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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Schweinerüssel im Gesicht und rosa Schweinsfüße als Hände, kleine böse Augen und eine Glatze. Sein wahres Aussehen war ein Schock für mich. Sein Gesicht war glatt wie ein polierter Esstisch, er hatte große braune Augen und jede Menge pechschwarze Haare, die er zu einer dicken glänzenden Tolle zurückgegelt hatte. Ich spähte halb fasziniert, halb entsetzt zu ihm hinüber, als er sein Portemonnaie wieder in die Tasche steckte und sich zum Gehen wendete.
    »Tez!«
    Wir drückten uns noch etwas tiefer in die Ecke, als plötzlich Sylvie Dickens durch die Drehtür in die Empfangshalle geeilt kam.
    Terry Tanner machte ein erschrockenes Gesicht, als er seine Frau erblickte. Er schaute sich verstohlen um und raunte ihr zu: »Was machst du denn hier, Sylvie?«
    Sylvie klimperte mit den Wimpern. »Ich habe dich seit Wochen nicht gesehen, Liebling! Deine Sekretärin hat mir verraten, dass du heute Morgen hier im Hotel bist. Bitte sei nicht böse auf sie, weil sie dem Charme von Sylvie Dickens nicht widerstehen konnte.«
    Terry Tanner gab Sylvie den fettesten Kuss, den ich jemals gesehen habe.
    »Hast du die Zeitungen gesehen, Tez?«, fragte Sylvie, als sie wieder Luft bekam, und zückte gleich ihren Lippenstift, um den Schaden zu beheben. »Ist es nicht großartig? Mein Telefon klingelt unaufhörlich, dabei ist es noch nicht mal sechs Uhr. Es war wirklich total verrückt, als ich unsere süßen Babys auf einmal am Set vor mir hatte! Als hätte sie eine Werbefee dorthin gezaubert! Und diese Familie, bei der die Tiger untergebracht sind und von der Wild World immer behauptet, sie sei die beste Pflegestelle, die sie jemals hatten – stell dir vor, die war auch da! Ich sage dir, der Vater sieht aus wie ein Gorilla, und die Mutter ist ein Scherz in Latzhose. Und die Kinder! Hässliche kleine Wichte. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Mitleid mit ihnen.«
    Irgendwie schaffte Papa es, Mama zurückzuhalten, als Sylvie das mit der Latzhose erwähnte. Hätte er sie losgelassen, hätte es wohl mitten auf dem schicken rot-goldenen Teppich in der Empfangshalle eine Schlägerei gegeben. Und dann, als Sylvie uns als hässlich bezeichnete, musste Tori mich zurückhalten.
    »Das sind ja tolle Neuigkeiten, Schatz.« Terry löste sich aus Sylvies Krakenarmen. »Aber ich muss jetzt los. Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein …«
    Sylvie machte einen Schmollmund. »Hast du nicht mal Zeit für eine Tasse Tee mit deiner Frau? Ich habe sogar noch bessere Neuigkeiten für dich.«
    Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr, und er lächelte. Die beiden gingen Arm in Arm zur Drehtür, wo Terry Tanner dem Portier ein Trinkgeld gab. Dann stiegen sie in ein schwarzes Auto, das vor dem Eingang wartete, und fuhren davon.
    Wir brauchten erst mal einen Moment, um uns zu sammeln.
    »Ich wette, sie wollen sich die Tiger holen«, sagte Tori dann.
    Ich schnappte vor Schreck nach Luft. Papa auch.
    »Sie wissen doch gar nicht, wo Pommes und Mayo sind«, entgegnete Mama.
    »Und ob sie das wissen, Mama!«, rief ich voller Sorge. »Sylvie hat es bestimmt herausgefunden. Das ist es, was sie ihm gerade zugeflüstert hat!«
    »Tamij würde diesen Mann nicht in die Nähe der Tiger lassen«, sagte Mama mit stählerner Stimme.
    Plötzlich hatte ich es sehr eilig, zum Zoo zu kommen. Hoffentlich war mit Pommes und Mayo alles in Ordnung! Während Papa noch das mit der Hotelrechnung regelte, lief ich schon zum Aufzug und drückte den Knopf nach unten. In der Tiefgarage eilten wir im Laufschritt zu unserem Transporter, und Papa ließ den Motor an, der in der morgendlichen Stille unglaublich laut klang.
    Papa fuhr so schnell durch das sonntäglich ruhige London, wie er sich traute. Vor dem Eingangstor des Zoos drängten sich in der kalten Morgendämmerung mehrere Fotografen zusammen wie Seehunde auf einer Eisscholle. Ich fragte mich, worauf sie warteten, während ich nach Sylvie Dickens, Terry Tanner und einem großen schwarzen Auto Ausschau hielt. Zum Glück waren weder die zwei noch das Auto irgendwo zu sehen. Ich war so erleichtert, dass ich kaum sprechen konnte.
    Mayo schlug vor Freude fast einen Purzelbaum, als er uns kommen sah, und fing wie verrückt an zu schnurren. Pommes sprang an das Gitter des Käfigs und machte eine Art Seitwärtssalto, um wieder herunterzukommen. Er landete auf Mayos Schwanz und handelte sich ein wütendes Knurren ein.
    »Dann sind die Tiger also jetzt berühmt, hm?«, sagte Tamij, schloss den Käfig auf und ließ uns hinein. »Ich habe die

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