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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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musste ziemlich lachen.
    Der Käpt’n kam durch eine Gitterklappe in der Wand. Er blieb mit aufgerichtetem Schwanz am Rand des Beckens stehen und schnupperte prüfend an dem seltsamen blauen Zeug, das er vor sich hatte. James verharrte regungslos auf der gegenüberliegenden Seite.
    »Spring schon rein, Käpt’n!«, feuerte ich ihn immer noch prustend an. Die Makaken mit Chlorbrillen und Schwimmflügeln – was für eine Vorstellung!
    »Sie haben den ältesten Affen der Truppe als Ersten reingeschickt.« Papa zog eine kleine Kamera aus der Tasche und knipste los. Das ging bei ihm wie von selbst, und er redete währenddessen ganz normal weiter. »Ich nehme an, er soll den jüngeren zeigen, wo’s langgeht.«
    Die anderen Makaken saßen noch hinter der Gitterklappe und beobachteten den Käpt’n neugierig, als er die Früchte entdeckte. Aufgeregt schnatternd lief er am Beckenrand auf und ab. Er wollte unbedingt an das Futter, aber er traute sich nicht so recht.
    Die Gier siegte. Plötzlich lief er zu den Stufen am anderen Ende des Beckens, platschte ins Wasser, schnappte sich schnell ein Apfelstück und kam sofort wieder heraus. Dann blieb er stehen und machte sich über seine Beute her. Dabei lugte er mit seinen kleinen braunen Augen immer wieder nach rechts und links. Nass, wie er war, hing sein Schnurrbart noch tiefer herab als sonst.
    »Alle Achtung, Käpt’n Blaubart!«, rief Tori vergnügt, und ich musste schon wieder lachen.
    Nun kamen Dickmops, Glitzer, Pimpfi und Dalek durch die Klappe. Sie schnatterten um die Wette wie eine Schar Gänse. Wahrscheinlich sagten sie Sachen wie: »Mann, Käpt’n, bist du jetzt völlig verrückt geworden?« Dickmops starrte sehnsüchtig auf das Apfelstück, an dem der Käpt’n knabberte, der Alte zog allerdings nur warnend die Oberlippe hoch, als wollte er sagen: »Holt euch doch selbst was, ihr Faulpelze!«
    »Dickmops sieht ängstlich aus, oder bilde ich mir das nur ein?«, sagte Tori.
    Dickmops schlich mit einem verdrießlichen Gesicht am Becken entlang. Als zuerst Glitzer und kurz darauf Dalek ins Wasser sprang, richtete er sich auf, verschränkte die Hände über seinem dicken Bauch und erstarrte. Glitzer kam sofort wieder auf der anderen Seite herausgeschossen wie eine Feuerwerksrakete und schüttelte sich schnatternd. Dalek hatte noch einen Moment das Becken betrachtet und sich dabei auf die Unterlippe gebissen, wie ich es manchmal tue, wenn ich sehr angestrengt über etwas nachdenke. Dann war er mit einem Riesenplatscher ins Wasser geplumpst, und Glitzer war wieder nass geworden. Sie ging vor Wut fast an die Decke.
    Tori und ich machten uns fast in die Hose vor Lachen.
    »Au weia, aua«, japste ich und lehnte mich erschöpft gegen die Glastrennwand. »Oh Glitzer, das war absolut fantastisch!«
    James warf noch ein paar Früchte ins Wasser. Mit einem Selbstvertrauen, das doppelt so groß war wie sie, ging Pimpfi wichtigtuerisch die Stufen hinunter und hüpfte ins Wasser, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Als sie wieder auftauchte, kreischte sie triumphierend – so triumphierend jedenfalls, wie es mit einer Banane zwischen den Zähnen geht. Dickmops wich ein Stück vom Beckenrand zurück und schürzte die Lippen. Er machte einen ziemlich unglücklichen Eindruck.
    »Das ist doch nur ein bisschen Wasser!«, rief ich dem pummeligen Affen durch die Scheibe zu. »Mach schon! Da schwimmt ein Apfelstück direkt vor den Stufen!«
    Dickmops hatte es auch gesehen. Er ging todesmutig auf die Treppe zu, doch dann stürzte sich der Käpt’n mit einem bösen Knurren ins Wasser und schnappte es ihm weg.
    Quango, Punky und Brilli kamen als Letzte aus der Klappe. Dickmops beobachtete mürrisch, wie sie einer nach dem anderen ins Wasser hüpften und kreischend Jagd auf die Früchte machten. Ob sie vor Begeisterung schrien oder vor Schreck, weil das Wasser so nass war, war schwer zu sagen. Punkys Igelfrisur hielt, egal wie oft er auch untertauchte. Er benutzte offensichtlich ein hervorragendes Haargel.
    »Nicht, dass wir dich am Ende noch Feigling nennen müssen, mein Freund«, sagte ich zu dem finster dreinblickenden Dickmops, der immer noch am Rand saß. Ich hoffte sehr, dass er seine Angst vor dem Wasser schnell verlor. Sonst verpasste er seine einzige Chance, im Fernsehen berühmt zu werden.

16
    Ein Gedächtnis wie ein Sieb
    »Das war so cool !«, berichtete ich Joe am Dienstagmorgen begeistert. »Du hättest sie sehen sollen, Joe. Es war, als hätte ihnen ihr

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