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Abzocke im Online-Chat

Abzocke im Online-Chat

Titel: Abzocke im Online-Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Seite. Sie konnten nicht gesehen werden und hatten trotz der
Dunkelheit einen guten Überblick. Tim schaute auf seine Armbanduhr. Nur noch
zehn Minuten bis Mitternacht. Gleich würden Dick und Doof auftauchen und eine
fette Überraschung erleben. Tim hatte alles genau geplant und war sicher, dass
sein Plan aufgehen würde. Noch fünf Minuten...
    Plötzlich waren Schritte zu
hören. Ein Knirschen, das sich bei der Stille überlaut anhörte. Die Erpresser
tappten entweder sehr selbstsicher über den Kiesweg oder sie waren dumm. Sie
kamen rasch näher. Jetzt waren ihre Umrisse zu erkennen.
    Tim stutzte. Spielten seine
Augen ihm einen Streich? Nein, er täuschte sich nicht. Dick und Doof waren
nicht allein. Eine dritte Gestalt begleitete sie. Aber wer? Auf jeden Fall
waren drei einer zu viel.

 
     
    Die dritte Person war ein
Mädchen. Es war etwas kleiner
als Dick und Doof, hatte lange schwarze Haare, die zu Zöpfen geflochten waren.
Auffallend war die spitze Nase. Obwohl es dunkel war, trug es eine
Sonnenbrille, die jetzt eher eine Mondbrille war. Sein schwarzer Grufti-Mantel,
der bis zu den Knöcheln reichte, passte auch nicht zu der lauen Mainacht.
Zusätzlich hatte es sich einen langen roten Schal um den Hals gewickelt.
    Gaby und Tim tauschten
Die-Kenn-Ich-Nicht-Blicke aus. Auch Patrick schüttelte sacht den Kopf, nachdem
Tim ihn angestupst hatte.
    Dick, Doof und das Mädchen
umkreisten die Galgeneiche und fanden bald, wonach sie suchten.
    »Der Typ hat angebissen!«, rief
Dick ziemlich laut und wedelte mit dem Umschlag.
    »Aufmachen und nachzählen!«,
sagte Doof in einem Befehlston.
    Dick gehorchte wie ein gut
erzogener Hund, während das Mädchen ein Taschenmesser zückte und sich damit am
Stamm der Eiche zu schaffen machte.
    »Unser dreizehnter Deal«, sagte
es mit Schadenfreude in der Stimme. »Das werde ich hier einritzen. Zur
Erinnerung.« Es lachte und begann mit der Arbeit.
    »Stimmt!«, sagte Dick und
zeigte seinem Kumpel die Geldscheine.
    Doof nahm sie ihm gleich aus
der Eland, sackte sie ein und meinte: »Geteilt wird später.«
    »Von diesem Patrick Schneider
holen wir uns noch mehr Kohle«, verkündete das Mädchen.
    Es klappte das Messer zu und
steckte es in die Manteltasche. »Der Typ ist so was von feige. Der wird ewig
Geld abdrücken, wenn wir ihn nur nett darum bitten.« Wieder war sein hämisches
Lachen zu hören.
    Die drei fühlten sich total sicher
und rechneten keinen Augenblick damit, dass jemand sie belauschen könnte.
    Doof verteilte Zigaretten an
seine Freunde. Sie setzten sich unter die Galgeneiche und rauchten.
    Patrick schaute angstvoll zu
Tim, der äußerlich die Ruhe selbst war. In seinem Inneren rumorte es wie in
einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand. Gleich würde das Erpresser-Trio
ein blaues Wunder erleben. Raucher waren selten sportlich. Denen würde rasch
die Puste ausgehen. Nur auf das seltsame Mädchen musste er aufpassen. Immerhin
hatte es ein Messer dabei. Ob seine Freunde ebenfalls bewaffnet waren?
    Er drückte Gabys Hand und
nickte ihr zu. Ein Zuversichtsnicken, das sie mit einem zärtlichen Kuss auf
seine Wange beantwortete.
    Dann ging alles blitzschnell.
Tim stürmte aus seinem Versteck. Nur wenige schnelle Schritte, und er hatte die
Typen bei der Galgeneiche erreicht. Die Überraschung gelang. Sein plötzlicher
Auftritt erschreckte die drei so sehr, dass sie sofort ihre Kippen wegwarfen.
    »Was wird das denn, wenn es
fertig ist?« Dick versuchte aufzustehen. Aber Tim war schneller und stärker.
Noch im Laufen hob er ab und flog auf den dicken Olli Richter wie eine Rakete
zu.

    Ein paar Meter weiter rieb
Klößchen sich vergnügt die Hände. Er war mächtig stolz auf Tim und glücklich,
einen wie ihn zum Freund zu haben.
    Olli Richter lag unter Tim und
japste nach Luft. Mit einem Ruck richtete Tim sich wieder auf und half dabei
Dick gleichzeitig auf die Beine. Er nahm ihn in den Schwitzkasten und wandte
sich an Richard Schubert.
    »Rück den Umschlag raus!«,
fauchte er ihn an.
    »Bin ich bescheuert?«, fragte
Doof.
    »Ja, das bist du«, antwortete
Tim und rief nach seinen Freunden.
    Nach und nach traten sie aus
ihren Verstecken hervor. Zuletzt wagte sich auch Patrick zu den Erpressern.
    »Her mit dem Umschlag!« Tim
nahm Dick noch eine Idee fester in den Schwitzkasten.
    »Wir von der TKKG-Bande
verstehen nämlich keinen Spaß«, unterstützte Klößchen seinen Freund. »Wir
nicht! Schon gar nicht, wenn es um Erpressung geht.« Breitbeinig postierte er
sich vor

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