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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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silbernen Nagellack gab, mit dem ihre Finger total robotermäßig aussahen.
    Nach dem Besuch im Spa bummelten wir ein bisschen über die Oxford Street. Zum Tee gingen wir zurück ins Hotel, und abends ließen wir uns vom Zimmerservice etwas zu essen bringen. Wir waren alle so müde von den Ereignissen des Tages, dass wir danach in die Betten fielen und die ganze Nacht schliefen wie die Murmeltiere. Also, jedenfalls bis fünf Uhr. Gähnend und völlig verpennt krochen wir nach dem Weckanruf unter unseren dicken Federbetten hervor und tappten nacheinander ins Badezimmer.
    »Fehlen eigentlich nur unsere Tiere«, sagte Tori, als eine Dame einen Servierwagen hereinrollte: Eier, Speck, frisch gepresster Orangensaft, Kaffee und Croissants und eine gesündere Version für Papa mit gegrilltem salzarmem Bückling und Vollkorntoast.
    »Pommes hätte meine Decke in Fetzen gerissen«, meinte ich. »Und Mayo hätte das komplette Bad unter Wasser gesetzt. Hasi hätte ein paar fürchterliche Popo-Rutscher auf diesem megateuren Teppich gemacht, und Fernando und Sufi hätten die Frau mit dem Frühstück zu Tode erschreckt. Du hast recht, das hätte uns wirklich gerade noch gefehlt!«
    Wir kicherten beide. Es war schön, dass wir uns wieder vertragen hatten.
    »Wir müssen in einer Viertelstunde los«, sagte Mama. »Beeilt euch mit dem Frühstück. Tamij und die Tiger warten schon auf uns.«
    Nach dem Verwöhnprogramm im Spa sah Mama wahnsinnig toll aus, und der dunkelrote Hotel-Bademantel stand ihr richtig gut. Aber dann zog sie ihre alte braune Hose an und stopfte ihr wunderschönes Haar unter ihre olle Mütze.
    »Wozu sollte Mama sich aufbrezeln?«, fragte Tori, als sie sah, wie ich die Augen verdrehte. »Wir fahren doch nur in den Hyde Park, und den Tigern ist es ziemlich egal, wie sie aussieht.«
    Papa verpasste sich rasch eine Insulinspritze, klickte ein paar Süßstofftabletten in seinen Kaffee und probierte einen Bissen von dem Bückling. Dann nahm er die Zeitung vom Frühstückswagen. Einen Augenblick später verschluckte er sich an seinem Kaffee und begann, wie verrückt mit der Zeitung zu wedeln. Tori schnappte sie sich und starrte das riesige Foto auf der Titelseite an.
    »Heiliger Strohsack, das sind ja Pommes und Mayo!«, stieß sie hervor.
    TIGER SIND MEIN LEBEN lautete die Schlagzeile.
    »Sylvie Dickens (29), weltbekanntes Model und Realityshow-Moderatorin, ließ News on Sunday exklusiv an ihrem tränenreichen Wiedersehen mit zwei kleinen Tigern teilhaben, die sie als Neugeborene aufgepäppelt hat.«
    »Aufgepäppelt!«, knurrte Mama. »Beinahe getötet .«
    Ich nahm Tori die Zeitung weg und lief damit ans andere Ende der Suite, um mir die Fotos von den Tigern anzusehen, wie sie von Sylvie geherzt und geknuddelt wurden. Tori folgte mir.
    »Unsere Tiger sind berühmt!«, rief ich.
    »Gib her!«, sagte Tori. »Ich will wissen, was diese Frau zu sagen hat!«
    »Neiiiiin!«, kreischte ich und zog die Zeitung immer wieder weg, wenn sie danach zu greifen versuchte. Ich hatte meiner Schwester zwar mehr oder weniger verziehen, dass sie so garstig zu mir gewesen war, aber ein bisschen Rache konnte nicht schaden.
    »Los, Mädels, ihr müsst euch anziehen!« Mama riss mir die Zeitung aus der Hand, faltete sie fest zusammen und steckte sie in ihre ausgeleierte Jackentasche. »Wir dürfen nicht zu spät kommen!«
    Weil wir nur die Sachen von gestern zur Auswahl hatten, dauerte es nicht lange, bis wir fertig waren. Mama hatte abends noch schnell unsere Unterhosen gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass die Heizkörper des Bilborough-Hotels Schlüpfer vom Wochenmarkt zu sehen bekamen. Während wir mit dem Aufzug nach unten fuhren, versuchte ich immer wieder, einen Blick auf die Zeitung in Mamas Tasche zu erhaschen. Ich war vor Begeisterung total aus dem Häuschen.
    In der Empfangshalle war noch nicht viel los. Nur ein dunkelhaariger Mann in einem scheußlichen hellgrauen Anzug stand an der Rezeption. Als er den Kopf zur Seite drehte und etwas aus seiner Tasche holte, erstarrte Mama. Dann zog sie uns alle blitzschnell in eine Ecke, wo man uns von der Rezeption aus nicht sehen konnte.
    »Was ist?«, fragte Papa.
    »Da, am Schalter!«, zischte Mama. »Niemand rührt sich vom Fleck, bis er weg ist!«
    »Wer denn?«, sagte Tori, nachdem auch Papa zur Salzsäule erstarrt war.
    »Da ist dieser Mann «, gab Mama zurück.
    Wir hatten Terry Tanner noch nie gesehen. In meiner Fantasie hatte er einen

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