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Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
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damit nichts zu tun!«
    »Klar hat es das, dir gefällt nicht,
dass Heiligmann der Täter ist!«
    »Weil nichts passt!«
    »Alles passt, lass ihn aus dem Koma
erwachen und dann konfrontieren wir ihn mit der Tatsache, dass sein Alibi futsch
ist. Er wird garantiert weich und dann kann er uns noch sagen, wer ihn wohl über
den Haufen gefahren hat. Und jetzt gehen wir wieder raus und hören uns schön an,
was die zu sagen hat.« Uhlmann packte Tauner wieder am Arm, doch der riss sich los,
straffte seine Kleidung am Körper und stieß Uhlmann in entsprechende Richtung. Schweigend
nahmen sie wieder ihre Plätze ein.
    Tauner räusperte sich, leckte sich
über die Zähne und setzte dann ein derart falsches Lächeln auf, dass man ihn in
der richtigen Uniform mit einem Flugbegleiter hätte verwechseln können. »Lassen
wir mal den ganzen Ärger beiseite! Was hat Sie denn nun plötzlich bewogen, Ihre
Aussage zu widerrufen?«
    »Ich hatte einfach Angst, nachdem
Herr Heiligmann totgefahren wurde.«
    »Er ist noch nicht tot, die Ärzte
hindern ihn am Sterben. Und das halten Sie jetzt für richtig? Anstatt bei der Abmachung
zu bleiben, fallen Sie Ihrem Geschäftspartner bei der erstbesten Gelegenheit in
den Rücken?« Uhlmann räusperte sich laut und Tauner hätte ihm gern einen Bleistift
in den Oberschenkel gerammt. »Versaut einem das nicht das Geschäft?« Tauner lächelte
eisenhart.
    Nun meldete
sich wieder der Anwalt zu Wort. »Ich weiß nicht genau, was Sie mit solcherart Fragen
bezwecken wollen. Ich kann die Nützlichkeit darin nicht erkennen«, sagte er und
wirkte ein wenig verunsichert.
    »Glauben Sie
mir, ich überlege mir genau, was ich frage, auch wenn mein eigener Kollege mir das
manchmal nicht glaubt. Wie viel Geld haben sie bekommen?«
    »Zehntausend!«,
erwiderte die Schober schnell, dann schüttelte sie den Kopf. »Fünftausend meinte
ich! Ich wollte erst Zehntausend, aber er sagte, fünf müssten genügen für so eine
leichte Aufgabe. Und schließlich wollte er ja nicht einmal Sex.«
    Tauner nickte und machte sich eine
Notiz. Er ließ sich Zeit dabei, schrieb und schrieb und sah dann wieder auf. »Also,
warum sind Sie so schnell umgekippt? Das Heiligmann umgefahren wurde, ändert doch
am Tatgeschehen von vor zwei Wochen nichts. Sie bringen sich doch nur selbst in
die Bredouille.«
    »Ich weiß aber nicht, warum er umgefahren
wurde, und ich dachte, ich geh zur Polizei und sag lieber, was los war, dann wollte
ich mich verstecken.«
    Tauner nickte und sah sich den Anwalt
an. »Ich kann Sie nicht bitten, einmal fünf Minuten aus dem Zimmer zu gehen? Meine
Kollegin macht prima Kaffee!«
    Der Anwalt lächelte. »Den Kaffee
nehme ich gern, aber ich muss darauf bestehen hier zu bleiben.«
    »Damit Sie Frau Schober auf die
Finger hauen können, falls sie etwas Falsches erzählt?«
    »Damit sie so aussagt, dass es ihr
nicht zum Verhängnis wird.«
    Tauner schürzte die Lippen. »Wo
ist das Geld?«
    »Hier in Dresden, ich habe es auf
ein Sparkonto eingezahlt.« Frau Schober blickte Tauner ehrlich an, ein wenig Mitleid
heischend.
    »Er hat es Ihnen in bar gegeben?«
    Die Schober nickte und wischte sich
eine Strähne aus dem Gesicht.
    »Sie haben sich noch gar nicht vorgestellt«,
fiel es ihm plötzlich ein und er strahlte den Anwalt an.
    »Silvio Häusler von der Kanzlei
Brauner und Klein.«
    Tauner notierte es sich. »Ich weiß
ja nicht, wie lange Sie schon im Geschäft sind, und wie sehr Sie in Sachen Strafverteidigung
bewandert sind. Aber sicherlich werden Sie Ihrer Mandantin schon vorher gesagt haben,
dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in Untersuchungshaft kommt!«
    »Was?«, rief die Schober ängstlich
aus und ihre Augen wurden feucht.
    »So, wie sich die Sache darstellt,
sind Sie eine Komplizin. Auch wenn Sie nicht gewusst haben sollten, was Heiligmann
vorhatte, so haben Sie ihn doch nach der Tat geschützt, anstatt die Wahrheit auszusagen.
Sie gaben ihm somit die Möglichkeit, Spuren zu verwischen und zu fliehen.«
    »Aber er ist doch gar nicht geflohen!«
    »Das ist eine andere Sache«, sagte
Tauner und sah dabei zu Uhlmann. »Ich werde jetzt bei der Staatsanwältin einen Haftbefehl
beantragen.«
    »Ich komme ins Gefängnis?«, quiekte
die Schober heiser und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Herr Häusler legte ihr beruhigend
die Hand auf die Schulter. »Nun, ich dachte wir könnten so etwas vermeiden, eben
weil Frau Schober freiwillig zu Ihnen gekommen ist. Zwar ist das erst mit zwei Wochen
Verspätung

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