Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

Halbzeiten: den »Erlebnissex« und den »Orgasmussex«: Sehen Sie Sex ab und an als eine Sache, bei der Sie was erleben wollen. Nicht nur Liebe, Begehrtwerden, Orgasmen als Ausdruck von intimer Verbundenheit – nein, wirklich erleben. Was Neues. Ein anderer Ort, eine Stoßtechnik im Takt der Autos, die draußen vorbeifahren. Etwas, was unsicher macht, wie Rollenspiele, Augen verbinden, gespielte Vergewaltigung, einen künstlichen Streit, der während des Sex ausgetragen wird. Etwas, was kein Ziel hat, sondern einfach nur erforscht werden will, etwa eine Stellung, ein Hilfsgerät (ein Kochlöffel, eine Milchtüte, die Rückseite der elektrischen Zahnbürste?), eine Verkleidung als Vampir, die Sie dabei tragen. Rote Glühbirnen zu schwarzer Lackbettwäsche; oder eine Handvoll Kirschen, die Sie sich über die Genitalien mit der Zunge schubsen; Sex über einen Spiegel gekniet; Fellatio mit einem Mentos-Fresh im Mund; Klapse mit dem Kochlöffel … Befreien Sie den Erlebnissex von dem Druck, etwas besonders Anmachendes zu tun oder kommen zu müssen. Riskieren Sie, etwas zu erleben, was Sie beide vielleicht auch nur zum Lachen, aber nicht zur Leidenschaft bringt, etwa sich beim Vorspiel zu siezen oder zu beschimpfen (»Ich möchte Sie lecken, gnädige Frau« – »Sie Mistkerl!«). Sie werden Gefühle erleben, auf die Sie nie mehr verzichten wollen: Spaß, Rausch, Risiko, Freude, Lust, Abgründe … All das nicht, um einfach nur Ekstasen nachzujagen, sondern um Ihren Geist und Ihre Neugier aus dem Koma zu wecken. Sex ist nicht die ernste Sache, als die wir ihn so oft auffassen. Manchmal etwas scheinbar Unpassendes, Albernes oder nicht eindeutig Sexuelles mit ihm zu verquicken gibt ihm die Leichtigkeit zurück. Und Leichtigkeit ist genau das, was wir alle dringend brauchen.
    Beim Orgasmussex ist Schluss mit Experimenten: Nehmen Sie bewährte Positionen ein, die Ihnen beiden genitale Lust bereiten. In jedem Mann steckt irgendwo ein Gentleman – wenn Sie wissen, dass er ein Formel-1-Kommer ist, bitten Sie ihn, vor dem Koitus an Ihnen Hand anzulegen oder Sie per Cunnilingus zum Kommen zu bringen, damit er beim Akt ohne schlechtes Gewissen genießen kann.
     
Sorgen Sie sich um seine Gesundheit. Genügend Schlaf, gute Ernährung, Sport, keine übellaunigen Medikamente mit potenzsenkenden Nebenwirkungen, ein Ausgleich zum Jobstress, ein Hobby und Luft zum Atmen und Alleinsein: Das alles braucht nicht nur der Mann, damit er körperlich und geistig bereit ist, um zu verführen und verführt zu werden, sondern eigentlich jeder Mensch. Sie werden schon Mittel und Wege finden, um ihn dabei zu unterstützen, dass er sich so um sich kümmert, dass seine Libido nicht darunter leidet. Frauen sind eh meist für den häuslichen Ernährungsplan zuständig, und ein Lob hier und da über seine tollen Muskeln an Bein und Oberarm dürften ihn motivieren, Sport zu treiben oder wenigstens zweimal die Woche spazieren zu gehen.
     
Begehren Sie ihn offen – auf vielfältige Weisen. Auch dann, wenn er es am wenigsten verdient oder gar nicht erwartet. Das kann eine liebevolle, aufregende SMS am helllichten Tag sein oder eine stürmische Umarmung aus heiterem Himmel. Ein »Ich stelle mir vor, mit dir zu schlafen« während des gemeinsamen Theaterbesuchs. Ein hörbares, spürbares Vergraben in sein Haar, seine Halsbeuge, seine Schamhaargegend. Ein Zwicken in seinen Po. Ein Zwinkern quer durch den Raum. Egal wie, egal wo: Sehen Sie ihn auch immer mal wieder als Mann, und teilen Sie ihm Ihre freudigen Erkenntnisse darüber mit.
     
Ihre Lust ist immer noch seine Lust. Wenn Sie etwas tun, was Sie erregt – sich selbst berühren, seine Eichel dazu benutzen, sie an Ihrer Klitoris zu reiben, auf seinem Schenkel reiten und sich rubbeln, mit ihm unter der Dusche stehen und das Wasser über Ihre Brüste kreisen lassen … –, wird auch ihn das erregen. Das ist ja das Seltsame an dieser Mann-Frau-Kiste: Ihn törnt es an, wenn Sie erregt sind – nur Frauen nehmen sich selbst zu wenig wichtig, um sich erregen zu lassen oder selbst zu erregen. Nehmen Sie sich wichtig.
Nehmen Sie »Vorspiel« nicht als etwas, was erst kurz vor dem Liebesakt stattfindet. Das ganze Leben kann ein Vorspiel sein. Gemeinsam lachen, essen, streicheln, flirten, über Sex reden, während des Autofahrens seinen Schenkel kneten – all das sind winzige sexuelle Gesten, die für das erotisch temperierte Grundrauschen in einer Beziehung sorgen. Und das macht es leichter, zu