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Absolute Hingabe

Absolute Hingabe

Titel: Absolute Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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habe?“
    „Wer ist Emilia?“
    Sie hörte Cedrics ungeduldiges Seufzen und konnte sich bildlich vorstellen, wie er mit dem Kopf schüttelte. Ein Geräusch drang durch die Tür, als würde jemand mit der Faust auf den Tisch hauen.
    „Ich warne dich, Ruben. Halt dich von ihr fern. Du bist nicht gut für sie und bist es nie gewesen.“
    Ruben lachte ihn aus.
    „Du hast ja keine Ahnung.“
    Langsam entfernte Emma sich von der Tür und behielt sie dennoch im Blickfeld, bis sie im Rückwärtsgang den Lift erreichte. Die Fahrt ins Erdgeschoss konnte nicht schnell genug enden. Mit einer Hand griff sie sich an den Hals, als ginge ihr die Luft aus. Es lag nicht am Halsband, nicht diesmal. Auf der Straße kämpfte sie gegen den Schwindel in ihrem Kopf. Was würde passieren, wenn Cedric nach Miami zurückkehrte? Sie würde jeden Tag im Büro auf Ruben treffen. Seine Drohung ließ sie zittern.
    Erst, als sie in ihrer Wohnung stand, die Tür hinter sich abschloss und tief durchatmete, beruhigte sie sich ein wenig. Innerlich aufgewühlt, rasten ihre Gedanken. Wie weit würde Ruben gehen? Die Art wie er sie angesehen hatte, erinnerte sie, an die Sessions, doch die Klangfarbe seiner Drohung machte ihr Angst. Der Gedanke, dass Cedric nicht da sein würde, um sie zu beschützen, versetzte sie in Panik. Als jemand an der Wohnungstür klopfte, fuhr sie erschrocken zusammen.
    „Wer ist da?“
    „Ich bin‘s, Sonya. Ich möchte mit dir reden.“
    Auf eine Diskussion mit ihrer Nachbarin, die sie am Tag zuvor ausgelacht hatte, war Emma nicht vorbereitet.
    „Bitte, Emma, mach die Tür auf. Ich … es tut mir leid. Das gestern war nicht so gemeint.“
    Emma öffnete und sah die Reue in Sonyas Gesicht.
    „Ich habe dir vor den Kopf gestoßen, und das wollte ich nicht. Ich war erleichtert, dass ich die Situation falsch interpretiert hatte. Es ist nicht so, als würde ich dich verurteilen, weil du …“
    „Komm rein, es muss nicht sein, dass die halbe Nachbarschaft weiß, was ich so treibe.“
    Grinsend betrat Sonya das Apartment und setzt sich auf das Sofa.
    „Du hast mich ausgelacht.“
    „Nein, so war das nicht. Ich war überrascht. Du eine Sklavin? Das hätte ich nie vermutet. Du bist so … Ehrlich, Emma, ich habe dich nicht ausgelacht, ich habe über den Moment gelacht. Ich kam mir so dämlich vor. Gut, dass ich den Baseballschläger nicht mitgenommen habe.“
    Emma lachte leise auf. Der Baseballschläger im Schirmständer war die einzige allzeit einsatzbereite Selbstverteidigungsmaßnahme in Sonyas Haushalt, nachdem Emma sie überzeugen konnte, sich außer Max´ Wasserpistole keine weitere Schusswaffe zuzulegen. Sonya las zu viele grausige Zeitungsgeschichten über Großstadtkriminalität.
    „Dein Freund hat gestern einige Dinge zu mir gesagt, die mich getroffen haben.“
    „Er hat mir dir gesprochen?“
    „Ja, und das was er gesagt hat … hat er einen Röntgenblick, oder so? Das war unheimlich.“
    „Warum, was hat er denn gesagt?“
    Sonyas Blick huschte über die Wände, ein deutliches Zeichen, dass sie nervös war. Emma hakte nach.
    „Jetzt sag schon.“
    Sonya räusperte sich.
    „Ich bewundere dich, weißt du das eigentlich? Nein, ehrlich, es ist so. Ich könnte das nicht. Mir fehlt dazu der Mumm. Woher weiß er, wovon ich träume?“
    Emma zuckte mit den Schultern und setzte sich schmunzelnd in den Sessel.
    „Du sprichst in Rätseln, Frau.“
    „Ich hatte gestern das Gefühl, als könnte dieser Typ in mich hineinsehen. Er weiß, dass ich davon träume, was du auslebst. Ich könnte das nicht. Ich hätte viel zu viel Angst, an einen falschen Kerl zu geraten, der mit mir die Sau macht. Wenn du verstehst, was ich meine. Ich kann ja schon froh sein, überhaupt mal flachgelegt zu werden. Die Arbeit lässt mir keine Zeit, auf Dates zu gehen, und da ist noch Max. Ich will ihm nicht irgendeinen Kerl vor die Nase setzen, der es nachher nicht ernst meint. Es ist nicht leicht, als alleinerziehende Mutter einen netten Mann kennenzulernen, der akzeptieren kann, dass er höchstens die zweitwichtigste Person in meinem Leben ist. Emma, ich war gestern ein wenig neidisch, und das war wirklich nicht meine Absicht.“
    Emma drückte sanft Sonyas Hände, während die Nachbarin weiterredete.
    „Ich will nicht, dass du böse auf mich bist. Du bist der erste nette Mensch, dem ich begegnet bin, seit wir hergezogen sind. Ich sehe dich als Freundin, und das will ich nicht verlieren.“
    „Ich bin dir nicht böse.“
    „Wie machst du das?

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