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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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weißen Gewand schritt aus der Tür und stieg in eine schicke weiße Limousine. Ich war wirklich sehr erleichtert, als ich sah, dass Mama ihre Mütze abnahm.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte der Mann an der Rezeption zu Papa, »aber ich kann Ihnen nur noch eine Suite anbieten.«
    Was sollen wir mit klassischer Musik?, dachte ich im ersten Moment und schaute den Empfangschef verdutzt an. Er war von seinem Schreibtisch zu uns herübergekommen, nachdem Tori wichtigtuerisch den Klingelknopf auf dem Tresen gedrückt hatte.
    »Oh, eine Suite ist wunderbar!«, flötete Papa.
    »Soll ich jemanden für Ihr Gepäck rufen?«, fragte der Empfangschef. Er sah ziemlich edel aus mit seiner grauen Weste, seinem schwarzen Frack und der dunkelroten Krawatte.
    »Danke, kein Gepäck«, sagte Mama lässig.
    Es machte ihr anscheinend überhaupt nichts aus, mit schmutzigen Stiefeln durch ein Luxushotel zu laufen. Als sie dem Mann, der uns in dem raketenschnellen Aufzug nach oben brachte und uns die Tür aufschloss, ein Trinkgeld gab, dachte ich an ihr früheres Jetset-Leben als Model. Es war wirklich schwer zu begreifen, dass Mama vor unserer Geburt ein ganz anderes Leben geführt hatte.
    Als wir in die Suite gingen, kam es mir vor, als würden wir einen Palast betreten. Sie war riesengroß, und alles blitzte und blinkte. Die Einrichtung war total schick und in Beige, Hellgrün und Blassgelb gehalten. Eine Wand des gigantischen Wohnzimmers bestand praktisch nur aus Fenstern, seitlich gingen zwei Schlafzimmer ab und ein Badezimmer. Tori ging sofort auf den Balkon, um die Aussicht zu bewundern. Ich folgte ihr zögernd. Höhen sind nicht so mein Ding.
    Unser Balkon schloss links und rechts an andere Balkone an. Unsere Nachbarn waren wahrscheinlich Fußballer oder Models oder Präsidenten. Wie abgefahren war das denn?
    »Es ist wirklich sagenhaft!«, sagte Tori. »Man kann sogar das Wissenschaftsmuseum sehen!«
    Ich fühlte mich immer noch schlecht wegen der Sache mit Sylvie Dickens und weil Tori mich im Park so runtergemacht hatte. »Klar, das Wichtigste an London ist für dich natürlich das Wissenschaftsmuseum«, brummelte ich.
    Tori machte so einen komischen Satz auf mich zu, als wollte sie mich anspringen, und plötzlich hatte ich ihre Arme um den Hals. Es sollte wohl eine Umarmung sein.
    »Huch!«, rief ich und verlor fast das Gleichgewicht. »Was hast du vor? Willst du mich vom Balkon werfen? Dann hättest du deine idiotische Schwester ein für alle Mal vom Hals, was?«
    »Tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin«, sagte Tori und ließ mich wieder los. »Aber die Show, die diese schreckliche Frau mit unseren Tigern abgezogen hat … Da sind bei mir einfach die Sicherungen durchgebrannt.«
    »Das habe ich gemerkt«, erwiderte ich. »Es war ungewohnt. Du verlierst eigentlich nie die Beherrschung.«
    »Sag niemals nie.« Tori warf mir ein zaghaftes Lächeln zu. »Vertragen wir uns wieder?«
    »Ich will mal nicht so sein«, sagte ich gnädig.
    Dann gab ich mir alle Mühe, nicht nach unten zu gucken, und riskierte einen Blick auf die Stadt. Ich hielt Ausschau nach dem Londoner Zoo. Irgendwo dort in der Ferne waren unsere kleinen Tiger. Hoffentlich ging es ihnen gut.
    Mama legte gerade das Telefon weg, als wir vom Balkon kamen. Papa hatte sich auf die Couch gelegt und zappte durch die Kanäle des riesengroßen Fernsehers in der Ecke.
    »Mit wem hast du telefoniert, Mama?«, fragte ich.
    »Ach, das war der Hoteldirektor, ein alter Freund von mir«, antwortete Mama mit einer lässigen Handbewegung, als hätte sie jede Menge Freunde, die Direktoren von teuren Hotels waren. »Er hat uns angeboten, dass wir heute Nachmittag kostenlos das Spa benutzen können. Kinder sind da normalerweise nicht erlaubt, aber er hat einen Raum nur für uns reserviert. Habt ihr Lust mitzukommen? Vielleicht muntert es uns ja ein bisschen auf.«
    Ich muss sagen, wir waren ziemlich beeindruckt.
    »Das Bilborough-Hotel hat Mitte der Neunzigerjahre eine Werbekampagne mit eurer Mutter als Model gemacht«, erklärte Papa grinsend, als er unsere kugelrunden Augen sah. »Und anscheinend erinnert man sich noch an sie.«

19
    Die Tiger machen Schlagzeilen
    Massiert und durchgeknetet, gebadet und gecremt, gekämmt und geföhnt und geschmückt mit perfekten perlrosa Fingernägeln fühlte ich mich schon viel besser. Mama und ich konnten Tori sogar dazu überreden, sich auch die Nägel machen zu lassen. Damit war sie allerdings erst einverstanden, als sie entdeckte, dass es auch

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