Absolute Hingabe
ihren von seinem Körper zu unterschieden. Cedric nahm sie mit zärtlicher Leidenschaft. Er wechselte mit ihr die Positionen, zog Emma über seinen Schoß, gab ihr ein sanftes, wiegendes Tempo vor, mit dem sie auf ihm ritt, und als sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen, vermischten sich ihre Lustlaute mit den seinen. Ihre Fingernägel hinterließen rote Striemen auf seinen Schultern.
„Das ist alles so verrückt.“
Er nickte, lehnte seinen Kopf weit in den Nacken und zog sie an sich. Emma berührte die Konturen seines Gesichtes und atmete langsam aus.
„Ich will …“
„Was willst du?“
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie wollte so viel auf einmal und doch gar nichts, nur diesen Moment hier und jetzt. Mit einem Räuspern klärte sie ihre Stimme und suchte seinen Blick. Cedric wartete in seiner gewohnt wunderbaren geduldigen Art.
„Ich will diese drei Tage mit dir, und ich will herausfinden, wohin sie uns führen. Es gibt einiges, was mir Angst macht, aber nicht vor dir. Nicht wirklich. Ich fürchte mich nicht vor dem Menschen, den du aus mir machst. Ich fürchte mich vor dem Menschen, den ich durch dich in mir entdecke. Ich weiß nicht, wer ich bin, aber ich weiß, dass du mir das zeigen kannst. Ich bin so durcheinander.“
„Emilia?“
Diesen Namen aus seinem Mund zu hören, klang so süß und gut, dass ein heißer Schauer über ihre Haut strich.
„Ja?“
„Ich habe nichts anderes von dir erwartet.“
„Aber was, wenn ich am Ende, nicht mehr genauso empfinde? Was, wenn ich merke, dass ich mich in die Idee verliebt habe und nicht in dich?“
„Auch dann hättest du etwas Wichtiges über dich gelernt. Was wäre wenn ist eine Frage für einen anderen Tag.“
„Ich will dich nicht verletzten, Cedric. Ich habe nichts geplant und nichts erwartet. Das ist alles so schnell passiert, und ich …“
Ein Kuss ließ sie verstummen.
„Das war auch nicht in meiner Planung vorgesehen.“
Er schob sie von sich herunter, richtete seine Kleidung und stand auf. Sie ergriff die Hand, die sich nach ihr ausstreckte, und sie in ihr Schlafzimmer führte. Cedric zog ihr das Korsett aus und schob die Bettdecke wie eine Einladung zur Seite. Als Emma sich hinlegte, deckte er sie zu und küsste ihre Stirn.
„Schlaf gut. Wir sehen uns morgen.“
Sie grinste herausfordernd.
„Wolltest du mich nicht noch übers Knie legen?“
Cedric hob seine rechte Augenbraue, und in seinem Blick funkelte Strenge.
„Du solltest meine Nachgiebigkeit nicht strapazieren. Wenn du denkst, ich vergesse, liegst du falsch. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Du wirst deine Strafe erhalten. Ruh dich aus, morgen liegt ein langer Tag vor dir.“
Cedric verließ Emmas Schlafzimmer, legte das Strafbuch aus seinem Mantel auf den Wohnzimmertisch und zog leise die Apartmenttür hinter sich zu. Für einen Moment lehnte Cedric sich an die Flurwand und holte tief Luft. Er schloss die Augen und schnaubte. Aus Mitgefühl hatte er vorgehabt, die Fehler seines Freundes zu berichtigen. Es war anders gekommen, als er hätte ahnen können. Ihre Verwirrung war für ihn gut nachvollziehbar. Er fühlte sich ebenso, nachdem er ausgesprochen hatte, was in ihm vorging. So etwas war ihm in all den Jahren nicht passiert, weder vor noch nachdem er in die BDSM-Kultur eingetaucht war. War es tatsächlich reines Mitgefühl gewesen, das ihn dazu anstiftete, ihr seine Welt zu zeigen? Oder lag sein Interesse daran, dass sie ihn bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen gereizt hatte? An Liebe auf ersten Blick hatte Cedric nie geglaubt, und doch fühlte es sich genau so an. Die drei Worte waren ihm über die Lippen gerutscht, doch wie viel Gehalt steckte dahinter? Emma wirkte so verzweifelt in ihrer Sprachlosigkeit, in ihrem permanenten Ringen um die richtigen Worte. Sie hatte die rasante Entwicklung, der sie nicht folgen konnte, angesprochen, und auch Cedric fühlte sich wie eine Schildkröte im Wettlauf mit einem Geparden. Er betrachtete die Tür ihrer Wohnung. Drei Nächte. Drei Worte. Kein einziges Mal hatte er die Worte leichtfertig ohne Bedeutung benutzt. Cedric konnte ebenso nicht leugnen, dass ihre Zustimmung, sich ihm zu unterwerfen, mehr in ihm ausgelöst hatte als nur den Wunsch, richtigzustellen, was Ruben vermasselt hatte. Alles an dieser Frau war eine Versuchung. Ihre Unsicherheit, ihre Leidenschaft, ihre Spontanität, sie glühte vor Wissbegier und Neugier, war schnell entflammbar, und doch so ängstlich und skeptisch. Ihre sinnliche
Weitere Kostenlose Bücher