Absolute Hingabe
für ein paar Tage für mich zu sitten?“
Max´ Augen strahlten vor Begeisterung. Der Junge hatte einen Narren an dem kleinen Vierbeiner gefressen und freute sich immer, wenn er sich um ihn kümmern durfte. Kein Wunder, denn Buddy war Max´ einziger Freund. In dieser Wohngegend lebten kaum Eltern mit Kindern, und Max war sehr verschlossen, was neue Freundschaften betraf.
„Aber frag erst deine Mutter, okay?“
Er nickte eifrig und rannte mit Buddy den Flur entlang. Emma verließ das Haus und brachte Joe den allmorgendlichen Kaffee mit einem Sandwich. Der Kriegsveteran musterte sie mit einem leisen Pfiff auf den Lippen.
„Donnerwetter! Das sind sonnige Aussichten.“
Sie lächelte und winkte ihm zum Abschied.
„Ich wünsch dir einen schönen Tag, Joe.“
Emma betrat das Büro und spürte, wie sie die Blicke ihrer Kollegen auf sich zog. Zuerst schob sie es darauf, dass sie nie zuvor einen Rock getragen hatte. Frauen wichen ihr aus, Männer machten Platz, beide Geschlechter blickten ihr hinterher, doch niemand sagte etwas. Selbst Donna zog ihren Kopf wieder ein, nachdem sie Emma über die Trennwand hinweg einmal von Kopf bis Fuß gemustert und die Augenbrauen gehoben hatte. Skeptisch setzte Emma sich an ihren Arbeitsplatz und schaltete den Computer ein. Sie ertappte sich bei einem leisen Kichern, dann korrigierte sie ihre Sitzposition genau so, wie Cedric es erwartete. Sie hob ihren Rock und setzte sich mit dem nackten Po auf den rauen Stoff des Sitzpolsters. Ebenso zwang sie sich dazu, die Beine nicht übereinanderzuschlagen, sondern ihre Knie ein wenig zu öffnen.
Ihre Lippen verzogen sich leicht, dann kramte sie in ihrer Handtasche nach dem Strafbuch und trug sorgfältig das Fehlverhalten ein. Der Bezugsstoff unter ihrer nackten Haut, aber auch die stete Bemühung, die Haltung zu wahren, kribbelten lustvoll.
Emma rollte mit den Augen. Der Arbeitstag hatte wenige Minuten begonnen und sie fühlte sich schon wie in einem Rausch. War es das, was Cedric erreichen wollte? Emma tippte Briefe, verfasste Memos, verschickte Nachrichten und bei allem, was sie erledigte, war Cedric bei ihr. Emma achtete darauf, ihr Kinn zu heben, wenn sie den kurzen Weg zum Kopierer ging, und straffte ihre Schultern. Nie verließ sie das Gefühl, dass jeder Kollege im Großraumbüro sie ansah. Das süße Geheimnis unter ihrem Halstuch, die Nacktheit unter ihrer Kleidung blieb den heimlichen Augen verborgen, während Emma an nichts anderes dachte. Unter ständiger Erregung stehend, bemühte sie sich um Konzentration auf ihre Arbeit, und Cedric schien allgegenwärtig. Emma war erstaunt, wie weit sein Einfluss auf sie reichte, und überraschte sich selbst damit, wie peinlich genau sie seine Anweisung einhielt.
Ebenso verwunderlich war die Tatsache, dass keiner der üblichen Bürohengste unter den Kollegen einen Versuch startete, mit ihr zu flirten. Als ob die Männer ahnten, dass sie jemand anderem gehörte.
Die Einhaltung seiner Regeln und Wünsche gab ihr Sicherheit und ein seltsames Gefühl von Freiheit. Erst kurz vor der Mittagspause blieb Donna im Eingang zu Emmas abgetrenntem Arbeitsplatz stehen und räusperte sich dezent.
„Warst du beim Frisör?“
Emma drehte sich in ihrem Schreibtischstuhl und lächelte mit einer Selbstsicherheit, die das Gesicht der Erdbeerblondine säuerlich zucken ließ.
„Nicht seit du mir das letzte Mal gesagt hast, ich sollte aus meinen langweiligen Haaren was machen.“
„Du bist anders.“
„Findest du?“
Emma hatte keine Ahnung, wo sie die plötzliche Koketterie hernahm, aber es machte Spaß.
„Hast du einen Mann kennengelernt? Du ziehst dich anders an, du bewegst dich anders. Ist es was Ernstes?“
Die köstliche Mischung aus Missgunst und Neugier in Donnas Augen schmeichelte Emma, und sie genoss es, keine Antwort zu geben. Sie hob nur leicht ihre Augenbrauen, schwieg mit einem verschwörerischen Schmunzeln auf den Lippen.
„Komm schon, erzähl! Wer ist dieser Mann, der dich so transformiert, dass du glatt als Sexbombe durchgehst und mir die Show stiehlst?“
„Dir kann niemand die Show stehlen, Donna.“
„Gehst du mit zum Italiener? Du musst mir alles über deinen neuen Lover erzählen.“
Fünf Minuten vor zwölf klingelte Emmas Telefon.
„Emilia Perkins?“
„Du klingst gut gelaunt, das gefällt mir. Du wirst heute an deinem Schreibtisch essen. Bleib an deinem Platz und warte.“
Cedric legte auf, und Emmas Herz klopfte wild in ihrer Brust. Nicht nur, weil sie
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