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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Papa.
    »Ih, ist ja ekelig!«, sagte ich, und Tori machte Würgegeräusche. Mit Affen schwimmen gehen war im Prinzip eine coole Idee, doch alles hatte seine Grenzen.
    »Kann Cazza mitkommen?«, fragte Tori.
    Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, und fragte nur: »Und Joe auch?«
    »Nein, keine weiteren Zuschauer, tut mir leid«, sagte Dr. Nik und gab Hasi einen liebevollen Klaps. »Das ist schließlich nicht das Aqualand.«
    »Das Becken ist nächsten Montag frei«, sagte Papa. »Wir machen es nachmittags, nach der Schule, ja? Auf Mama werden wir wohl verzichten müssen – aber das ist ja nichts Neues.«

14
    Nicht für eine Million Bananen
    An den Trümmern unseres abgebrannten Hauses vorbeizugehen wurde jedes Mal ein bisschen leichter, je öfter wir es taten. Tori weigerte sich allerdings immer noch, durchs Tor zu schauen. Ich fand das respektlos gegenüber dem Haus und den vielen Erinnerungen an unser altes Leben. Also zwang ich mich hinzusehen. Und bevor ich weiterging, zwang ich mich, an etwas Schönes zu denken, das wir dort erlebt hatten.
    »Weißt du noch, als Mama Fernando mit nach Hause gebracht hat?«, rief ich Tori zu und lief rasch hinter ihr her, als wir am Samstagmorgen unterwegs zum Supermarkt waren.
    Tori gab keine Antwort.
    »Ich dachte zuerst, Mama hätte einen neuen Luftzugdackel für die Wohnzimmertür besorgt«, fuhr ich fort. »Du hast doch mitbekommen, dass sie ihre Leichen nicht gefunden haben, oder? Vielleicht haben die Schlangen sich ja irgendwo im Stadtwald versteckt und erschrecken jetzt jeden Tag die Leute, die ihre Hunde ausführen.«
    »Können wir das Thema bitte lassen, Taya?«, sagte Tori, die immer noch ein paar Schritte vor mir war. »Du weißt, dass ich nicht darüber reden will. Natürlich sind die Schlangen tot. Ich wünschte, du würdest nicht ständig versuchen, mich irgendwie aufzumuntern.«
    Im Supermarkt war der Weihnachtswahnsinn ausgebrochen. Unter der Styropordecke hingen so viele goldene Kugeln, dass ich von dem Glanz völlig geblendet war. Weihnachtslieder tönten in sämtlichen Gängen aus den Lautsprechern, und die Mitarbeiter trugen alberne Nikolausmützen.
    Ich sah mich verwundert um, während Tori an der Selbstbedienungstheke Bagels fürs Frühstück aussuchte. »Mensch, in zwei Wochen ist ja schon Weihnachten!«
    »Jingle bells, jingle bells ….«, tönte es direkt über unseren Köpfen.
    Tori schob ein paar Lametta-Puschel zur Seite, um an die Bagels zu kommen. »Echt? Gut, dass du es sagst! Hab ich gar nicht mitgekriegt.«
    »Ha, ha, ich platze gleich vor Lachen«, sagte ich und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
    Tori legte die Bagels in ihren Korb. »Das Gute daran ist, dass wir nur noch eine Woche Schule haben.«
    »Ja, aber was dann?« Ich begann an meinem Daumennagel herumzukauen. »Weihnachten wird dieses Jahr ganz schön merkwürdig.«
    Mir stiegen die Tränen in die Augen. Eigentlich kam ich mittlerweile halbwegs damit klar, dass wir kein Haus mehr hatten, aber Weihnachten ohne Haus war wie Mama ohne Tierhaare an der Kleidung: absolut unvorstellbar.
    »Hey, vielleicht können wir nach Liverpool fahren!«, rief ich. »Das wäre doch die Lösung! Bei Oma und Opa ist Weihnachten immer super!«
    »Aber Mama müsste hierbleiben«, erwiderte Tori. »Opi kann nicht mit nach Liverpool. Und dann wäre Papa noch übler drauf als jetzt.«
    So viel zu meiner tollen Idee … Die Aussichten auf ein fröhliches Weihnachtsfest wurden immer schlechter: kein Haus, keine Mama und Papa nur noch am Schmollen.
    »Wir müssen uns etwas ausdenken! Und zwar noch heute!«, sagte ich und packte meine Schwester am Arm. »Sonst stehen wir Weihnachten genauso schlecht da wie bei dem nicht angekündigten Algebra-Test neulich.«
    »Ich will aber heute Nachmittag mit Cazza schwimmen gehen«, sagte Tori. »Außerdem habe ich keine Probleme mit Algebra.«
    Meine Schwester hatte ein Herz aus Stein. »Jetzt ist wirklich nicht die richtige Zeit, um schwimmen zu gehen!«, motzte ich. »Wir brauchen schnellstens einen Plan – oder willst du, dass wir so enden wie die obdachlosen Waisenkinder in den Weihnachtsfilmen?«
    »Dann komm doch mit«, schlug Tori vor.
    »Ich kann nicht schwimmen«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Das weißt du.«
    »Du solltest üben.« Tori bezahlte die Bagels und steckte sie in eine Tüte. »Stell dir vor, du fällst ins Wasser, wenn wir den Makaken beim Schwimmtraining zugucken! Komm schon, Taya. Schwimmen macht Spaß!«
    »Da übe ich

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