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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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Bude an. Mann, in meiner Haut will ich nicht stecken.«
    »Ich will doch nur die alten Verbindungen
nachvollziehen. Wenn die sich mal in den Haaren hatten, ist das vielleicht nicht
vergessen, da sind noch irgendwelche Rechnungen offen. Ich bin mir ziemlich sicher,
nach dem missglückten Anschlag auf Ehlig haben die Heiligmann als Sündenbock ausgemacht.
Die versuchen ihm, den Mord anzuhängen, jetzt, wo er sich nicht wehren kann. Wenn
er tot ist, wären wahrscheinlich alle zufrieden. Passt eigentlich immer jemand auf
ihn auf?«
    »Im Krankenhaus sind immer zwei
Polizisten«, rief Pia aus ihrem Zimmer. Im nächsten Moment klingelte ihr Telefon.
»Ja?«, fragte sie knapp. »Aha!«, meinte sie dann. »Na dann!«, sagte sie schließlich
und legte auf. »Eine gewisse Angelika Schober ist hier mit ihrem Anwalt und möchte
eine Aussage machen.«
    »Okay«, sagte Tauner, aber es war
nicht okay. Was wollte die Prostituierte hier, die Heiligmanns Alibi darstellte?,
fragte er sich.
    »Da bin ich ja gespannt«, murmelte
Uhlmann, aussehen tat er aber nicht so.
     
    Eine Minute später klopfte es an der Tür.
    Frau Schober, eine Frau knapp über
zwanzig Jahre, mit recht weiblicher Statur und blondem Haar, und ein junger Anwalt,
der aussah, als sei er frisch aus der Anwaltsfabrik geliefert worden, traten ein.
Tauner deutete unwirsch auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. Uhlmann kam herübergerollt.
    »Sie wollen eine Aussage machen?«,
fragte Tauner. »Noch eine Aussage? Ist Ihnen etwas Neues eingefallen?«
    Die junge Frau sah verschüchtert
zu ihrem noch faltenfreien Anwalt. Der nickte aufmunternd. »Also ich, ich möchte
meine Aussage widerrufen«, sagte sie leise.
    »Reden wir von Herrn Heiligmanns
Alibi?« Tauner wischte sich resigniert über das Gesicht. Was sollte die schon sagen,
Hotelangestellte hatten ihre Anwesenheit in Heiligmanns Zimmer bestätigt. Er holte
einen Ordner hervor und suchte die entsprechenden Blätter. »Hier ist Ihre Aussage.
Heiligmann habe Sie per Telefon in sein Hotelzimmer geordert und dort wären sie
die ganze Nacht geblieben. Ihre Telefonnummer habe er über einen Bekannten erhalten,
der schon mehrmals in Dresden war und auf Ihre Diskretion und Ihre besonderen Fähigkeiten
schwöre. Sie arbeiten in verschiedenen Städten, sind aber in Dresden gemeldet und
extra zum Testspiel angereist, wo immer was zu holen ist, wenn so viele …«
    »… reiche Typen am Platz sind«,
vollendete Frau Schober den Satz. »Also ich war in dieser Nacht zwar in seinem Zimmer,
aber er war nicht da!«
    Tauner runzelte die Stirn. »In der
Nacht, als Holger Jansen getötet wurde?«
    Frau Schober nickte.
    »Ab wann und wie lang befanden Sie
sich in seinem Zimmer?«
    »Von halb zehn abends bis zum nächsten
Morgen, ich bin gegen acht aufgewacht.«
    »Und Herr Heiligmann?«
    »Der ist gegen halb elf gegangen
und spät in der Nacht wiedergekommen.«
    »Wann sind Sie eingeschlafen?«
    »Um Mitternacht ungefähr.«
    »Sie wissen also nicht genau, wann
er wieder da war?«
    »Na, als er kam, bin ich aufgewacht
und hab kurz auf die Uhr gesehen, da war es so gegen halb drei.«
    »Gut!« Tauner hatte sich alles aufgeschrieben.
Jetzt sah er auf. »Warum kommen Sie jetzt damit? Wenn das so stimmt, haben Sie vorher
eine Falschaussage gemacht, das ist strafbar!«
    »Strafbar nicht in dem Sinne«, mischte
sich der Anwalt ein. »Es ist nicht ihre Idee gewesen und sie stand erheblich unter
Druck, als sie die Falschaussage machte.«
    »Aha, Sie wurden also erpresst?
Von wem?«
    Wieder sprach der Anwalt und brachte
die Schober mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Es war keine Erpressung in dem
Sinne. Herr Heiligmann hat ihr dafür eine ganze Menge Geld gegeben.«
    Tauner knallte den Stift auf den
Tisch. »Dann ist das aber keine Erpressung, sondern Bestechung, bezahlter Meineid,
ist das nicht strafbar? So etwas kostet Hunderttausende Euros, Dutzende Beamte,
die wochenlang in die falsche Richtung ermitteln.« Und es kostet mir den Ruf, dachte
sich Tauner noch hinzu.
    »Sie entschuldigen uns mal kurz?«
Uhlmann erhob sich und packte Tauner am Arm, zog ihn unsanft aus dem Büro hinüber
zu Pia. Tauner hatte nicht wirklich etwas entgegenzusetzen, denn Uhlmann hatte fast
die doppelte Masse. Uhlmann schloss die Tür.
    »Die ist hier, um ihre Aussagen
zu widerrufen und richtig auszusagen. Du kannst die nicht so anschreien, nur weil
dir nicht passt, was sie sagt. Die macht sonst zu und wir kommen überhaupt nicht
mehr weiter.«
    »Das hat doch

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