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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Tori weiterzugeben, die neben mir saß und mit Cazza quatschte. Und im Aqualand hatte ich ganz allein mit Biro gesprochen – ohne sie! Höchst zufrieden mit mir ließ ich mich gegen die weiche Rückenlehne sinken.
    Tori stieß mich an. »Sag mal, hast du eigentlich gesehen, wie ich den Twister runtergekommen bin?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid«, sagte ich. »Habe ich was verpasst?«
    Wenn es mit deiner Eigenständigkeit so weitergeht, Taya Wild, dachte ich, rutschst du nächste Woche selbst den Twister runter!
    Als wir das Affenhaus verließen, wo wir Mama und Opi besucht hatten, und uns auf den Weg zur Hydrotherapie-Abteilung machten, raschelte etwas in meiner Jackentasche. Es war Montagnachmittag, und die erste Schwimmstunde der Makaken stand auf dem Programm. Tori ging ein Stück vor mir und redete mit Papa und Matt, der den Käfig mit den Makaken auf seinem Elektro-Buggy transportierte. Hasi gab ihr Bestes, um mit ihnen Schritt zu halten. Der Käpt’n drückte sein Gesicht an das Käfiggitter und sah zu mir herüber. Ich schnitt ein paar Grimassen, und er bleckte die Zähne, als würde er lachen.
    Raschel, raschel. Ich begann in meiner Tasche zu kramen und zog den Flyer heraus, den ich im Aqualand eingesteckt hatte. Nachdem ich einen Blick auf das Angebot geworfen hatte, blieb ich nachdenklich stehen.
    War es nicht Zeit, dass ich das Schwimmen ernsthaft in Angriff nahm? Ich hatte mehr Spaß im Schwimmbad gehabt, als ich gedacht hatte. Okay, das lag natürlich auch daran, dass ich Biro getroffen und festgestellt hatte, dass ich nicht der einzige elfjährige Mensch auf der Welt war, der noch nicht schwimmen konnte. Aber die Makaken würden es jetzt lernen, und wenn sie es auf die Reihe bekamen, dann schaffte ich es ja wohl auch! Ich stellte mir vor, wie ich die Twister-Treppe hochging, mich mit dem Kopf voran die Rutsche hinunterstürzte und unten vor den Augen meiner staunenden Schwester wie ein glitzernder lila Fisch ins Wasser tauchte.
    Ich faltete den Flyer ganz klein zusammen und steckte ihn wieder ein. Früher wäre ich gleich zu Tori gelaufen, um ihr von meinem Plan zu berichten, aber mir gefiel meine neu gewonnene Unabhängigkeit, und ich wollte die Idee lieber noch eine Weile bebrüten wie ein Huhn sein Ei. Ich konnte ihr auch später noch davon erzählen.
    Im Vergleich zu der Eiseskälte draußen war es in der Hydrotherapie-Abteilung so ungeheuer heiß, dass ich das Gefühl hatte, wir wären in einen Dampfkochtopf gefallen.
    »Ich schmelze wie ein Eis in der Sonne«, sagte ich japsend zu Tori. »Heißer geht’s ja wohl nicht!«
    »Als mir das letzte Mal so heiß war, war ich auf einem Baum im Regenwald, um einen Malaienbären zu fotografieren«, meinte Papa. »Wir fangen in dem kleinen Becken an. Sie lassen die Affen gleich rein.«
    Das flache Gebäude mit seinen grauen Betonwänden und den beschlagenen Fenstern machte nicht viel her. Hier gab es keine geschmackvollen Fliesen in Blau und Grün und auch keine coole Musik wie im Aqualand. Aber es war einfach Wahnsinn, wenn man sich überlegte, wie viele Tiere hier schon auf und ab geschwommen waren – die reinste Tierolympiade!
    Wir liefen zu den Zuschauerbänken, die hinter einer gläsernen Trennwand standen. Rechts davon war das große Becken, in dem, wie ich mir vorstellte, das Zebra herumgeschwommen sein musste. Das kleine Becken war auf der linken Seite. Ich setzte mich gespannt hin, Tori kam neben mich, und Hasi legte sich hechelnd zu unseren Füßen auf den Boden. Wie würden die Makaken reagieren, wenn sie das Wasser sahen? Matt hatte gesagt, dass ihnen das Schwimmen eigentlich leichtfallen müsste, doch es war eine neue Erfahrung für sie. Würden sie Angst bekommen und ausflippen oder vor Begeisterung Purzelbäume schlagen?
    James, der Tierphysiotherapeut, kam mit einem Eimer voll Obst herein. Er trug einen schwarzen Taucheranzug.
    »Der sieht ja aus wie Action Man auf dem Weg zum Picknick«, stellte Tori fest.
    Damit hatte sie gar nicht so unrecht. James war Australier, hatte ein schiefes Lächeln und üppiges blondes Haar, das aussah, als würde er mit dem Surfbrett drüberfahren. Er setzte sich an den Beckenrand, ließ seine Beine im Wasser baumeln und begann, die Früchte hineinzuwerfen. Die Apfelstücke blieben an der Oberfläche, aber die Bananen sanken auf den Boden des Beckens.
    »Ich hoffe, die Makaken haben ihre Chlorbrillen mitgebracht«, sagte ich kichernd.
    »Und Schwimmflügel«, fügte Tori hinzu, und ich

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