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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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sicher ist, oder?«, fragte Tori, als wir uns hinsetzten.
    »Na klar.« Ich überlegte, ob ich Cazza direkt von unserer glorreichen Zukunft erzählen sollte, wenn sie mir in die Arme lief. Es heißt doch immer: Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Ich würde Tickets für Filmpremieren bekommen und Filmstars zu meinen Geburtstagspartys einladen. Wer wollte da nicht mit mir befreundet sein?
    » SCHWACHKOPF !«, riefen die Zehntklässler, als sie drei Haltestellen später zustiegen. Daniel Dingle beugte sich über Joe und schnitt eine Grimasse. Joe zuckte zusammen. » SCHWACHKOPF ! SCHWACHKOPF !«
    »Man sollte doch meinen, dass der Witz allmählich schal wird, oder?«, sagte Tori, als die Horde weiterzog und die Treppe zum Oberdeck hochpolterte.
    »So schal wie der Atem von Daniel Dingle«, antwortete Joe leise.
    Mir schlug das Herz bis zum Hals, während ich wie gebannt zur Bustür schaute. Bei der Vorstellung, Cazza die große Neuigkeit zu verkünden – ganz lässig natürlich –, wurde mir fast schlecht vor Aufregung. Sie würde Bauklötze staunen! Sie würde vollkommen sprachlos sein. Und dann würde ich unsere Erfolgsgeschichte genüsslich in allen Einzelheiten vor ihr ausbreiten.
    Cazza stieg mit Cash & Carrie an der nächsten Haltestelle ein. Sie sah uns nicht an, aber als sie an uns vorbeiging, zischte sie wie eine Schlange. Ich wollte zwar mutig sein und ihr folgen, doch irgendwie konnte ich meine Beine nicht dazu bringen, sich zu bewegen. Es konnte warten, beschloss ich. Erst würde ich noch ein bisschen meine Vorfreude genießen.
    In der großen Pause machte ich den Fehler, zur Toilette zu gehen.
    »Na, du Plemplemi.«
    Cazza stand bei den Händetrocknern.
    Ruhig bleiben, Taya, sagte ich mir. Bald wirst du von allen geliebt und verehrt!
    Ich öffnete den Mund, um zu der großen Enthüllung anzusetzen.
    »Sag deiner Schwester, sie soll sich in Acht nehmen«, sagte Cazza. »Niemand disst mich ungestraft vor meinen Freundinnen. Verstanden?«
    Oje! Cazza hatte offenbar in den Ferien nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass es nicht genügte, uns ab und an seltsam oder plemplem zu nennen. Ich ließ meinen Plan wieder fallen, mit ihr Freundschaft zu schließen, und verzog mich in eine Toilettenkabine. Ich schloss mit zitternden Fingern ab, setzte mich und versuchte mich zu beruhigen. Dann zog ich die Spülung und verließ die Kabine so gelassen, wie ich konnte. Cazza rümpfte die Nase.
    »Hast du Tigerkacke an den Schuhen oder hast du gerade einen fahren lassen?«, fragte sie.
    »Unsere Tiger kommen übrigens ins Fernsehen«, sagte ich und konzentrierte mich aufs Händewaschen. »Und wir auch.«
    Das entsprach nicht so ganz der Wahrheit, aber immerhin stand mein Leben auf dem Spiel.
    »Also …«, fuhr ich fort und schluckte, »droh uns besser nicht. Bald kennen wir nämlich viele wichtige, berühmte Leute. Verstanden?«
    Es klang nicht so gut, wie ich es mir ausgemalt hatte.
    »In deinen traurigen kleinen Safaripark-Träumen vielleicht«, schnaubte Cazza nach einer kurzen Pause.
    Ich trocknete meine Hände, stieß die Tür auf und stürzte mich in den tosenden Strom aus Schülern, die durch den Flur zu ihren Klassenzimmern drängten. Hinter mir hörte ich Cazzas donnernde Schritte. So fühlte es sich wahrscheinlich an, wenn man in einem Western war und der schwarz gekleidete Cowboy einem in den Saloon folgte und man genau wusste, dass er einem gleich einen Stuhl über den Kopf zog. Donner. Donner. Donner. Sie kam immer näher.
    »Ich war schon mal im Fernsehen«, sagte Cazza, als sie mich eingeholt hatte, und sah mich durch ihre pechschwarzen Ponyfransen an. »Bei Einsatz in 4 Wänden .«
    Tori und Joe standen ein paar Meter weiter an der Tür zu unserem Klassenzimmer. Sie machten finstere Gesichter, als sie mich und Cazza Seite an Seite sahen.
    »Bis später dann!«, sagte ich lässig.
    »Wie auch immer«, sagte Cazza.
    Das nahm ich als gutes Zeichen.

12
    Schokostreusel zum Frühstück
    »Nicht zu fassen, dass du Cazza erzählt hast, die Tiger kämen ins Fernsehen!«, blaffte Tori mich an, als ich sie endlich an unserem Gartentor einholte.
    Sie war schon den ganzen Tag stinksauer auf mich gewesen. Auf dem Weg von der Bushaltestelle nach Hause war sie zehn Meter vor mir gegangen, als hätte sie vor mir weglaufen wollen. Es war wie in den alten Zeiten, als wir so getan hatten, als würden wir uns nicht kennen – was natürlich nicht so einfach gewesen war, weil wir mehr oder weniger

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