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Abzocke im Online-Chat

Abzocke im Online-Chat

Titel: Abzocke im Online-Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dem Mädchen, das seine Hände in den Manteltaschen vergraben hatte. Es
hatte noch kein Wort gesagt und starrte Klößchen mit einem verächtlichen Zug um
die Mundwinkel an.
    »Wir haben nicht ewig Zeit«,
sagte Tim. »Oder ist es euch lieber, wenn wir die Polizei einschalten?«
    »Die Bullen?« Doof lachte
verächtlich. »Sollen die euch nach Haus bringen und die Windeln wechseln? Die
Bullen, die lachen sich einen Ast ab. Ihr habt keine Beweise gegen uns. Den
Umschlag mit dem Geld haben wir zufällig gefunden. Da steht Aussage gegen
Aussage und...«
    Klößchen hatte das Mädchen für
eine Sekunde aus den Augen gelassen und Doofs Worten gelauscht. Plötzlich lag
der rechte Arm des Mädchens um seinen Hals. Irgendwie hatte es es geschafft,
sich hinter ihn zu stellen. Er spürte seinen Atem auf der Kopfhaut. Das Mädchen
war erstaunlich stark und konnte mächtig zudrücken. Außerdem lag auf einmal das
Messer in seiner linken Hand. Klößchen spürte die eiskalte Messerspitze an
seinem Hals.
    »Hab mich ja noch gar nicht
vorgestellt«, sagte Mädchen mit rauer Stimme. »Silvia, meine Freunde nennen
mich auch Silvi. Ach, wen interessiert’s...
    Der Lockenkopf gibt sofort Olli
frei. Dann sieht der ganz Kindergarten zu, dass er Land gewinnt. Und gut ist.«
    »Und was geschieht mit Klö...,
ich meine mit Willi?«, fragte Tim.
    »Der Fettsack wird mich und
meine Freunde ein Stück begleiten«, sagte Silvia. »Was dagegen?«
    »So läuft das nicht!«, sagte
Tim.
    »Ich stell hier die
Bedingungen«, sagte Silvi.
    »Träum weiter«, sagte Tim.
    »Autsch! Bist du jetzt völlig
durchgeknallt!«, schrie Klößchen mit überdrehter Stimme. Nicht Tim war gemeint,
sondern Silvi, die ihn mit der scharfen Spitze des Messers unterhalb seines
Kinns geritzt hat.
    »Das ist hier kein verdammtes
Räuber-und-Gendarm-Spiel«, sagte Silvi mit einer Gelassenheit, die Tim noch
wütender werden ließ. Wütend und hilflos fühlte er sich. Er glaubte dem
Mädchen. Es würde zustechen!
    »Okay!«, sagte Tim. »Ich
vertraue dir. »Hier habt ihr Olli Richter. Wenn ihr beim Ausgang des Parks
angekommen seid, gebt ihr Willi frei, sonst...«
    »Sonst?« Silvi lachte.
    »Sonst sind in fünf Minuten die
Bullen da«, sagte Tim mit unterdrückter Wut. »Erpressung, Körperverletzung,
Entführung. Das reicht für ein paar Jahre Jugendknast.«
    »Jugendknast?« Wieder lachte
Silvi. »Du hast ja voll die Komplimente drauf.«
    Tim stutzte und sah das Mädchen
genauer an. Tatsächlich, das Jugendgefängnis kam für es nicht mehr infrage.
Silvi war uralt, mindestens zwanzig. Aber bei dem Schummerlicht konnte er sich
auch irren.
    »Also, der Deal gilt«, sagte
Silvi.
    Tim gab Dick frei. Fluchend
torkelte er zu seinem Kumpel Doof.
    »Abflug!«, sagte Silvi.
    Eingerahmt von Dick und Doof
wurde Klößchen weggeführt. Dicht hinter ihm lief Silvi. Das Messer war
bedrohlich nahe auf seinen Nacken gerichtet.
    Patrick Schneider und das Team
vom TKKG schauten hinterher. Niemand hätte auch nur einen Cent darauf
verwettet, dass Silvi ihr Wort halten würde. Tim wurde das Gefühl nicht los,
dass er seinen Freund buchstäblich ans Messer geliefert hatte.
    »Hühnerkacke«, sprach Gaby das
aus, was auch die anderen dachten.

 
     
     
    »Nicht so grob«, maulte
Klößchen. »Ich tu ja alles, was
ihr sagt.«
    Dick hatte ihm schon zum
dritten Mal mit voller Wucht in den Hintern getreten. Einfach so, weil es ihm
Spaß machte.
    »Wirklich alles, was wir
sagen?«, fragte Doof. »Dann geh mal auf die Knie und leck mir die Schuhe ab.«
    »Schluss mit dem Kinderkram«,
sagte Silvi.
    Dick und Doof folgten brav. Silvi
war anscheinend der Boss, eine strenge Chefin, die keine Widerworte duldete.
    »Überlegt euch lieber, wie es
weitergeht mit der Specktonne«, fuhr Silvi fort.
    »Wie meinst du das?«, fragte
Doof.
    »Wie meinst du das, wie meinst
du das«, äffte Silvi ihn nach. »Mitnehmen können wir die Specktonne nicht. Ist
echt zu viel Ballast.« Wieder das hämische Lachen. »Wäre auch zu gefährlich.
Der Typ muss ja nicht wissen, wo wir unser Hauptquartier haben.«
    »Dann lassen wir ihn halt
laufen, wenn wir auf der Straße sind«, schlug Richard Schubert vor.
    »Weiß nicht«, sagte Silvi.
»Dann rennt er gleich zu seinen Freunden. Wenn die nicht schon... verdammt...«
Sie schwang wütend das Messer. Die Klinge sauste haarscharf an Klößchens
rechtem Ohr vorbei.
    »Was ist?«, fragte Dick.
    »Der Park hat doch sicher mehr
als einen Ausgang«, sagte Silvi.
    Dick und Doof

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