeigen würden, wie sie Sex wirklich gut finden, dann wären Leute wie ich vermutlich sofort arbeitslos …
Frauen würden mit deutlich ausgesprochenen sexuellen Wünschen bei Männern offene Türen einrennen, so das Ergebnis einer Gewis-Studie (Gesellschaft für erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung) von 2006: So wünscht sich ein Drittel aller Männer direkte Bitten und Verbesserungsvorschläge, das zweite Drittel könnte auch mit indirekten oder subtilen Äußerungen umgehen. Insgesamt wünscht sich jeder zweite Mann, dass er genauer von den Bedürfnissen seiner Partnerin erfährt, und zwar ohne dass er nachbohren muss.
Vielleicht überkommt Sie ein Unbehagen, wenn es darum geht, was die Vulva will. Es gilt nicht mehr allein: »Was du willst, Schatz« – auch wenn es nötig ist, dass wir auf unsere Liebhaber eingehen und zusehen, seine Wünsche zu achten. Doch vernachlässigen Sie nicht die Ihrigen. Halten Sie nicht nur Ihren Unterleib hin – sorgen Sie sich um sich und darum, dass Ihre Bedingungen erfüllt sind. Fühlen Sie sich in sich selber ein. Welche Sorte Mann Sie brauchen. Welche Atmosphäre. Welche Sicherheiten. Das sind zum großen Teil alles Bedingungen, für die nicht Ihr Liebhaber zuständig ist. Es sei denn, er kann Gedanken lesen.
Auch das ist ein Geheimnis jener Frau, die anziehend ist, ohne dass sie rein äußerlich groß was dafür tut: die sexuelle Autonomie und das Einverständnis mit sich selbst, die sie ausstrahlt. Die sich dafür interessiert, was sie braucht, was sie will und was nicht, und sich darum kümmert, es zu bekommen. Die ihren Sex mag, und die es immer wieder so einrichtet, dass sie Spaß an ihm hat.
Hören Sie sich selbst zu und gehen ins Detail. Wie eine Art sexy Verhör unter »zwei Ohren«. Fragen Sie sich: »Was alles würde ich beim Sex gern tun, wenn ich mich nur trauen würde? Wie werde ich am liebsten verführt? Welche Worte würde ich gern mal hören? Auf welcher Sorte Bettwäsche wälzen? Wie mögen meine Brüste behandelt werden?« Und so weiter.
Vulvastolz und die Achtsamkeit, die der Vulva geschenkt wird, gehören zu diesen halb träumerischen, halb gelebten Dingen, für die es keine rein pragmatischen Werkzeuge gibt. So was wie »einmal die Woche ein Vulvagespräch führen« oder »sich einmal im Monat vor den Spiegel setzen und die Vulva zeichnen«, obgleich das für manche vielleicht ein guter Weg sein mag. Eine gebremste Sinnlichkeit zu befreien ist ebenso Kopf- wie Herzsache; sich von verstaubten Fremdregeln lösen, sich von schlechtem Gewissen zu befreien, um schließlich zu der Überzeugung zu kommen: Meine Vulva ist dafür gemacht, mir Vergnügen zu bereiten.
Das kann man sich ein paarmal vorsagen, doch es braucht viele Gelegenheiten im Leben, um dieses Credo umzusetzen und zu registrieren, dass
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