Absolute Hingabe
alles was in seiner Macht steht, tun, nur für mich. Deswegen ist es leicht, mich nach seinen Wünschen zu richten.“
Emma beobachtete die beiden so gegensätzlichen Frauen zwischen denen sie saß. Es war einerseits unterhaltsam die Auseinandersetzung zu verfolgen, aber ebenso schaffte es Klarheit. Es kam Emma vor, als sähe sie zwei Seiten ihrer eigenen Persönlichkeit beim Diskutieren zu.
„Und wie läuft das bei euch im Alltag? Ich will nicht indiskret sein. Ich versuche dich nur zu verstehen. Spielt er zu Hause den Pascha und du die Sklavin? Musst du ihm die Pantoffeln bringen, sobald er die Tür aufschließt, und vor ihm nackt mit der Zahnbürste den Boden schrubben?“
Sonya bemerkte, wie kitschig und eigenartig das klang, was da aus ihrem Mund rollte, aber ihre Neugier war groß genug, um auszusprechen, was immer ihr gerade durch den Kopf ging.
„Er verbietet mir sogar, überhaupt einen Handschlag im Haushalt zu tun. Er bekocht mich leidenschaftlich gern, und er liebt es, mich zu baden, wenn ich nach Hause komme. Er wäscht die Wäsche, und er hasst es sogar, eine Haushaltshilfe einzustellen, auch wenn wir uns das locker leisten könnten. Russel behandelt mich wie eine Prinzessin und tut alles, damit ich mich wohlfühle. Er kann es nicht leiden, mich auf den Knien rumrutschen zu sehen, während ich den Boden wische. Wenn ich knie, dann nur vor ihm und weil es ihm Freude bereitet. Seit ich mit ihm zusammenlebe, habe ich nicht eine Tasse oder einen Teller abgewaschen oder ein Hemd gebügelt oder Staub gewischt. Außer, wenn er daraus ein erotisches Spiel oder eine kleine Strafe macht.“
Sydney senkte ihre Stimme und beugte sich über Emma hinweg näher zu Sonya.
„Er weiß besser als ich, wo seine Pantoffeln stehen, und das Einzige, was ich ihm bringe, ist die Gerte, die Peitsche oder den Rohrstock. Den ganzen Tag über spüre ich seine Präsenz, als würde er mich berühren, egal wo ich bin, und das erregt mich. Es ist, als wäre ich ständig heiß, und wenn ich nach Hause komme, dann gehöre ich ihm.“
Sonya schluckte hörbar.
„Selbst in diesem Moment ist er bei mir. Es ist, als ob seine Hand in meinem Schoß liegt und mich streichelt. Du kannst gar nicht ermessen, wie sehr ich mich nach seinem Schwanz sehne und froh bin, wenn ich den Arbeitstag hinter mich gebracht habe.“
Sogar Emma spürte ein hitziges Kribbeln zwischen ihren Schenkeln, von Sydneys heißem Geflüster verursacht. Sie wusste sehr gut, wovon diese Frau redete, und lächelte, denn Sonya schien allein von der Vorstellung hypnotisiert.
„Verstehst du jetzt, was ich meine?“
Sonya nickte und schüttelte kurz darauf ihren Kopf.
„Ich kann es mir nur vorstellen.“
Sydney lehnte sich wieder zurück.
„So etwas funktioniert nicht mit jedem dominanten Mann. Das ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Wenn du Glück hast, pikst dich der Richtige. Wenn du einen Dom finden willst, sieh dir die Typen genau an, Schätzchen. Auch wenn sie sympathisch wirken, ist es nicht leicht, den Mann herauszusuchen, der all deine Sehnsüchte und Neigungen erfüllen kann. Das mit Russel, ist für mich Schicksal gewesen.“
„Wie kommst du darauf, dass ich auf der Suche bin?“
Sonya wandte sich überrascht zu Emma um.
„Ist mir das etwa auf die Stirn tätowiert, und ich weiß nichts davon? Erst Cedric und jetzt sie? Kannst du mich mal kneifen?“
„Warum sollte ich das tun?“
„Ganz einfach, weil ich sonst immer in meinem Traum nackt in der Öffentlichkeit stehe, wenn ich sowas erlebe.“
Das Lachen war erfrischend. Sydney griff nach Sonyas Hand.
„Mach dir keine Gedanken darüber. Mit der Zeit erkennt man Gleichgesinnte.“
„Und wenn ich das nicht will?“
„Dann ist das dein gutes Recht. Ein Hoch auf die weibliche Gleichberechtigung, die unsereins wiederum das Leben schwer macht. Keiner zwingt dich dazu, mit wehenden Fahnen nach dem passenden Peitschenschwinger für deinen Hintern zu schwenken. Es liegt allein bei dir, wie sich dein Leben gestaltet. Wenn du deine Fantasien für dich behalten willst, ist das vollkommen okay. Und heiße Träumen können verdammt erotisch sein.“
„Es reizt mich schon, aber ich würde niemals … nein, ich kann das nicht.“
„Niemand zwingt dich. Zur Sklavin wird man freiwillig. Es gibt viele Frauen wie dich, die es reizt, zu fantasieren, und denen Fantasieren reicht. Glaubst du, dass BDSM-Paare nur mit dem Rohrstock in die Kiste steigen? Ich genieße Blümchensex und
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