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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Wir haben gewonnen!«

13
    Tatzen, Krallen und Applaus
    »Taya?«
    Ich entfernte mich schnell ein paar Schritte von der geschlossenen Arbeitszimmertür.
    »Hör auf, vor meiner Tür herumzulungern!«
    Papa konnte eigentlich gar nicht wissen, dass ich vor seiner Tür stand. Ich gab nicht das geringste Geräusch von mir. Im Gegensatz zu Amy Grittens, die in der Grundschule in unserer Klasse gewesen war: Ihre Nase war andauernd verstopft, sodass sie sich anhörte wie Darth Vader mit Schnupfen.
    »Wie bitte?«, rief ich und legte dabei die Hände trichterförmig um meinen Mund, damit es klang, als wäre ich weit weg. »Ich bin in der Küche, Dad – ich kann dich nicht verstehen!«
    »Ich sagte, HÖR AUF , VOR MEINER TÜR HERUMZULUNGERN !«
    »Ich bin gar nicht vor deiner Tür!«, erwiderte ich.
    Die Tür ging auf, und Papa sah mich streng an.
    »Äh …«, machte ich kleinlaut.
    »Ich habe es dir heute schon dreimal gesagt – ich habe das Drehbuch noch nicht gelesen!«, sagte Papa. »Und wenn du weiter ins Schlüsselloch schnaufst wie ein neugieriges Nashorn und mich ablenkst, komme ich erst nächsten Dienstag dazu.«
    Ich starrte die Mappe an, die er in der Hand hielt. »Ist es das?«, fragte ich und ging auf ihn zu, um einen genaueren Blick darauf zu werfen. »Gibt es vielleicht auch zwei kleine Rollen für Tori und mich?«
    »Nein.« Papa ließ die Mappe hinter seinem Rücken verschwinden. »Bitte, Taya, geh und hilf deiner Mutter und deiner Schwester. Ich komme, sobald ich fertig bin.«
    Ich beschloss, einen letzten Versuch zu wagen.
    »Meinst du nicht, ich könnte dir helfen, Papa?«, sagte ich hoffnungsvoll. »Ich könnte dir die Dialoge vorlesen. Oder sie dir sogar vorspielen. Damit du dir den Spot besser vorstellen kannst.«
    »Es gibt keine Dialoge, Taya«, erklärte Papa. »Es ist ein Drehbuch für Tiger.«
    Es war mir viel wichtiger, zum ersten Mal in meinem Leben ein echtes Drehbuch ansehen zu können, als Mama und Tori beim Abwaschen oder Unkraut jäten oder wobei auch immer zu helfen. Also wurde ich erfinderisch.
    »Ich könnte Pommes spielen«, bot ich an. »Ich kann gut Tiger nachmachen.«
    »Neet? Tor?«, rief Papa. »Könnte eine von euch bitte mal Taya hier wegholen, bevor sie mich komplett in den Wahnsinn treibt?«
    Tori kam aus dem Garten ins Haus. »Komm mit, Kristen Stewart«, sagte sie zu mir. »Dieses Jahr wird es nichts mit dem Oscar!«
    Wenn ich schon nicht die Chance bekam zu schauspielern, wollte ich wenigstens bei irgendetwas mitreden. »Hast du dir schon einen Namen ausgedacht, Papa?«, rief ich über meine Schulter, als Tori mich wegzerrte.
    »Wofür?«, fragte Papa.
    »Für unsere neue Firma!«
    »Wir haben doch noch gar keine Firma, Taya«, sagte Papa und kratzte sich den Bart.
    »Aber wir müssen auf alles vorbereitet sein!«, erwiderte ich. War ich eigentlich die Einzige in der Familie, die diese Sache ernst nahm? »Wir brauchen einen richtig guten Namen. Wir brauchen T-Shirts mit unserem Logo drauf und eine Website. Ich weiß jede Menge gute Namen. Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du sie hören willst. Wie wäre es zum Beispiel mit ›Tatzen, Krallen und Applaus‹? Das gefällt mir ganz gut, obwohl es ein bisschen lang ist. Oder …«
    Papa hatte seine Tür schon zugemacht.
    »Ich wollte ja nur helfen«, maulte ich.
    »Nein, wolltest du nicht«, sagte Tori, die mich wie immer durchschaut hatte, und zog mich in den Garten. »Du wolltest dich bloß vor der Arbeit drücken.«
    »Wie kannst du nur so etwas sagen?«, erwiderte ich und spielte die Empörte. »Unsere neue Firma ist schließlich auch Arbeit!«
    Pommes und Mayo hatten sich das wärmste Plätzchen im Garten gesichert und putzten sich gegenseitig. Hasi lag hechelnd neben ihnen und blinzelte vergnügt in die Sonne. Ich blieb einen Moment stehen und bewunderte das prächtige glänzende Fell der Tiger. Wenn der Werbespot erst einmal gedreht war, würden sie die berühmtesten Katzen von England sein. Und wir würden so viele Einladungen zu Pyjamapartys aus ganz Fernleigh bekommen, dass wir gar nicht alle annehmen konnten.
    Ich hatte in den letzten zehn Tagen keine neuen Versuche unternommen, mit Cazza Freundschaft zu schließen. Ich hatte den Dingen einfach ihren Lauf gelassen. Sie war noch nicht so weit, dass sie mir ihren Radiergummi auslieh, doch sie hatte sich angewöhnt, mir jedes Mal bei der Anwesenheitskontrolle zuzunicken. Es ging also eindeutig vorwärts.
    Mama war bei den Außenkäfigen. Sie trug eine wirklich

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