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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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wirklich zum Anbeißen aus.
    Ich drehte mich ratlos zu meiner Familie um. Alle sahen aus, als wären sie über den Rand einer Klippe hinausgerannt und würden nun – wie in einem Comic – mit den Beinen in der Luft strampeln.
    »Du hast doch gesagt, dass diese Shirley …«, begann Tori.
    »Sylvie«, wisperte ich immer noch starr vor Schreck.
    »… dass sie mit irgendeinem Millionär verheiratet ist, oder? Heißt der zufällig Terry Tanner?«
    »Natürlich nicht! Er heißt …«
    Plötzlich sah ich einen Zeitschriftenartikel vor mir, den ich neulich gelesen hatte. Sylvie Dickens (32) schmeißt zum fünfzigsten Geburtstag ihres Mannes Terry eine große Champagner-Party.
    Heiliger Wombat!
    Papa schlug die Hände vors Gesicht. Mama gab ein böses Knurren von sich, drehte sich ganz langsam um und nahm Sylvie Dickens mit ihren tödlichen Laserstrahlen-Augen ins Visier. Ich stand vollkommen neben mir. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! War mein großes Vorbild Sylvie Dickens wirklich die blöde Ehefrau von Terry Tanner, die von ihm zwei hilflose Tigerbabys geschenkt bekommen hatte? Es war unmöglich. Es war entsetzlich. Aber ich wusste, dass es die Wahrheit war und dass Tori recht hatte.
    »Set räumen!«, rief Paula hilflos. »Set räumen!«
    Sylvie war in ihrem Element. Sie lächelte und winkte, schmiegte ihr Gesicht an Mayos Kopf, kraulte Pommes unterm Kinn und schaute mit wehmütigem Blick in die Kamera des Fotografen. Immer mehr Menschen strömten in den Park und versammelten sich am Rand des Sets. Sie zeigten auf die Tiger, schrien begeistert herum und machten ebenfalls Fotos.
    Schließlich bahnten sich zwei stämmige Männer, auf deren Jacken SECURITY stand, einen Weg durch die Menge und vertrieben den Reporter und den Fotografen. Sylvie sprang sofort auf und fing an, sich die Tigerhaare vom Mantel zu zupfen.
    »Sie sieht aus wie Hasi, als sie das alte Würstchen unterm Küchenschrank gefunden hat«, sagte Tori wütend. »Total selbstzufrieden. Sie hat das alles geplant. Tja, so sind Fernsehstars!«
    Sie sagte das Wort »Fernsehstars« mit so einer giftigen Stimme, dass ich fast befürchtete, das Gras zu unseren Füßen würde anfangen zu welken und eine grüne Giftwolke über unseren Köpfen entstehen.
    »Und es ist deine Schuld!«, fügte Tori hinzu und drehte sich ruckartig zu mir um.
    Ich wich überrascht einen Schritt zurück. »Was?«
    »Du hast dieser Frau von Terry Tanner erzählt! Du bist so ein Idiot, Taya!«
    »Es reicht, Tori«, sagte Mama barsch und stellte sich zwischen uns. »Was passiert ist, ist passiert. Entschuldige dich bei deiner Schwester.«
    »Nein«, weigerte Tori sich und kniff die Lippen zusammen.
    Ich schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Es ist doch nicht meine Schuld, dass sie diesen Werbespot macht! Das ist reiner Zufall! Okay, vielleicht hätte ich ihr nichts sagen sollen. Aber Mama hat es auch Paula erzählt!«
    Sylvie hatte sich von den Tigern abgewendet, doch sie hielt immer noch ihre Leinen fest, während sie mit ihrem Handy telefonierte. Mayo machte einen ziemlich verdutzten Eindruck. Wahrscheinlich fragte er sich, wo plötzlich die ganze Aufmerksamkeit geblieben war.
    »Seht euch an, wie verwirrt Mayo ist«, meinte Tori empört. »Gerade wurde er noch zu Tode geknutscht, und im nächsten Moment ist er praktisch unsichtbar. Das ist Tierquälerei! Extreme Tierquälerei, wenn man bedenkt, was die Tiger ihretwegen noch alles erleiden mussten. Mr Spock sollte ihr besser die ganzen Fragen zum Tierschutz stellen und nicht uns.«
    Pommes begann zu miauen und nach Mama zu rufen. Sylvie machte sich anscheinend gar keine Gedanken darüber, was für eine Bombe sie hatte platzen lassen. Mit gleichgültiger Miene klappte sie ihr Handy zu und gab Papa die Leinen zurück.
    »Fünf Minuten Pause für Haare und Make-up, Paula?«, fragte sie. Dann ging sie, ohne eine Antwort abzuwarten, zu ihrem Wohnwagen und hatte gleich wieder ihr Telefon am Ohr. Die Hairstylistin und die Visagistin eilten hinter ihr her.
    »Du hast dich immer noch nicht bei deiner Schwester entschuldigt, Tori«, sagte Papa, als er allmählich die Fassung wiedergewann.
    Tori hatte Mühe, sich wieder zu beruhigen. Es war ziemlich ungewöhnlich, dass sie so die Beherrschung verloren hatte. Normalerweise hatte sie sich immer im Griff. »Tut mir leid, Taya«, sagte sie schließlich. »Trotzdem, es war wirklich dumm von dir, die Sache herumzuerzählen.«
    »Ich weiß«, flüsterte ich kleinlaut.
    Ich wünschte,

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